Erstellt von Maria Ganzenberg - Uhr

Bjarne Mädel ganz privat: Für SIE brachte der "Tatort-Reiniger" ein gewaltiges Opfer

Bjarne Mädels Anhängerschaft wird fast täglich größer. Der Schauspieler heimst einen TV-Erfolg nach dem anderen ein. Doch auch privat geht es ihm ausgesprochen gut. Für seine Liebste bringt der HSV-Fan sogar ein riesiges Opfer.

Bjarne Mädel - im Herzen Hamburger - lebt heute in Berlin. (Foto) Suche
Bjarne Mädel - im Herzen Hamburger - lebt heute in Berlin. Bild: dpa

Bjarne Mädel bricht derzeit auf einer gigantischen, Tsunami-verdächtigen Flutwelle über die deutsche Fernsehlandschaft herein. Mit seinen urkomischen und meist etwas unbeholfenen Rollen konnte er bereits eine riesige Fangemeinde von sich überzeugen.

Bjarne Mädel als "Der Tatortreinger" erfolgreich

Auffällig ist, dass Bjarne Mädel in seinen Rollen sehr oft mit dem Tod zu tun hat. Sei es als Dorfpolizist Dietmar Schäffer in "Mord mit Aussicht" oder Heiko "Schotty" Schotte in "Der Tatortreiniger". "Den Tod an sich würde ich gern vermeiden", sagt Bjarne Mädel jedoch. Es sei für ihn so unvorstellbar, nicht mehr da zu sein, dass er mit dem Thema nur humorvoll umgehen könne. Und das tut er ausgesprochen erfolgreich.

Abtreibungsdrama "24 Wochen": Bjarne Mädel kann auch ernst

Ungewohnt ernst setzte er sich hingegen in dem Film "24 Wochen" mit dem Thema auseinander. In dem Abtreibungsdrama spielt er an der Seite von Julia Jentsch einen Vater, der mit seiner Familie in einem unerträglichen Gewissenskonflikt steckt. Das war ein neuer Mädel, der sonst nur trottelige und liebenswerte Figuren verkörpert.

Bjarne Mädel zog privat für seine Freundin nach Berlin

Bjarne Mädel, 1968 in Hamburg geboren, wollte eigentlich gar kein Schauspieler werden. Fußballprofi - das war das Ziel. Genau wie sein alter Ego "Schotty" ist er Fan vom HSV. Dabei lebt er seit 2006 mit seiner Freundin in Berlin - ihr zuliebe, denn sein Herz schlägt für die Hansestadt. "Wenn ich in Hamburg bin, umarmt mich die Stadt und sagt: Na, da biste ja wieder, wo warste denn so lange?", beschreibt Mädel seine Sehnsucht gegenüber "Welt". Doch für seine Freundin - eine gebürtige Französin - ist Berlin längst zur Heimat geworden. Ein Opfer, das Mädel für die Liebe aber gerne bringt.

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Bjarne Mädel: Sein Weg in die Schauspielerei trieb ihn aus Hamburg fort

Neben seinem Traum Fußballer zu werden, stand Schauspielerei nie ganz oben auf seiner Wunschliste. Nach dem Abitur zog es ihn nach Kalifornien für ein Studium in Weltliteratur und Kreatives Schreiben. Nach seinem Abschluss wurde er kein gefeierter Schriftsteller, sondern verdiente sich als Bauarbeiter in seiner Heimat Hamburg seinen Lebensunterhalt. Danach studierte er noch zweimal: Einmal Theaterwissenschaften in Erlangen und dann Schauspiel an der Hochschule für Film und Fernsehen. Nach seinem Abschluss 1996 ging er nach Rostock an das Volkstheater. Aber das Nordlicht trieb es wieder in seine Heimat Hamburg zurück, wo er fünf Jahre lang zum Ensemble des Hamburger Schauspielhauses gehörte. Mit seiner Rolle als Mobbing-Opfer Ernie, in der Kult-Serie Stromberg wurde er schließlich berühmt.

Bjarne Mädel als Heiko "Schotty" Schotte in "Der Tatortreiniger". (Foto) Suche
Bjarne Mädel als Heiko "Schotty" Schotte in "Der Tatortreiniger". Bild: dpa

Bjarne Mädel im Interview über den Tod, Zigaretten und einen Lotto-Gewinn

Als "Tatortreiniger" begegnet Schauspieler Bjarne Mädel in der gleichnamigen TV-Comedy dem Tod mit schwarzem Humor. Komisch und tragisch wird es, wenn er im Fernsehfilm "Wer aufgibt ist tot" als Spiegelverkäufer mit ihm konfrontiert wird. Denn so richtig tot ist seine Filmfigur erst einmal nicht, sondern kann noch einiges im Nachhinein korrigieren. Mädel selbst hätte da gar keinen so großen Bedarf und erzählte im Interview der Deutschen Presse-Agentur auch, wie wenig ein Lottogewinn bei ihm verändern würde - im Gegensatz zu einer Nichtraucher-App.

Frage: Was würden Sie ändern, wenn Sie im Nachhinein etwas in Ihrem Leben korrigieren könnten?

Antwort: "Diesen Wunsch kennt wohl jeder. Bei mir wären das aber gar nicht so wahnsinnig viele Dinge. Irgendwie macht das schon alles Sinn so, die Summe der einzelnen Teile ist es eben. Man kommt dahin, wo man gerade ist, und wird zu dem, der man ist, durch alles, was man erlebt und getan hat. Es gibt ja die berühmte Frage: Was würdest Du machen, wenn Du im Lotto gewinnst? Wenn Leute darauf antworten, sie würden alles anders machen, denke ich immer: wie traurig. Also ich würde nicht so viel anders machen, sondern zum Beispiel immer Schauspieler sein wollen - auch bei einem Millionengewinn im Lotto."

Frage: Schauspieler zu werden, stand für Sie schon immer fest?

Antwort: "Früher wollte ich mal Schriftsteller werden. Ich wollte mir Geschichten ausdenken, aufschreiben und dann in Kalifornien am Strand liegen und auf Ideen für den nächsten tollen Roman warten. Damals hatte ich eine sehr romantische und auch sehr naive Vorstellung vom Schreiben, die ich dann aber auch sehr schnell wieder aufgegeben habe. Schauspieler bin ich wahnsinnig gern, ich habe aber auch ganz viel Glück gehabt in den vergangenen Jahren, dass es so gut läuft. Toi, toi, toi! Aber auf all die Zigaretten, die ich in meinem Leben geraucht habe, würde ich im Nachhinein gern verzichten."

Frage: Wie lange haben Sie denn geraucht - und vor allem: wie viel?

Antwort: "29 Jahre lang, zuletzt auch sehr stark, also am Schluss zwei Schachteln täglich. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich nie wieder anfangen zu rauchen. Vor vier Jahren habe ich damit aufgehört, seitdem zeigt mir eine Nichtraucher-App genau an, wie viele Zigaretten ich seither nicht geraucht und wie viel Geld ich dadurch gespart habe. Die Zahl der nicht gerauchten Zigaretten fasziniert und motiviert mich. Ich habe natürlich noch häufig Lust, eine zu rauchen - aber dann wären die 50 000, auf die ich inzwischen verzichtet habe, ja umsonst gewesen."

Frage: Beim "Tatortreiniger" oder jetzt im Film "Wer aufgibt ist tot" spielt der Tod eine Rolle. Wie gehen Sie selbst mit diesem Thema um?

Antwort: "Den Tod an sich würde ich gern vermeiden. Es ist für mich so unvorstellbar, nicht mehr da zu sein, dass die einzige Chance für mich darin besteht, humorvoll mit diesem Thema umzugehen. Wenn man sich wirklich ernsthaft damit beschäftigt, dürfte man eigentlich nur noch Dinge machen, von denen man überzeugt ist, dass sie für die Ewigkeit sind. Leichte Unterhaltung wäre schon mal ausgeschlossen. Würde ich alles nur im Angesicht des Todes betrachten, hätte ich allein schon morgens Motivationsprobleme, überhaupt aufzustehen. Ich versuche das Thema einfach so gut es geht zu vermeiden."

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Frage: Wenn Sie sich dann doch mal damit befassen: Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?

Antwort: "Ich stelle mir vor, dass danach nur noch reine Emotionen vorhanden sind und dass ich mich dann freier bewegen kann, weil ich nicht mehr an meinen Körper gebunden bin. Aber tief in mir drin gibt es auch die Angst, dass danach gar nichts kommt und ich einfach nicht mehr da bin - das ist wie gesagt für mich unvorstellbar."

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grm/kad/bos/sig/news.de/dpa

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