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Queen Elizabeth II. 94. Geburtstag: Royaler Geburtstag inmitten von Skandalen und der Corona-Krise

Ein 94. Geburtstag ist zweifelsohne ein Grund zum Feiern - doch als Queen Elizabeth II. ihren Ehrentag begangen hat, dürfte der Monarchin nicht nach einer Party zumute gewesen sein. Nicht nur Corona-Kummer und Royals-Skandale betrübten die Jubilarin.

Queen Elizabeth II. steht in diesem Jahr ein wenig erfreulicher Geburtstag bevor. (Foto) Suche
Queen Elizabeth II. steht in diesem Jahr ein wenig erfreulicher Geburtstag bevor. Bild: Daniel Leal-Olivas / Ap / PA Wire / picture alliance / dpa

Selten gibt es einen besseren Grund für eine Party als einen Geburtstag - das gilt umso mehr, wenn es sich um ein Jubiläum wie den 94. Geburtstag eines Royals handelt. Am Dienstag, dem 21. April 2020, wurde Queen Elizabeth II. selige 94 Jahre jung - doch ob der britischen Königin der Sinn nach einer ausgelassenen Fete stand, darf angesichts der jüngsten Skandale und Ärgernisse im Königshaus bezweifelt werden.

Queen Elizabeth II. wird 94 - und wirkt rüstig und fit wie eh und je

Farblich auffallende Kostüme, ein stets souveränes Auftreten und hin und wieder ein Ritt auf einem Pferd: Königin Elizabeth II. sieht man weder ihr Alter noch ihren Gemütszustand an. Dabei blieben der Monarchin vor ihrem 94. Geburtstag am Dienstag, dem 21. April, große Sorgen nicht erspart. Bislang galt in ihrer 68-jährigen Regentschaft 1992 als das Annus horribilis (Schreckensjahr), wie sie es nannte. Damals gingen die Ehen von drei ihrer vier Kindern in die Brüche und ihr geliebtes Schloss Windsor brannte. Was sich aber in jüngster Zeit im Umfeld der Queen abspielte, dürfte das noch toppen.

Queen Elizabeth II. auf Schloss Windsor in Coronavirus-Quarantäne mit Prinz Philip

Wegen der aktuell grassierenden Coronavirus-Pandemie musste sich Queen Elizabeth II. mit Ehemann Prinz Philip (98) auf Schloss Windsor zurückziehen. Aufgrund ihres hohen Alters gelten beide als besonders gefährdet, durch das neuartige Virus schwer zu erkranken. Doch der Rückzug hielt die Queen nicht davon ab, einen starken Appell an ihr Volk zu richten. In einer ihrer seltenen Reden an die Nation forderte sie die Briten zum Kampf gegen den Erreger auf und erinnerte sie an ihre Entschlossenheit im Zweiten Weltkrieg. "Es werden wieder bessere Tage kommen ... Wir werden mit unseren Familien vereint sein. Wir werden uns wiedersehen." Ihre Osterbotschaft war ebenfalls ganz auf die Pandemie gerichtet - ein Zeichen dafür, wie ernst die Queen die Bedrohung für ihr Land nimmt.

Coronavirus-Schock bei den Royals_ Prinz Charles an Covid-19 erkrankt

Auch ihr ältester Sohn Prinz Charles (71) infizierte sich mit dem Erreger. Der ewige Thronfolger und Biobauer zeigte aber nur milde Symptome und kurierte sich auf seinem Landsitz in Schottland aus. Um Prinz Philip dürfte sich die Monarchin nicht nur wegen der Pandemie sorgen. Schon kurz vor Weihnachten musste der 98-jährige Ehemann der Königin ins Krankenhaus gebracht werden. Nach vier Nächten im Londoner King Edward VII's Hospital machte er sich pünktlich zu Heiligabend direkt auf den Weg zum Landsitz Sandringham. Dort feiert die Queen traditionell mit ihrer Familie Weihnachten. Warum der Senior im Krankenhaus war, ist nicht bekannt. Britische Medien spekulierten, der Prinz habe lange an einem grippalen Infekt gelitten oder sei gestürzt. "Seine Königliche Hoheit möchte allen danken, die ihm gute Genesung gewünscht haben", teilte der Palast wortkarg mit.

Immer Kummer mit Harry und Meghan: Queen Elizabeth II. im Megxit-Chaos

Auch die jüngeren Royals bescherten der Queen wahrscheinlich schlaflose Nächte. Denn Enkel Prinz Harry (35) vollzog mit der Ex-Schauspielerin Meghan Markle (38) zum 1. April den "Megxit". Bereits im Januar hatte das Paar angekündigt, sich von seinen royalen Aufgaben teilweise zurückzuziehen und "finanziell unabhängig" werden zu wollen. Später einigten sich die beiden mit dem Königshaus dann aber auf einen klaren Bruch. Sie unterstütze den Wunsch von Harry und Meghan, "ein neue Leben als junge Familie zu schaffen", betonte die Queen in einer Mitteilung. Einen Stich dürfte ihr die Loslösung dennoch versetzt haben, zumal sie ihren bald einjährigen Urenkel Archie schon seit Monaten nicht mehr gesehen haben soll. Das neue Zuhause der Familie ist Los Angeles, wo Meghan aufwuchs.

Sex-Skandal um Prinz Andrew macht Queen Elizabeth II. zu schaffen

Die Queen hat noch ein weiteres Sorgenkind in ihrer Familie - vielleicht sogar ihr größtes. Ihr zweitältester Sohn Prinz Andrew (60) soll in den Missbrauchsskandal um den verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein verwickelt sein und Sex mit einer Minderjährigen gehabt haben. Mit einem Interview hatte der Prinz die Vorwürfe entkräften wollen. Stattdessen redete er sich um Kopf und Kragen. US-Ermittler werfen ihm vor, nicht mit ihnen zu kooperieren. Anfangs schien Elizabeth II. noch zu ihrem Sohn zu halten; beide strahlten sich etwa bei der gemeinsamen Fahrt zur Kirche an. Doch dann tauchte der Prinz quasi ab - bis kurz vor Ostern ein Bild veröffentlicht wurde, das ihn beim Einpacken von Geschenketüten für ein Hospiz zeigt.

So reagierte Queen Elizabeth II. auf den Brexit

Und dann noch der Streit um den Brexit. Die Queen hält sich eigentlich mit politischen Äußerungen zurück. Doch angesichts der eskalierenden Streitereien sprach sie dann doch ein Machtwort - auf ihre Weise. Sie rief in einer Rede zu mehr Respekt auf: "Wenn wir in der heutigen Zeit nach neuen Antworten suchen, bevorzuge ich die bewährten Rezepte wie: gut übereinander sprechen, verschiedene Sichtweisen respektieren, zusammenkommen, um Gemeinsamkeiten zu erkunden und niemals das große Ganze aus den Augen verlieren." Für britische Medien war klar: Das ist eine Anspielung auf das Hauen und Stechen im Parlament. Am 31. Januar trat Großbritannien aus der EU aus - mehr als dreieinhalb Jahre nach dem Brexit-Referendum.

Queen Elizabeth II. will 94. Geburtstag per Videochat mit Royals feiern

Angesichts dieser Skandale und Querelen hätte Queen Elizabeth II. allen Grund, ihren Geburtstag ausfallen zu lassen - doch eine Kämpfernatur wie die Königin lässt sich selbst in finstersten Zeiten nicht unterkriegen. Das Feiern will sich Queen Elizabeth II. nämlich nicht verbieten lassen - auch wenn die offizielle Geburtstagsparade im Juni aufgrund der Coronakrise flachfällt, wird die Monarchin ihre Liebsten zumindest virtuell zusammentrommeln. Wie die "Daily Mail" schreibt, plant Queen Elizabeth II. zu ihrem Wiegenfest eine Party per Videochat. Demnach will die Monarchin via Videokonferenz alle royalen Verwandten zuschalten und online feiern; die Vorbereitungen dafür laufen dem Blatt zufolge bereits auf Hochtouren. Auf diese Weise soll das Geburtstagskind mit allen Kindern, Enkeln und Urenkeln feiern können, ohne gesundheitliche Risiken einzugehen.

In der Öffentlichkeit soll der 94. Geburtstag der Königin jedoch nicht gefeiert werden - so sollen unter anderem die Salutschüsse, die üblicherweise zu royalen Geburtstagen abgefeuert werden, ausbleiben. Queen Elizabeth II. selbst habe die Kanonenschüsse als gegenwärtig "unangebracht" abgelehnt.Im Stillen wird Queen Elizabeth II. jedoch gewiss das eine oder andere Glas erheben, um ihren Geburtstag zu feiern - in diesem Sinne: Happy birthday, your Majesty!

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/news.de/dpa

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