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Gesetzliche Krankenkassen: Krankenkassen-Chefs warnen vor Kosten-Explosion! Beiträge könnten weiter steigen

Die gesetzlichen Krankenkassen beklagen finanzielle Probleme. Das habe auch Auswirkungen auf die Beitragszahler. Nun warnen Krankenkassen-Chefs offenbar vor noch stärkeren Beitragserhöhungen.

Krankenkassen warnen vor weiteren Beitragserhöhungen. (Foto) Suche
Krankenkassen warnen vor weiteren Beitragserhöhungen. Bild: picture alliance / dpa | Patrick Pleul

Den gesetzlichen Krankenkassen macht ihre finanzielle Situation zu schaffen. Nun warnen die gesetzlichen Krankenkassen vor weiter steigenden Beiträgen und werfen der Bundesregierung einen Sparkurs auf Kosten der Beitragszahler vor.

Krankenkassen warnen vor steigenden Beiträgen

"Unter dem Strich müssen Beitragszahler die Zeche zahlen, indem die Beiträge 2024 und in den Folgejahren steigen", sagte der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstag). Als Beispiel nannte er den fehlenden Inflationsausgleich für die Krankenhausfinanzierung. In den nächsten Jahren würden die "Finanzprobleme" noch zunehmen so der DAK-Vorstandschef."Vor diesem Hintergrund ist es nicht nachvollziehbar, wenn jetzt die ohnehin unterfinanzierten Krankenkassen auch noch die Finanzlöcher der Krankenhäuser stopfen sollen", kritisiert er die Bundesregierung. Diese haben den Inflationsausgleich für Krankenhäuser verweigert.

Laut Storm sei die "Situation grotesk". "Der Bundesgesundheitsminister hat mehrfach erklärt, dass die gesetzliche Krankenversicherung ein strukturelles Finanzierungsproblem hat." Doch der Bundesfinanzminister Christian Lindner hat die Entlastungen wegen der Schuldenbremse nicht auf den Weg gebracht.

Storm kritisiert Spar-Politik der Ampelregierung: Forderung nach Anhebung des Beitragssatzes

Es könne zu einem "ruinösen Preiswettbewerb über die individuellen Zusatzbeiträge" kommen, warnte Storm. Deshalb wäre es seiner Meinung nach besser, den "allgemeinen Beitragssatz aller Krankenkassen" anzuheben. Den Zusatzbeitrag kann jede Kasse je nach ihrer Finanzlage selbst festlegen. Der offiziell erwartete durchschnittliche Zusatzbeitragssatz war für 2023 von 1,3 auf 1,6 Prozent gestiegen. Ehrlicher sei es dann noch, wenn der allgemeine Beitragssatz aller Krankenkassen - derzeit 14,6 Prozent, aufgeteilt auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber - angehoben werde, so Storm.

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Krankenkassen in Deutschland: Bundesregierung hält Entlastungsversprechen nicht ein

Die AOK-Bundesvorstandsvorsitzende Carola Reimann kritisierte in der Zeitung, dass die Bundesregierung ihre im Koalitionsvertrag versprochenen Lösungsansätze zur Entlastung der Krankenkassen bisher schuldig bleibe. Die Ampel-Regierung hätte versprochen den Bundeszuschuss anzupassen. "Dabei liegen diese seit Jahren auf dem Tisch, etwa eine auskömmliche Finanzierung der Gesundheitsversorgung von Bürgergeld-Beziehenden über zusätzliche Bundesmittel oder die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel." Dies zusammen brächte dauerhaft schon rund zehn Milliarden Euro mehr auf der Einnahmenseite und etwa fünf Milliarden Euro Entlastung bei den Ausgaben, schätzte Reimann.

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/fka/news.de/dpa

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