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Coronavirus News aktuell: "Empfindliche Phase der Pandemie!" Lauterbach warnt vor vierter Corona-Welle

Die Corona-Zahlen sinken. Doch Karl Lauterbach mahnt weiterhin zur Vorsicht. Dem SPD-Gesundheitsexperten zufolge befinden wir uns in einer empfindlichen Phase der Pandemie. Mit zu schnellen Lockerungen könnte es zu einer vierten Welle kommen.

Karl Lauterbach würde seiner Tochter eine Impfung empfehlen. (Foto) Suche
Karl Lauterbach würde seiner Tochter eine Impfung empfehlen. Bild: dpa

In der Coronakrise war Karl Lauterbach der ewige Mahner. Immer wieder sprach sich der SPD-Gesundheitsexperte für härtere Corona-Maßnahmen aus, um das Virus zu stoppen. Trotz der aktuell sinkenden Zahlen mahnt er auch jetzt noch zur Vorsicht. "Wir befinden uns noch in einer empfindlichen Phase der Pandemie. Wenn wir jetzt zu schnell lockern und sich dann die indische Variante ausbreiten würde, riskierten wir einen schweren Rückfall", so der 58-Jährige im Interview mit "Bild am Sonntag".

Karl Lauterbach spricht sich für Corona-Lockerungen während Fußball-EM 2021 aus

Dennoch sind leichte Lockerungen momentan denkbar. So wünscht sichder Gesundheitsexperte während der Fußball-Europameisterschaft Lockerungen für die Außengastronomie. In den EM-Wochen sollten "die Restaurants draußen länger als 22 Uhr öffnen dürfen, so dass auch alle 21-Uhr-Spiele geguckt werden können", sagte der Politiker der "Bild am Sonntag". Fanfeste und Public Viewing mit hunderten Zuschauern seien in Zeiten der Corona-Pandemie nicht möglich, stellte Lauterbach fest. "Was gut gehen wird: mit neun Freunden zusammen im Außenbereich eines Restaurants die EM zu gucken", sagte der 58-Jährige.

Lauterbach zufolge sind Öffnungsmaßnahmen mit Blick auf die deutlich gesunkene Zahl der Corona-Neuinfektionen und die lange Zeit der Einschränkungen zu rechtfertigen. "Die Menschen brauchen nach den harten Monaten Momente der Entspannung", sagte er. Lauterbach forderte, dass zusätzlich auch Bürgersteige unbürokratisch für die EM-Angebote der Gastronomie zur Verfügung gestellt werden sollten.

Karl Lauterbach sicher: Herdenimmunität nur durch Impfung der Jugendlichen erreichbar

Bezüglich des deutschen Impfziels erklärte Lauterbach, Deutschland könne dies nur mit einer konsequenten Impfung von Kindern und Jugendlichen erreichen. "Unser Impfziel von 80 Prozent schaffen wir nicht, ohne auch die 12- bis 18-Jährigen zu impfen", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag". Bei den Jugendlichen sei eine Impfquote von 65 Prozent anzustreben. "Dafür sollte auch in den Schulen geimpft werden, um es den Familien möglichst leicht zu machen", schlug der SPD-Politiker vor.Lauterbach, selbst Vater, will die Impfung seiner Tochter (14) in jedem Fall empfehlen.

Lauterbach warnte, Kinder und Jugendliche würden unter einer vierten Corona-Welle besonders leiden. "Das müssen wir verhindern. Deshalb sollten sie im Frühsommer bevorzugt ein Impfangebot bekommen", forderte der Gesundheitsexperte.

Maskenpflicht könnte mit Blick auf die Corona-Zahlen und das Impfziel im Sommer gelockert werden

Auch auf die Frage, wie lange wir die Maske noch tragen müssen, gab Lauterbach im "Bild am Sonntag"-Interview eine Antwort: "Bei Inzidenzen unter zehn und hoher Impfquote müssen Testpflicht und Maskenpflicht zumindest im Außenbereich aufgehoben werden. Das kann im Sommer der Fall sein. Ich rechne allerdings im Herbst wieder mit deutlich zweistelligen Inzidenzen. Dann könnten Maske und Tests für besonders gefährdete Innenbereiche wieder Pflicht werden. Es hängt alles von der Impfquote ab, die wir erreichen werden."

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/news.de/dpa

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