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Kanzler-Duell der Union im News-Ticker: DAS sagt Söder zum CDU-Vorstandsvotum für Laschet

Laschet gegen Söder! Beide wollen nun offiziell Kanzler werden. Die Gremien der Schwesterparteien müssen eine Lösung finden. Wer von beiden macht das Rennen? Heute tagen die Gremien der Parteien. Dort könnte die Vorentscheidung fallen.

Markus Söderund Armin Laschet: Wer gewinnt das Rennen um die Kanzlerkandidatur? (Foto) Suche
Markus Söderund Armin Laschet: Wer gewinnt das Rennen um die Kanzlerkandidatur? Bild: dpa

Das CDU-Präsidium ist am Montag zu Beratungen über die Kanzlerkandidatur der Union zusammengekommen. Es wird erwartet, dass das Führungsgremium Parteichef Armin Laschet Rückendeckung geben wird, der mit CSU-Chef Markus Söder um den Spitzenposten für die Bundestagswahl im September ringt.

CDU berät über Kanzlerkandidatur - Rückendeckung für Laschet erwartet

"Es ist doch klar, dass das CDU-Präsidium sich hinter seinen Parteivorsitzenden stellt", sagte Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans vor Beginn der Sitzung. Dies sei aber überhaupt nicht die Frage. "Wir beraten miteinander, wie wir die Frage der Kanzlerkandidatur angehen und wie wir die Chancen für unser Land in den 20er Jahren nutzen. Es geht um das Land vor allem."

Am Sonntag hatte sowohl Laschet wie auch Söder seine Bereitschaft erklärt, als Kanzlerkandidat der Union anzutreten. Söder machte dies allerdings von der Unterstützung der CDU abhängig. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner kündigte eine zeitnahe Entscheidung an. "Wir müssen jetzt entscheiden", sagte sie bei ihrem Eintreffen zur Präsidiumssitzung. Für alles andere gebe es weder bei den Mitgliedern noch bei der Bevölkerung Verständnis. "Wir sind in Zeiten, die sehr unsicher sind. Da hätte man gerne Klarheit. Und dafür werden wir auch sorgen."

Kanzler-Showdown zwischen Laschet und Söder im News-Ticker

Alle aktuellen News rund um die K-Frage lesen Sie hier in unserem News-Ticker:

+++ Söder: CDU-Vorstandsvotum für Laschet "noch nicht abschließend" +++

CSU-Chef Markus Söder sieht im Votum der CDU-Spitze für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten der Union zwar ein wichtiges Signal - aber noch nicht die endgültige Entscheidung. Zu einer breiten Mehrheit gehöre nicht nur der Vorstand, sonder dazu gehörten auch die Fraktion und die Verbände, sagte Söder am Montag nach einer Schalte des CSU-Präsidiums. Und da gebe es zumindest noch Diskussionsbedarf. Deshalb müsse man in die Basis hineinhorchen.

"Wie sehen die Menschen das? Wie sehen die Menschen die jeweiligen Chancen?", sagte Söder. Das Votum der CDU-Spitze für Laschet sei ein wichtiges Signal, das von der CSU und ihm zur Kenntnis genommen und natürlich respektiert werde. "Aber es ist noch nicht abschließend."

Es habe auch "Signale" aus vielen Landesverbänden gegeben. Deshalb müsse man dies alles noch einmal in Ruhe alles einordnen. "Nicht 10, 20 oder 30 Leute entscheiden allein, sondern Wahlen gewinnt man nur mit einer richtigen, breiten Unterstützung und aktiven Mitgliederschaft, die bereit ist, auch zu kämpfen", sagte Söder.

+++ Günther mit klarer Unterstützung für Laschet als Kanzlerkandidat +++

In der Debatte um die Kanzlerkandidatur der Union hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther eine klare Präferenz für CDU-Chef Armin Laschet bekundet. Die Union habe mit Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder zwei hochgradig geeignete Kandidaten, sagte der CDU-Politiker Günther am Montag in Kiel. Das Präsidium und der Bundesvorstand der CDU hätten sich nachdrücklich hinter die Kandidatur Laschets gestellt und er selbst habe das auch getan.

Er unterstütze Laschet, "weil ich ihn für den richtigen Kandidaten auch in diesen Zeiten halte - jemanden, der wie kein Zweiter für Europa steht, jemanden, der ausgleichen kann, der Meinungen zusammenführen kann, aber eben auch in Verantwortung als Ministerpräsident gezeigt hat, dass er erfolgreich eine Koalition führen kann, der in der Lage ist, überhaupt Führung in diesen Zeiten zu zeigen", sagte Günther. "Von daher unterstütze ich die Kandidatur."

+++ Blume: CSU-Präsidium einstimmig für Söder als Kanzlerkandidaten +++

Das CSU-Präsidium hat sich nach Worten von Generalsekretär Markus Blume einstimmig für Parteichef Markus Söder als Kanzlerkandidaten der Union ausgesprochen. Damit gebe es nun eine Empfehlung der CDU-Spitze für Armin Laschet, eine Empfehlung der CSU für Söder - und es gebe eine "deutliche Mehrheitsmeinung" in der deutschen Bevölkerung, sagte Blume am Montag nach einer Schalte des CSU-Präsidiums in München. Die CSU-Spitze habe die Überzeugung, dass Söder für die anstehenden Aufgaben der bestgeeignete Kandidat sei.

Es gehe jetzt nicht um schnelle Entscheidungen, es gehe um richtige Entscheidungen, sagte Blume. Man stehe jetzt am Beginn der Beratung, nicht endlos, aber "ergebnisoffen", betonte er. Es müsse in die Basis hineingehört werden, die Entscheidung müsse breit abgestützt werden. Eine Mitgliederbefragung, wie sie Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer gefordert hatte, sei aber "nicht Position des CSU-Präsidiums".

+++ Söder will Entscheidung über K-Frage erst Ende der Woche +++

Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union soll nach dem Willen von CSU-Chef Markus Söder erst Ende der Woche getroffen werden. Es sei jetzt noch nicht der Tag der Entscheidung, vielmehr werde man sich Ende der Woche zusammensetzen, sagte Söder am Montag nach Teilnehmerangaben in einer Schalte des CSU-Präsidiums. Und er werde auch darum bitten, dass sich nicht nur zwei Personen zusammensetzten, sondern das weitere Vertreter beider Parteien mit dabei seien. Er sei gegen ein "Hau-Ruck-Verfahren".

Söder betonte demnach zudem, der Kanzlerkandidat müsse von einer breiten Mehrheit der Mitglieder getragen werden. Beide Parteien müssten sich ehrlich machen, mit wem man die besten Chancen habe.

Söder selbst bekräftigte, er sei bereit, Verantwortung zu übernehmen. Es werde aber keinen Streit und keinen Groll geben, wenn die CDU dies anders sehe. Auch das CSU-Präsidium werde am Montag keinen Beschluss fassen, sagte Söder - aber man wolle ebenfalls ein Meinungsbild.

+++ CSU-Präsidium tagt - Anschließende Pressekonferenz ohne Söder +++

Nach den CDU-Gremien hat sich am Montag das CSU-Präsidium zu Beratungen über die Unions-Kanzlerkandidatur zusammengeschaltet. Neben dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet hatte am Sonntag auch CSU-Chef Markus Söder seine Bereitschaft erklärt, als Kanzlerkandidat für CDU und CSU ins Rennen zu gehen. Anders als Laschet nach den CDU-Sitzungen will Söder nach der CSU-Schalte allerdings nicht selbst an der Pressekonferenz teilnehmen, wie ein CSU-Sprecher mitteilte. Dies übernehme Generalsekretär Markus Blume. Abends in einer Sendung des Bayerischen Rundfunks werde Söder dagegen auftreten, hieß es.

Laschet hat von den CDU-Gremien nach Worten von CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak breite Rückendeckung bekommen. "Das Meinungsbild im Präsidium als auch im Bundesvorstand ist eindeutig", sagte Ziemiak. Laschet sagte, er werde noch am heutigen Tag das Gespräch mit Söder suchen: "Eines war heute in unseren Gremien erkennbar: Alle wollen eine schnelle Entscheidung. Alle Fakten liegen auf dem Tisch."

+++Baldauf mahnt Einigkeit der Union in K-Frage an +++

Der rheinland-pfälzische CDU-Landtagsfraktionsvorsitze Christian Baldauf hat die Einigkeit seiner Partei in der Frage der Kanzlerkandidatur angemahnt. "Einen Sieg können CDU und CSU nur gemeinsam stemmen. Wir müssen dicht beieinander bleiben", teilte Baldauf am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mit. "Deshalb ist auch eine schnelle, einvernehmliche Lösung so wichtig. Wir dürfen nicht in einen Streit hineinlaufen. Weder innerhalb der CDU noch zwischen den Schwesterparteien."

"Ich gehe davon aus, dass die K-Frage sehr schnell beantwortet wird", sagte Baldauf. Ob er den CDU-Vorsitzenden und Ministerpräsidenten von NRW, Armin Laschet, oder CSU-Chef und Ministerpräsident von Bayern, Markus Söder, für den besseren Kandidaten hält, sagte Baldauf nicht.

"Es war ein sehr klares Stimmungsbild. Präsidium und Bundesvorstand haben sich vertrauensvoll hinter Armin Laschet gestellt", sagte Baldauf. Laschet hatte in den Führungsgremien seiner Partei vollen Rückhalt für seine angestrebte Kanzlerkandidatur erhalten. "Laschet hat in Nordrhein-Westfalen gezeigt, dass er Wahlkampf kann", betonte Baldauf, der bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 14. März Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) herausgefordert hatte und unterlag.

+++ Merz für Ex-Konkurrent Laschet als Kanzlerkandidat +++

Auch Friedrich Merz hat sich laut "t-online" nach der Präsidiumssitzung der CDU für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten ausgesprochen: "Auch Helmut Kohl und Angela Merkel sind nicht von Umfragen und populären Reden ins Kanzleramt getragen worden. Armin Laschet hat klare Vorstellungen von dem dringend notwendigen Modernisierungsprozess in Deutschland.", lässt er sich zitieren.

+++ Laschet will noch heute mit Söder sprechen +++

Was sagt Laschet selbst zur Kanzlerfrage der Union? In einer Pressekonferenz erklärt er: "Ich habe mit Markus Söder verabredet, dass wir dieses Verfahren, das wir jetzt gewählt haben, gemeinsam machen", sagt Laschet. "Ich werde recht bald am heutigen Tag mit ihm das Gespräch suchen[...]Alle sind sich einig: Wir wollen eine schnelle Entscheidung."

+++ Spahn und Schäuble für Laschet als Kanzlerkandiaten +++

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sollen sich Wolfgang Schäuble und Jens Spahn im CDU-Präsidium hinter Laschet gestellt haben. Der Bundesgesundheitsminister sagte demnach: "Wir haben eine einmütige Stimmung und haben ein klares Votum aus der Runde, dass unser Vorsitzender für uns in das Rennen geht." Schäuble hatte "vor einer zu großen Fokussierung auf derzeitige Umfragen" gewarnt. Dem Vernehmen nach habe sich der Zustimmung auch Junge-Union-Chef Tilman Kuban angeschlossen.

+++ Bouffier: CDU-Präsidium für Laschet als Kanzlerkandidat +++

Das CDU-Präsidium hat sich mit breiter Mehrheit hinter eine Kanzlerkandidatur von Parteichef Armin Laschet gestellt. Das bestätigte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier am Montag nach einer Sitzung des Präsidiums in Berlin. Man habe aber keinen Beschluss gefasst - dies sei auch nicht geplant gewesen.

+++ Kreise: CDU-Spitze in Kanzlerkandidaten-Debatte breit hinter Laschet +++

CDU-Chef Armin Laschet hat im Machtkampf mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder im Präsidium seiner Partei breiten Rückhalt für seine Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur erhalten. Im engsten Führungszirkel der CDU habe es viel Unterstützung für Laschet gegeben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Teilnehmerkreisen. Eine formelle Abstimmung gab es nicht - sie war auch nicht geplant. Im Anschluss wollte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet auch im größeren Parteivorstand für Unterstützung werben. Laschet und Söder hatten am Sonntag erstmals ihre Bereitschaft zur Kandidatur öffentlich erklärt.

+++ CDU-Ortsverein im "Laschet-Land" für Söder als Kanzlerkandidat +++

Als erster CDU-Ortsverband in Nordrhein-Westfalen hat sich Düsseldorf-Lierenfeld öffentlich für Markus Söder (CSU) als Kanzlerkandidat der Union ausgesprochen. "Söder hat Charisma", sagte der Ortsvereinsvorsitzende Christian Rütz am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. "Die Bevölkerung traut ihm Krisenbewältigung zu", urteilte der Jurist, der auch CDU-Ratsherr in der Landeshauptstadt ist. Deshalb sei das Votum des Vorstands in dem 30 Mitglieder kleinen CDU-Ortsverband im Düsseldorfer Arbeiterviertel Lierenfeld einstimmig für den bayerischen Ministerpräsidenten ausgefallen.

"Als Ortsverband an der Basis in NRW wünschen wir uns einen Spitzenkandidaten, der durch stringentes Handeln bei der Bevölkerung gute Zustimmungswerte genießt und der der Union eine starke Ausgangsposition bei der Bundestagswahl verschafft", heißt es in einer Pressemitteilung der kleinen Parteizelle. "Deshalb sollte das Präsidium Markus Söder als gemeinsamen Kanzlerkandidaten von CDU und CSU für Deutschland vorschlagen."

Das sei kein Misstrauensvotum gegen CDU-Parteichef Armin Laschet, der sich ebenfalls um die Kanzlerkandidatur bewirbt. "Im Gegenteil, Armin Laschet wird als Regierungschef hier in NRW gebraucht und macht hier eine gute Arbeit", betonte der stellvertretende Lierenfelder CDU-Vorsitzende Ralf Backens. Allerdings habe Laschets Zick-Zack-Kurs in der Pandemie-Bekämpfung Irritationen ausgelöst, stellte Rütz fest. Dagegen habe Söder seine Kurswechsel cleverer vermittelt.

Auch eine am Sonntag veröffentlichte repräsentative Umfrage von Infratest dimap für den WDR hatte für Laschets Kanzleramtsambitionen wenig Rückhalt in seinem eigenen Bundesland ergeben. Demnach hielten von fast 1200 befragten Wahlberechtigten in NRW 49 Prozent Söder für einen guten Kanzlerkandidaten - von Laschet sagten das hingegen nur 24 Prozent. Noch schlechter schnitt der CDU-Chef ausgerechnet bei den befragten Unionsanhängern ab: Hier lag Söder im Vergleich zu Laschet mit 68 zu 20 Prozent noch weiter vorne.

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/bua/news.de/dpa

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