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Sudan-Evakuierung: Bundeswehr-Rettungsmission! Erste Maschine mit Deutschen in Berlin gelandet

Aufgrund der Kämpfe zwischen der Armee und der Gruppe RSF wird die Lage im Sudan auch für deutsche Staatsbürger vor Ort immer gefährlicher. Die Bundeswehr hat nun mit einer Evakuierung begonnen. Erste deutsche Staatsbürger sind in Berlin gelandet.

Die Bundeswehr hat mit einem Evakuierungseinsatz deutscher Staatsbürger im Sudan begonnen. (Symbolbild) (Foto) Suche
Die Bundeswehr hat mit einem Evakuierungseinsatz deutscher Staatsbürger im Sudan begonnen. (Symbolbild) Bild: picture alliance/dpa | Carsten Hoffmann

Die Lage im Sudan scheint immer gefährlicher zu werden. Seit der vergangenen Wochen gibt es in dem nordafrikanischen Land Kämpfe zwischen der Armee und der paramilitärischen Gruppe RSF, wodurch es in der Hauptstadt Khartum zu Mängeln in der Wasser-, Lebensmittel- und Stromversorgung kommt. Nachdem Deutschland deshalb beschlossen hatte, deutsche Bürgerinnen und Bürger aus dem Land zu evakuieren, hat die Rettungsaktion jetzt begonnen.

Sudan-Evakuierung aktuell: Erster deutscher Flug in Berlin gelandet

Die erste Militärmaschine der Bundeswehr mit Evakuierten aus dem Sudan ist am Montagmorgen in Berlin gelandet. An Bord seien 101 Deutsche, ihre Familien und Angehörige weiterer Partnerstaaten gewesen, teilte das Auswärtige Amt auf Twitter mit. Die Maschine landete demnach um 6.15 Uhr. Weitere Evakuierungsflüge seien geplant, solange die Sicherheitslage es zulasse, hieß es vom Auswärtigen Amt weiter.

Bundeswehr evakuierte Menschen aus anderen Nationen

Die Bundeswehr hat mit ihrem Evakuierungseinsatz am Horn von Afrika auch zahlreiche Menschen aus anderen Staaten aus dem umkämpften Sudan ausgeflogen. Nach einer vorläufigen Liste, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Montag vorlag, waren unter den 311 Evakuierten der ersten drei Flüge auch 42 Niederländer. Zudem wurde eine einstellige Zahl Staatsangehöriger aus Australien, Bulgarien, Großbritannien, Belgien, Norwegen, Tschechien, Irland, Schweden und Portugal ausgeflogen. Auf der Liste waren auch Bürger einiger weiterer Staaten, darunter offenkundig auch Familienangehörige. Mehr als die Hälfte der Evakuierten sind deutsche Staatsbürger.

Sudan-Evakuierung der Bundeswehr für Deutsche hat begonnen

Am Sonntag hat die Bundeswehr mit dem Einsatz für die Evakuierung deutscher Staatsbürger begonnen. Für die Rettungsmission flog die Luftwaffe nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit Militärtransportern in das von Kämpfen erschütterte Land. Zuvor hatten die Bundesregierung und andere westliche Staaten eine militärisch geschützte Rettungsaktion tagelang vorbereitet. Die Bundeswehr verlegte dafür mehrere hundert Fallschirmjäger mit Waffen und Material aus Deutschland nach Jordanien.

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Mehr als 150 Deutsche sollen aus Sudan evakuiert werden

Es ging nach aktuellem Stand insgesamt um die Rettung einer niedrigen dreistelligen Zahl deutscher Staatsbürger, die aber größer als 150 sei, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag erklärt hatte. Man kontaktiere die Menschen regelmäßig, allerdings nähmen die Probleme von Tag zu Tag zu. In der Hauptstadt Khartum hat sich die Versorgungslage seit dem Beginn der Kämpfe dramatisch entwickelt. Es fehlen Wasser und Lebensmittel, Stromabschaltungen behindern zunehmend die Kommunikation.

Kämpfe im Sudan zwischen Armee und Gruppe RSFausgebrochen

Im Sudan sind vor einer Woche schwere Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohner seit zwei gemeinsamen Militärcoups 2019 und 2021. De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Eigentlich hätten die RSF der Armee unterstellt und die Macht im Land wieder an eine zivile Regierung übertragen werden sollen.

Sudan-Evakuierung: Kämpfe am Flughafen in Hauptstadt Khartum

 

Der Flughafen in der Hauptstadt Khartum stand seit Ausbruch der Gewalt im Zentrum der Kampfhandlungen. Internationale Diplomaten bemühten sich immer wieder um eine belastbare Feuerpause. Am Mittwoch war der Versuch einer diplomatischen Evakuierung mit Maschinen der Luftwaffe, aber ohne größeren Einsatz von Soldaten abgebrochen worden, weil die Sicherheitslage in Khartum als zu gefährlich eingeschätzt wurde. In Berlin tagt täglich ein Krisenstab.

Die Bundeswehr traf vor Tagen schon Vorbereitungen für einen neuen Anlauf zur Evakuierung deutscher Staatsbürger und weiterer zu schützender Personen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums hatte am Freitag in Berlin erklärt: «Dabei steht der Schutz unserer Staatsbürger im Sudan im Vordergrund.» Details zu Umfang, Personal und Material möglicher Evakuierungskräfte nannte er nicht.

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/news.de/dpa

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