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"Deutschland Abzockland": 18 Euro für digitalen Corona-Impfpass! Deutschlands Steuerzahler toben im Netz

Ab kommendem Montag soll man sich in vielen Apotheken den digitalen Nachweis einer vollständigen Impfung nachträglich ausstellen lassen. Allerdings hat der digitale Impfpass einen Haken: Ganze 18 Euro sollen Deutschlands Steuerzahler dafür blechen.

Ein digitales Impf-Zertifikat soll künftig 18 Euro kosten. (Foto) Suche
Ein digitales Impf-Zertifikat soll künftig 18 Euro kosten. Bild: dpa

Der Impfnachweis für das Smartphone wird in Deutschland schon früher verfügbar als erwartet. Doch zu früh sollten sich Corona-Geimpfte nicht freuen. Denn kostenlos ist der digitale Corona-Impf-Pass offenbar nicht. Eine Tatsache, die viele der mittlerweile 18 Millionen vollständigen Geimpften in Deutschland nicht verstehen können. Im Netz machen sie ihrem Ärger Luft.

Digitaler Corona-Impfpass "CovPass" geht schon ab Donnerstag an den Start - auch in Corona-App verfügbar

Der geplante digitale Corona-Impfpass in Deutschland soll schon an diesem Donnerstag an den Start gehen. Die Anwendung namens "CovPass" werde Schritt für Schritt ausgerollt und in den App-Stores verfügbar sein, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Ressortchef Jens Spahn (CDU) will Einzelheiten dazu am Donnerstag vorstellen. Der digitale Nachweis kann zudem auch in der offiziellen Corona-Warn-App des Bundes angezeigt werden. Die Macher der Tracing-App veröffentlichten in der Nacht zum Mittwoch die aktuelle Version 2.3.2 in den App-Stores von Apple und Google.

Digitaler Corona-Impfnachweis soll Reisen erleichtern

Der vorgesehene digitale Nachweis soll eine freiwillige Ergänzung des weiter verwendbaren gelben Impfheftes sein. Die EU-Länder und das EU-Parlament hatten sich kürzlich auf Details eines europaweiten Zertifikats geeinigt, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Das soll auch Reisen erleichtern.

Praxen, Impfzentren und Apotheken sollen digitalen Impf-Nachweis erstellen

Den digitalen Nachweis soll man sich künftig direkt in Praxen oder Impfzentren erstellen lassen und dann per Smartphone nutzen können. Auch nachträgliche Ausstellungen sollen möglich sein - etwa bei Ärzten und Apotheken, die bereits ab kommendem Montag (14. Juni) den digitalen Nachweis ausstellen sollen. Damit der Impfstatus in der App angezeigt werden kann, ist ein sogenanntes digitales Impf-Zertifikat nötig. Ärzte und Apotheker prüfen dafür, ob der Eintrag im Impfpass echt ist, erstellen dann einen QR-Code, der als Impfnachweis gilt und in Apps hinterlegt werden kann. Für den Patienten ist diese Zertifizierung kostenlos.

Zertifizierung der Corona-Impfung soll Steuerzahler 18 Euro kosten

Allerdings, so berichtet es die "Bild"-Zeitung, sollen für den Steuerzahler Kosten anfallen. Wer also künftig nicht mehr mit seinem gelben Heftchen umherlaufen will, der muss dafür blechen. Demnach werden Apotheker pro Zertifizierung 18 Euro abrechnen. "Bei Ärzten schwanken die Kosten zwischen 2 und 18 Euro pro Impfung – in seltenen Ausnahmen kann eine Prüfung den Steuerzahler sogar bis zu 24 Euro kosten.", schreibt die "Bild" am Mittwoch. Jens Spahn selbst hat derartige Berichte bislang nicht bestätigt.

Corona-Geimpfte toben im Netz über Kosten für digitalen Impfpass

Im Netz sorgt der Bericht schon jetzt für Unmut. "Der digitale #Impfpass soll 18 Euro kosten. Die #Impfung ist kostenlos. Du bist also längst nicht frei, nur weil du #geimpft bist. Erst wenn du dafür bezahlst.", wettert beispielsweise dieser Twitter-User über die angeblichen Impf-Pass-Kosten. "Deutschland Abzockland! Die üblichen 18:Euro für den Schnelltest werden nun einfach auf den digitalen Impfpass umgelegt! Dankeschön!", reagiert auch dieser Kommentator mit Unverständnis. "Viel zu teuer für nen Code, dessen Erstellung im Cent-Bereich liegt.", schlägt auch dieser Kommentar in die gleiche Kerbe.

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/hos/news.de/dpa

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