Mit Spannung wurde das Interview von Oprah Winfrey mit Meghan Markle und Prinz Harry erwartet. Die Herzogin sprach über Rassismus und Selbstmordgedanken im Palast. Die Reaktionen auf ihre Worte sind erschreckend. Twitter rechnet mit Frauenhassern ab.
Herzogin Meghan muss während ihrer Zeit im britischen Königshaus unter unvorstellbarem Druck gestanden haben. Im CBS-Interview mit Oprah Winfrey sprach die 39-Jährige von ihrem Leben im "goldenen Käfig", Rassismus und sogar Selbstmord-Gedanken. "Ich wollte einfach nicht mehr am Leben sein", sagte erzählte die ehemaligen "Suits"-Schauspielerin. Es sind Worte, die wohl jeden erschaudern lassen. Im Netz wird Meghan Markle für ihren Mut jedoch massiv angefeindet.
Rassismus und Selbstmord-Gedanken! Widerliche Reaktionen auf Interview mit Herzogin Meghan
Entgegen der Erwartung der britischen Klatschpresse verzichtete die Herzogin auf persönliche Angriffe gegen die Königsfamilie. Dennoch zerfetzten sich unter dem Hashtag #HarryandMeghanonOprah unzählige Twitter-Nutzer:innen das Maul über eine Frau, die nicht schweigt und darüber erzählt, was sie durchmachen musste. Und das ausgerechnet am Internationalen Frauentag. Die Twitter-Reaktionen zeigen deutlich, was mit Frauen passiert, die öffentlich Missstände aufzeigen. Sie werden attackiert.
Victim Blaming nach Oprah-Interview! Frauen attackieren Meghan Markle
"...was Twitter Deutschland auch gut kann: #victimblaming #HarryandMeghanonOprah", fasst ein Twitter-Nutzer die Reaktionen auf das Oprah-Interview wohl am besten zusammen. Unter Victim Blaming versteht man Täter-Opfer-Umkehr. Dabei wird die Schuld für einen Übergriff beim Opfer selbst gesucht. "Sie war schon lange erwachsen, so um die 35 Jahre alt, weshalb ich davon ausgehe, dass sie wusste worauf sie sich einlässt, alles andere wäre Blödheit. Schauspieler stehen gerne im Rampenlicht und Mittelpunkt. Dort ist sie jetzt für kurze Zeit", wirft ein Twitter-Nutzer der Herzogin vor. "Die Schauspielerin hat Harry so gut im Griff, weil sie sich in die Opferrolle begibt und Harry fällt darauf rein, weil er seine Mutter dadurch schon verloren hat. Er kann einem richtig leid tun", heißt es in einem anderen Tweet.
Meghan geht mir seit dem ersten Tag, komplett auf die Nerven! Das Einzige was die verfolgt, ist ihre Hollywood Karriere! Soll sie leise heulen, so privilegiert wie sie, war noch keine vor ihr! #HarryandMeghanonOprah
— ꨁ Ŧʀ๑ⳗⳗᰀ꯵ɴ ☺︎︎ M꯵ຣຣⳠ ꨁ (@Frollein20) March 8, 2021
Ausgerechnet am Weltfrauentag! Twitter-Nutzer:innen machen "starke, selbstbewusste, unabhängige Frau fertig"
Viele Twitter-Nutzer:innen zeigen sich angesichts solcher Reaktionen auf das erschütternde Geständnis von Meghan Markle angewidert. "Schönen #Weltfrauentag an dem in DE unter #HarryandMeghanonOprah eine Frau fertig gemacht wird die ihre Geschichte erzählt& über die letzten Jahre gelitten hat. Und nein sie hat sich das nicht ausgesucht. Ende der Diskussion", zeigt sich eine Twitter-Nutzerin empört über den Hass. "Passend zum Weltfrauentag macht deutschsprachiges Twitter wieder eine starke, selbstbewusste, unabhängige Frau fertig", wettert eine Nutzerin gegen hasserfüllte Tweets.
Passend zum Weltfrauentag macht deutschsprachiges Twitter wieder eine starke, selbstbewusste, unabhängige Frau fertig. #HarryandMeghanonOprah pic.twitter.com/UnCxyc65uP
— Xenia (@itsxeniabitch) March 8, 2021
Bezeichnend, wie ???????? Twitter das Oprah Interview der Royals als Klatsch abtut, ohne den institutionellen Rassismus und Sexismus darin zu sehen #HarryandMeghanonOprah
— Recht Chaotisch (@RechtundChaos) March 8, 2021
"Extrem frauenfeindlichen Kommentare!" Twitter-Deutschland zeigt nach Oprah-Interview seine widerliche Fratze
"Es war klar, dass Royal Twitter diese Woche ausrasten wird. Aber was hier abgeht, ist beileibe nicht mehr normal. Man kann etwas unwahr oder unsymphatisch finden, ohne dass man Leuten den Tod wünscht", zeigt sich ein anderer Twitter-Nutzer empört über den Hass gegen Meghan Markle. "Schön auch die extrem frauenfeindlichen Kommentare zu Meghan. Auch von Frauen. Zeigt am #Weltfrauentag wie lange der Weg noch ist", heißt es in einem weiteren Tweet.
Das #HarryandMeghanonOprah-Interview ist nicht nur Tabubruch, weil es um die Royals geht, sondern weil es zeigt, wie toxisch Familie sein kann. Familien sind die Orte, an denen viele Neurosen, Depressionen und Angststörungen gepflanzt und gegossen werden. Idealisiert sie nicht!
— Mario Sixtus ???????? (@sixtus) March 8, 2021
„sie wusste in welche familie sie einheiratet“ - seid ihr irgendwie hängengeblieben? #HarryandMeghanonOprah
— big L (@saintsanimo) March 8, 2021
Rassismus im englischen Königshaus? No way.
— Avocado Diaboli ???? (@Lawbracadabra) March 8, 2021
Keine Ahnung im Umgang mit Personen in psychischer Krise? No way. Hat doch bei Diana auch gut funktioniert.
Die Boulevardpresse soll unfair sein? Pah. Als wäre sie jemals anders. #HarryandMeghanonOprah
It's the victim blaming, Rassismus und Misogynie unter #HarryandMeghanonOprah for me. Der # ist eine echt gute Blocklist, um so früh am Morgen nicht diesen ganzen bullshit lesen zu müssen
— Jas (@hwasmoonchiId) March 8, 2021
Meghan ist Symbol meiner Generation. Ewig verletzlich, ewig resilient, ewig missverstanden. Schon allein deshalb hat sie meine Solidarität. #HarryandMeghanonOprah
— misterdarcysblog (@mrdarcysblog) March 8, 2021
"Deutschland nicht nur rassistisch sondern auch sexistisch. Mit welcher Selbstverständlichkeit Männer hier victim shamen ist einfach nur widerlich. Ihr seid wirklich das letzte", schreibt eine Twitter-Nutzerin. Dem können wir nichts hinzufügen.Ach ne? Die Monarchie eines Landes, welches bis heute seine blutige Kolonialgeschichte nicht aufgearbeitet hat und von einer weißen Oberschicht regiert wird, ist rassistisch?
— Eva (@_laura_stern) March 8, 2021
Verrückt. #HarryandMeghanonOprah
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bua/bos/news.de/dpa