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Landtagswahlen Sachsen-Anhalt im Ticker: Deutschland, Kenia, Jamaika - Haseloff vor schwieriger Partnerwahl

Nach seinem deutlichen Wahlsieg stehen Reiner Haseloff mehrere Optionen offen. Erste Stimmen aus der CDU sprechen sich für eine Zusammenarbeit mit SPD und FDP aus. Der Amtsinhaber gibt sich aber noch bedeckt. Alle aktuellen Entwicklungen, Hochrechnungen und Ergebnisse vom Sonntag hier im Ticker.

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Die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt im News-Ticker Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Klaus-Dietmar Gabbert

Am Sonntag (06.06.2021) haben die Bürgerinnen und Bürger in Sachsen-Anhalt einen neuen Landtag gewählt. Der amtierende Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) scheint ersten Hochrechnungen zufolge sein Amt behalten zu können Alle aktuellen Entwicklungen zur Wahl samt Hochrechnungen und Ergebnissen können Sie hier im Wahl-Ticker nachlesen.

Informationen zu den Kandidaten, Prognosen sowie zur Berichterstattung im TV erhalten Sie hier.

Landtagswahlen Sachsen-Anhalt: Hochrechnungen und Ergebnisse im Ticker

Alle aktuellen Entwicklungen und Neuigkeiten zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt können Sie hier in unserem Newsticker nachlesen.

+++ 07.06.2021: Deutschland, Kenia, Jamaika - Haseloff vor schwieriger Partnerwahl +++

Anders als 2016 ist Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff heute ein Mann mit vielen Möglichkeiten: Damals blieb ihm nach der Landtagswahl als quasi einzige für ihn akzeptable Regierungsoption nur Deutschlands erstes Dreierbündnis von CDU, SPD und Grünen - nun, nach dem Votum vom Sonntagabend kann er auswählen. Zu verdanken hat er das unter anderem deutlichen Zugewinnen seiner CDU und der Rückkehr der FDP in den Landtag. Sogar für eine klassische Zweierkoalition nur mit der SPD würde es rechnerisch reichen.Dabei hatten die Umfragen vor der Wahl noch vermuten lassen, dass Haseloff für seine dritte Amtszeit vielleicht sogar ein Viererbündnis eingehen müsse.

Der Ministerpräsident selbst wollte am Wahlabend noch keine Präferenz äußern. Für die Regierungsbildung kann sich Haseloff auch alle Zeit nehmen: In Erwartung eines komplizierten Wahlergebnisses hat der letzte Landtag eine zweiwöchige Frist zur Wahl der Regierung nach der Einberufung des Parlaments ersatzlos aus der Landesverfassung gestrichen.

Nach dem vorläufigen Ergebnis legte die CDU auf 37,1 Prozent zu (2016: 29,8). Die AfD behauptete sich mit leichtem Verlust und 20,8 Prozent (24,3) als Nummer zwei. Die im Osten generell eher schwachen Grünen verbesserten sich nur wenig auf 5,9 Prozent (5,2). Die SPD verzeichnete mit 8,4 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis in Sachsen-Anhalt (10,6). Das gilt auch für die Linke, die auf 11,0 Prozent fiel (16,3). Die FDP erreichte 6,4 Prozent (4,9).

Die möglichen Regierungskoalitionen für Sachsen-Anhalt im Überblick:

CDU, SPD, GRÜNE (NACH DEN FLAGGENFARBEN KENIA-KOALITION GENANNT):

Die regierende Koalition käme auf eine Mehrheit von 55 der 97 Sitze. Haseloff hatte sich vor der Wahl mehrfach ausgesprochen zufrieden über die Arbeit des Dreierbündnisses geäußert und für eine Neuauflage offen gezeigt. Harmonisch verliefen die letzten fünf Jahre aber keineswegs, immer wieder stand das Bündnis kurz vor dem Aus. Die Grünen sind in weiten Teilen der CDU noch immer ausgesprochen unbeliebt, vor allem die grüne Agrarpolitik der Regierung war vielen Konservativen ein Dorn im Auge.

CDU, SPD, FDP (DEUTSCHLAND-KOALITION):

Diese Koalition gilt als Favorit der CDU-Basis, sie hätte mit 56 Sitzen einen mehr als eine Kenia-Koalition. Mit Justizministerin Anne-Marie Keding und Verkehrsminister Thomas Webel sprachen sich bereits zwei derzeitige Kabinettsmitglieder für Schwarz-Rot-Gelb aus. Haseloff war Fragen, ob die FDP nicht der natürliche Partner der CDU sei, aber oft ausgewichen.

CDU, SPD:

Mit einer damals noch großen Koalition regierte Haseloff bereits in seiner ersten Amtszeit von 2011 bis 2016. Grundsätzlich wäre er wohl auch dazu bereit. Die hauchdünne Ein-Stimmen-Mehrheit von 49 Sitzen macht das Zweierbündnis aber sehr unwahrscheinlich. Eine solche Koalition wäre von einzelnen Abgeordneten erpressbar, hieß es am Sonntag aus der CDU. Haseloff hatte sich stets für eine stabile Regierung ausgesprochen.

CDU, GRÜNE, FDP (JAMAIKA-KOALITION):

Mit 53 Sitzen hätte auch diese Koalition eine Mehrheit. Sie wollte Haseloff schon ein mal schmieden, allerdings in Berlin: als CDU-Mitverhandler auf Bundesebene 2017. Dass FDP-Chef Christian Lindner die Verhandlungen damals platzen ließ, nahm Haseloff ihm übel. Vor allem müsste die CDU in dieser Konstellation aber weiter mit den Grünen regieren und das mit einer kleineren Mehrheit als in einer Deutschland-Koalition. Sachsen-Anhalts erste Jamaika-Koalition erscheint am Morgen nach der Wahl daher unwahrscheinlich.

+++ 07.06.2021: Ergebnis: CDU gewinnt Wahl in Sachsen-Anhalt deutlich +++

Die CDU hat die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt mit großem Vorsprung gewonnen. Die Partei des seit zehn Jahren regierenden Ministerpräsidenten Reiner Haseloff kam nach dem vorläufigen Ergebnis auf 37,1 Prozent der Stimmen. Die AfD erreichte bei der Wahl am Sonntag mit 20,8 Prozent den zweiten Platz, wie die Landeswahlleitung in der Nacht zu Montag im Internet mitteilte.

+++ 06.06.2021: Linke-Spitzenkandidatin räumt "herbe Niederlage" ein +++

Linke-Spitzenkandidatin Eva von Angern hat den Misserfolg ihrer Partei bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt eingeräumt. "Das ist eine herbe Niederlage - nichts, worüber ich mich freuen kann", sagte von Angern am Sonntag im MDR in Magdeburg. Sie kündigte zugleich eine harte Oppositionsarbeit an. "Stimmen für die CDU wird es von der Linken für nichts geben", sagte sie. "Wir werden Opposition mit hoher Wahrscheinlichkeit sein, und das werden wir konstruktiv durchziehen." Nach den ersten Hochrechnungen hat die Linke deutlich verloren, sie erzielt demnach rund 11 Prozent (2016: 16,3 Prozent).

+++ 06.06.02021: Aktuelle Hochrechnungen: CDU klarer Wahlsieger in Sachsen-Anhalt +++

Die CDU von Ministerpräsident Reiner Haseloff hat die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am Sonntag klar gewonnen. Die AfD bleibt nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF zweitstärkste Kraft.

Die Christdemokraten kommen demnach auf 35,2 bis 35,9 Prozent und legen im Vergleich zur Landtagswahl 2016 zu. Damals holte die CDU 29,8 Prozent. Die AfD verschlechtert sich und kommt auf 22,7 bis 23,3 Prozent. 2016 war die Partei mit 24,3 Prozent erstmals in den Landtag von Sachsen-Anhalt eingezogen. Drittstärkste Kraft wird die Linke, die sich aber gegenüber 2016 deutlich von 16,6 auf 10,9 bis 11 Prozent verschlechtert. Die SPD schafft nur noch ein einstelliges Ergebnis und liegt zwischen 8,2 und 8,3 Prozent nach 10,6 Prozent bei der letzten Landtagswahl. Die Grünen landen bei 6,1 bis 6,5 Prozent (2016: 5,2 Prozent). Die FDP dürfte mit 6,4 bis 6,9 den Wiedereinzug ins Landesparlament schaffen. 2016 waren die Liberalen mit 4,9 Prozent an der 5-Prozent-Hürde gescheitert.

In Sachsen-Anhalt regieren seit 2016 die CDU, die SPD und die Grünen zusammen als Deutschlands erste sogenannte Kenia-Koalition. Der CDU-Ministerpräsident Haseloff hatte im Wahlkampf eine Zusammenarbeit mit der AfD nach der Landtagswahl ausgeschlossen.

+++ 06.06.2021: CDU gewinnt Wahl in Sachsen-Anhalt +++

Die CDU hat die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt nach Prognosen von ARD und ZDF mit unerwartet deutlichem Abstand gewonnen. Die Partei von Ministerpräsident Reiner Haseloff kam demnach auf 35 bis 36,0 Prozent. Die AfD schnitt schwächer ab als nach letzten Umfragen erwartet und kam auf einen Stimmenanteil zwischen 22,5 bis 23,5 Prozent, wie beide Sender am Sonntag nach Schließung der Wahllokale um 1800 Uhr berichteten.

Die SPD erhielt 8 bis 8,5 Prozent. Die Linken liegen bei 11 Prozent. Die Grünen erhielten bei der Wahl zwischen 6 und 6,5 Prozent. Die FDP kommt auf 6,5 bis 7 Prozent.

In Sachsen-Anhalt regieren seit 2016 die CDU, die SPD und die Grünen zusammen als Deutschlands erste sogenannte Kenia-Koalition. Der CDU-Ministerpräsident Haseloff hatte im Wahlkampf eine Zusammenarbeit mit der AfD nach der Landtagswahl ausgeschlossen.

Erste Prognose: CDU mit 36 Prozent vorn - Linke mit dramatischem Einbruch

CDU 36,0 Prozent
AfD 22,5 Prozent
Linke 11,0 Prozent
SPD 8,5 Prozent
Grüne 6,5 Prozent
FDP 6,5 Prozent

+++ 06.06.2021: Wahlbeteiligung steigt in Sachsen-Anhalt auf 41 Prozent +++

In Sachsen-Anhalt hat die Wahlbeteiligung bei der mit Spannung erwarteten Landtagswahl im Verlauf des Nachmittags zugenommen. Bis 16.00 Uhr gingen 41,0 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen. Bis 14.00 Uhr waren es noch 27,1 Prozent, wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte. Allerdings rechnet das Land in diesem Jahr mit einem höheren Anteil an Briefwählern.

Die Landtagswahl gilt als letzter Stimmungstest vor der Bundestagswahl im September. Laut Umfragen könnte es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen in Sachsen-Anhalt von CDU und AfD kommen.

+++ 06.06.2021: Wahlbeteiligung in Sachsen-Anhalt um 14.00 Uhr bei 27,1 Prozent +++

Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt sind bis 14.00 Uhr 27,1 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen. Zudem sei mit einem erhöhten Briefwahlanteil zu rechnen, was am Ende des Tages noch in die Wahlbeteiligung einfließen werde, teilte die Landeswahlleitung mit. Bei der Landtagswahl am 13. März 2016 lag die Wahlbeteiligung den Angaben zufolge um 14.00 Uhr bei 35,4 Prozent, bei geringerem Briefwahlanteil. Die Wahllokale haben seit 8.00 Uhr geöffnet. Die Landtagswahl gilt als der letzte Stimmungstest vor der Bundestagswahl. Laut Umfragen wird im Land mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und AfD gerechnet.

Rund 1,8 Millionen Wahlberechtigte sind in Sachsen-Anhalt aufgerufen, ein neues Parlament für die nächsten fünf Jahre zu bestimmen. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat laut Umfragen Chancen auf eine dritte Amtszeit. Er ist der Spitzenkandidat der CDU bei der Landtagswahl. Insgesamt 449 Kandidaten stellen sich zur Wahl, 22 Parteien treten an. Die 2240 Wahllokale haben bis 18.00 Uhr geöffnet.

+++ 06.06.2021: Wahlbeteiligung in Sachsen-Anhalt am Mittag bei 22,4 Prozent +++

Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt hat sich bis zum Mittag eine geringere Wahlbeteiligung als 2016 abgezeichnet. Wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte, lag die vorläufige Wahlbeteiligung um 12.00 Uhr bei 22,4 Prozent. Bei der Landtagswahl 2016 waren es zu diesem Zeitpunkt 25,0 Prozent gewesen. Am Ende der Tages lag die Wahlbeteiligung vor fünf Jahren in Sachsen-Anhalt bei 61,1 Prozent.

+++ 06.06.2021: Ministerpräsident Haseloff wählt mit Ehefrau in Wittenberg +++

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat am Sonntag seine Stimme zur Landtagswahl abgegeben. Der CDU-Politiker und Spitzenkandidat der Union im Land wurde beim Urnengang in seiner Heimatstadt Wittenberg von seiner Frau Gabriele begleitet. Bei der Stimmabgabe gab es ein Blitzlichtgewitter von Fotografen. In dem Wittenberger Wahllokal im Neuen Rathaus galten die Corona-Regeln mit Abstands- und Hygieneregeln und Maskenpflicht. Haseloff ist seit 2011 Ministerpräsident. Der 67-Jährige hat laut Umfragen gute Chancen auf eine dritte Amtszeit.

+++ 06.06.2021: Sachsen-Anhalt-Wahl startet - Bleibt Haseloff Ministerpräsident? +++

In Sachsen-Anhalt hat die Landtagswahl begonnen, die Wahllokale sind seit 8.00 Uhr geöffnet. Rund 1,8 Millionen Menschen sind zur Wahl des neuen Landesparlaments in Magdeburg aufgerufen. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat laut Umfragen gute Chancen auf eine dritte Amtszeit, sollte seine Partei wieder stärkste Kraft werden. Nach den jüngsten Umfragen könnte es aber zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der AfD kommen. Es ist die letzte Landtagswahl vor der Bundestagswahl im September. Wegen der Corona-Pandemie wird wie zuletzt in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit einem hohen Briefwahl-Anteil gerechnet.

Sachsen-Anhalt wird seit fünf Jahren von Deutschlands erster Kenia-Koalition regiert, einem Bündnis aus CDU, SPD und Grünen. Fraglich ist, ob eine Neuauflage dieser Koalition zu Stande kommt. Sollte der FDP der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde gelingen, wäre gegebenenfalls auch eine sogenannte Deutschland-Koalition aus CDU, SPD und FDP möglich. 2011 und 2016 hatten die Liberalen den Sprung in den Landtag verpasst. Eine Zusammenarbeit mit der AfD nach der Landtagswahl hatte Ministerpräsident Haseloff im Wahlkampf ausgeschlossen.

Bei der Landtagswahl 2016 hatte die CDU 29,8 Prozent erreicht, vor der AfD mit 24,3 Prozent, der Linken mit 16,3 Prozent und der SPD mit 10,6 Prozent. Die Grünen kamen auf 5,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung hatte bei 61,1 Prozent gelegen.

+++ 05.06.2021: Laschet ruft zur Wahl von Haseloff in Sachsen-Anhalt auf +++

Kurz vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt hat der CDU-Bundesvorsitzende Armin Laschet zur Wahl des Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU) aufgerufen. "Der, der nicht will, dass in einem deutschen Bundesland (...) die AfD stärkste Partei wird, hat nur eine Alternative: Reiner Haseloff und die CDU wählen", sagte der NRW-Ministerpräsident am Samstag bei der Landesvertreterversammlung der nordrhein-westfälischen CDU in Düsseldorf.

Zugleich grenzte Laschet, der Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl ist, die CDU erneut scharf von der AfD ab. "Unsere Haltung ist klar: Wir verhandeln nicht mit der AfD, wir kooperieren nicht mit der AfD, wir koalieren nicht mit der AfD, und wir werden sie bekämpfen." Der "beste Garant" dafür sei Haseloff.

Rund 1,8 Millionen Wahlberechtigte sind am Sonntag insgesamt zur Wahl aufgerufen, viele davon gaben ihre Stimme schon vorher per Briefwahl ab. Das Land rechnet wegen der Corona-Pandemie mit einem hohen Briefwahl-Anteil. Mit einem vorläufigen amtlichen Endergebnis rechnet die Wahlleiterin erst in der Nacht.

+++ 05.06.2021: Letzte Stunden im Landtagswahlkampf - AfD nur einen Punkt hinter CDU +++

Einen Tag vor der Landtagswahl wollen die Parteien in Sachsen-Anhalt letzte Wähler mobilisieren. Die beiden Favoriten auf den Wahlsieg, CDU und AfD, schlossen am Freitagabend als letzte Parteien ihren Wahlkampf ab. In letzten Umfragen lag die AfD teilweise nur einen Prozentpunkt hinter der Partei von Ministerpräsident Reiner Haseloff, andere Umfragen sahen die Christdemokraten deutlicher vorn.

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak rief Wähler aller Parteien der politischen Mitte dazu auf, sich hinter Regierungschef Reiner Haseloff zu stellen, um einen Wahlerfolg der AfD zu verhindern. "Jede Stimme für Reiner Haseloff ist eine Stimme gegen die AfD. Wer die AfD in Sachsen-Anhalt verhindern will, muss Haseloff wählen", sagte Ziemiak in Berlin. "Wir brauchen einen demokratischen Aufstand gegen die Rechtsextremen", fügte er hinzu.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil warf der CDU vor, für die Stärke der AfD mitverantwortlich zu sein. "Wenn man die AfD umarmt, dann macht man sie stärker. Ich habe Sorge, dass wir das am Sonntag sehen werden", sagte Klingbeil der "Rheinischen Post" (Samstag). Dass sich so vieles um die AfD drehe, habe damit zu tun, dass die Union bis heute keine Strategie im Umgang mit der AfD habe.

+++ 04.06.2021: Haseloff: CDU ist Garant für Demokratie - werben bis zur Wahl +++

CDU-Spitzenkandidat und Ministerpräsident Reiner Haseloff hat seine Partei aufgerufen, bis zum Sonntag um Wähler zu werben. Beim digitalen offiziellen Wahlkampfabschluss am Freitag betonte er die besondere Bedeutung dieser Wahl. "Wer die erste politische Kraft ist und dann noch in Ostdeutschland bei der aktuellen Diskussion, die wir hier geführt haben, das ist schon ein ganz, ganz großes Ding, wo wir eine Verantwortung haben, wo wir nur ganz klar zusammenstehen können, um das zu gewinnen", sagte der 67-Jährige. "Wir sind die Garanten für diese Demokratie hier in Sachsen-Anhalt. Ohne uns ist keine demokratische Regierung bildbar."

In Sachsen-Anhalt wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Umfragen deuten teils auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und AfD hin. Die anderen Parteien liegen deutlich dahinter.

"Die Wahl ist noch nicht gelaufen. Unabhängig davon, es ist eine politische Zäsur, die so nicht ohne Konsequenzen für unser Gemeinwesen und für das weitere Zusammenwachsen unserer Heimat beziehungsweise unseres Vaterlandes Deutschland bleiben darf", sagte Haseloff weiter. "Das ist unsere Aufgabe, ein anderer macht's nicht. Die anderen sind zu schwach." Es gehe darum, die Demokratie zu stabilisieren und den Osten in der Mitte zu halten.

+++ 04.06.2021: Weitere Umfrage sieht Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und AfD +++

Kurz vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt sieht eine weitere Umfrage ein Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und AfD. Die CDU von Ministerpräsident Reiner Haseloff käme nach der Erhebung des Insa-Instituts auf 27 Prozent, die AfD auf 26, wie die "Bild"-Zeitung als Auftraggeberin mitteilte. Die Linke würde demnach 12 Prozent erreichen, die SPD 10 und die Grünen 8 Prozent. Die FDP könnte mit 7 Prozent wieder in den Landtag einziehen, in dem sie seit zehn Jahren nicht mehr vertreten ist.

38 Prozent der Befragten rechnen den Angaben zufolge damit, dass die CDU stärkste Kraft im Landtag bleibt, 24 Prozent rechneten mit der AfD als stärkster Kraft.

Der neue Landtag wird am Sonntag gewählt. Aktuell regiert die CDU gemeinsam mit SPD und Grünen. Bei der Landtagswahl 2016 hatte die CDU 29,8 Prozent erreicht, vor der AfD mit 24,3 Prozent, der Linken mit 16,3 Prozent und der SPD mit 10,6 Prozent. Die Grünen erreichten 5,2 Prozent.

+++ 04.06.2021: Haseloff: Keine Kooperation in Richtung rechts und links +++

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt bekräftigt, eine Zusammenarbeit mit der AfD klar auszuschließen. Das hohe Vertrauen in ihn resultiere auch daraus, dass er in der Mitte stehe und es keine Kooperationen "in Richtung rechts und auch nicht nach links geben" wird, sagte Haseloff am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin".

Er wolle bei der Wahl am kommenden Sonntag ein klares Signal setzen, dass aus der Mitte heraus nur mit demokratischen Parteien das Land regiert werden könne. "Ich stehe in der Mitte, und da haben wir durchaus - wenn der Wähler klug entscheidet - Optionen, eine demokratische, starke und auf eine eigene Mehrheit zurückgreifende Regierung zu bilden." Der 67-jährige Haseloff erklärte, dass es nun seine letzte Legislaturperiode sein werde. Seit fünf Jahren regieren im Land CDU, SPD und Grüne zusammen.

Zwei am Donnerstag veröffentlichte Umfragen kamen zu recht unterschiedlichen Stimmungsbildern. In einem ZDF-Politbarometer Extra hatte die CDU mit 30 Prozent einen deutlichen Vorsprung vor der AfD mit 23 Prozent. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für den "Spiegel" signalisierte hingegen ein knappes Rennen, hier kam die CDU auf 29 und die AfD auf 28 Prozent.

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/bua/news.de/dpa

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