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Claus Biederstaedt ist tot: Filmwelt trauert! Schauspiel-Legende mit 91 Jahren verstorben

Die Filmwelt trauert um eine Legende: Schauspieler und Synchronsprecher Claus Biederstaedt ist mit 91 Jahren gestorben. Er wurde an der Seite von Heinz Rühmann berühmt und verlieh Peter Falk in "Columbo" seine Stimme. 

Claus Biederstaedt ist mit 91 Jahren gestorben. (Foto) Suche
Claus Biederstaedt ist mit 91 Jahren gestorben. Bild: picture alliance/Ursula Düren/dpa

Die deutsche Filmwelt trauert um eine Legende: Am Donnerstag, 18. Juni, starb Claus Biederstaedt mit 91. Jahren, wie sein Sohn am Sonntag bestätigte. Zuvor hatte die "Bild" über den Tod des bei München lebenden Biederstaedt berichtet.

Claus Biederstaedt ist tot: Film-Legende starb an Alterserschöpfung

In der "Bild" äußerte sich sein langjähriger Freund, Bernd Späth zum Tod des Schauspielers. Acht Tage vor seinem 92. Geburtstag starb Claus Biederstaedt in einer Klinik im bayerischen Fürstenfeldbruck, erzählte Späth. "Er hatte den Zungenkrebs besiegt, aber er wurde in den vergangenen Wochen immer schwächer. Er starb an Alterserschöpfung. In den letzten Tagen wurde er palliativ behandelt, weil ihm das Atmen immer schwerer fiel", sagte Späth. Biederstaedt hinterlässt seine zweite Ehefrau Barbara, mit der er seit 1972 verheiratet war, und seinen einzigen Sohn Thomas.

Claus Biederstaedt besiegte den Krebs

In den vergangenen Jahren war es ruhig um den Schauspieler geworden. Nach der Diagnose Zungenkrebs wurden ihm zwei Drittel der Zunge amputiert. Ärzte formten den verlorenen Teil mit Gewebe aus dem Oberschenkel nach. Nach Angaben seines Sohnes kämpfte sich Biederstaedt gut durch, las viel und hörte klassische Musik. Dass er nicht mehr auf der Bühne stehen könne, sei der größte Verlust gewesen, sagte sein Sohn, Tom Biederstaedt, 2018 in einem Interview.

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Karrierestart an der Seite von Heinz Rühmann und Romy Schneider

Bekannt wurde er als Herzensbrecher und Sonnyboy des Nachkriegsfilms. Jahrzehnte lang war der Schauspieler mit der sonoren Stimme und dem breiten Lachen fester Bestandteil des deutschen Films und Fernsehens. Später besann er sich zurück auf das Theater. Dort habe er machen können, was er gewollt habe, sagte er einmal. Noch im hohen Alter stand Biederstaedt auf der Bühne.

Begonnen hatte seine Schauspielkarriere Ende der 1940er Jahre im Hamburger Schauspielhaus. Zuvor hatte der im pommerschen Stargard geborene Biederstaedt sein Medizinstudium abgebrochen. In den 1950er Jahren wurde er mit Filmen wie "Drei Männer im Schnee", "Nachtschwester Ingeborg" und "Charleys Tante" an der Seite von Heinz Rühmann berühmt.

Für den Film "Feuerwerk" stand er mit der damals 16-jährigen Romy Schneider vor der Kamera und gab ihr nach eigener Aussage ihren ersten Kuss. Für sein Leinwandebüt "Die große Versuchung" (1951) wurde er mit dem Bundesfilmpreis als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Über die Jahre war Biederstaedt in 60 Spielfilmen zu sehen.

Claus Biederstaedt bleibt als Stimme von Columbo in Erinnerung

Nicht nur im Kino, auch im Fernsehen feierte Biederstaedt insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren Erfolge und wirkte in mehr als 200 TV-Produktionen mit. Mal war er in den Serien "Derrick", "Die Schwarzwaldklinik" oder "Der Alte" zu sehen, mal verkörperte er den Doktor Ebner in "Ein Chirurg erinnert sich". Bekannt wurde auch Biederstaedts Stimme: Als Synchronsprecher vertonte er Hollywood-Größen wie "Columbo"-Star Peter Falk, Marlon Brando, Yves Montand und Paul Newman.

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/news.de/dpa

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