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Corona-Lockdown in Deutschland aktuell: Friseure, Schulöffnung, Impfung! Diese Regeln gelten jetzt 

Es waren zähe Verhandlungen zwischen Bund und Ländern. Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben sich entscheiden ihren Kurs weiterzufahren und den Lockdown zu verlängern. Welche Corona-Regeln sie noch beschlossen haben, erfahren Sie hier.

Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben neue Corona-Maßnahmen beschlossen. (Foto) Suche
Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben neue Corona-Maßnahmen beschlossen. Bild: picture alliance/dpa/AP/Markus Schreiber

Besser frisiert, doch weiterhin auf Distanz - so wird die deutsche Bevölkerung die erste März-Woche erleben. Denn abgesehen von der vorgezogenen Öffnung der Friseursalons bleibt der Lockdown bestehen. In Sachen Kinderbetreuung und Bildung gehen die Länder eigene Wege. Das haben Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer am Mittwoch (10. Februar) beschlossen.

Coronavirus-News aktuell: Lockdown bis 7. März verlängert

Bund und Länder sehen in deutlich gesunkenen Ansteckungsraten viel erreicht im Kampf gegen das Coronavirus - aber noch lange keinen Anlass für Entwarnung. Denn neue Varianten des Virus, die ansteckender sein könnten, breiteten sich aus, warnen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten. Die bestehenden Auflagen sollen deshalb grundsätzlich bis zum 7. März verlängert werden. Die folgenden Regeln haben Angela Merkel und die Ministerpräsidenten beschlossen.

Corona-Beschlüsse: Kontaktbeschränkung, Maskenpflicht und Reisewarnung bleibt

Privat sollen sich die Menschen in Deutschland weiterhin nur mit jeweils einer weiteren Person außerhalb des eigenen Haushalts auf einmal treffen. Der Kreis dieser Menschen sollte möglichst klein gehalten werden. Bürgerinnen und Bürger sind dringend gebeten, "alle Kontakte auf das absolut notwendige Minimum zu beschränken und insbesondere Zusammenkünfte in Innenräumen zu vermeiden".

Das Tragen von OP-Masken oder Masken mit FFP2- oder einem vergleichbaren Standard in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln bleibt Pflicht. Nicht notwendige private Reisen und Besuche sollen unterlassen werden.

Homeoffice-Regelung für Arbeitnehmer schaffen

Arbeitgeber müssen Beschäftigten das Arbeiten im Homeoffice erlauben, sofern ihre Tätigkeiten das zulassen. Details regelt eine Verordnung des Bundesarbeitsministeriums. Bund und Länder fordern Arbeitgeber auf, diese konsequent anzuwenden. Wo sich doch mehrere Menschen bei der Arbeit gemeinsam in einem Raum aufhalten, sollen besser schützende Masken getragen werden.

Länder entscheiden über Öffnungen von Kitas und Schulen

Die Öffnung von Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche soll Priorität haben. "Dieser Bereich soll daher als erster schrittweise wieder geöffnet werden", mit Vorsichtsmaßnahmen wie Lüften, Schnelltests und wo möglich hochwertigen Masken. Über Öffnungen entscheiden aber die Länder. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern sollen prüfen, ob Kita-Betreuer und Grundschullehrerinnen beim Impfen eine höhere Priorität erhalten.

Etliche Bundesländer wollen die wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Schulen bereits im Februar schrittweise öffnen. Berlin plane diesen Schritt für den 22. Februar, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD). Auch andere Bundesländer orientierten sich an diesem Termin, fügte der aktuelle Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) hinzu.

In dem Beschluss wird Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aufgefordert, zu prüfen, ob bei der nächsten Fortschreibung der Coronavirus-Impfverordnung Beschäftigte in der Kindertagesbetreuung sowie Lehrkräfte an Grundschulen frühzeitiger als bisher vorgesehen geimpft werden könnten.

Friseure öffnen ab 1. März wieder

Friseure dürfen ab dem 1. März wieder öffnen. Sie müssen die Kundenzahl vor Ort mit Terminen steuern, außerdem müssen OP-Masken oder solche mit FFP2-Standard oder ähnlich getragen werden.

Wann öffnen Geschäfte, Restaurants und andere Einrichtungen wieder?

Erst wenn eine "stabile" Inzidenz von höchstens 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen erreicht ist, sollen weitere Öffnungen durch die Länder folgen. Dann sollen der Einzelhandel, Museen und Galerien sowie Betriebe mit körpernahen Dienstleistungen wieder aufmachen können. Für Lockerungen in Kultur, Sport in Gruppen, Freizeit, Gastronomie und Hotelgewerbe wollen Bund und Länder eine «sichere und gerechte Öffnungsstrategie» weiterentwickeln.

In Ländern und Landkreisen, wo es binnen sieben Tagen weiterhin mindestens 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gibt, sollen gegebenenfalls weiter härtere Auflagen gelten.

Corona-Impfung laut Corona-Beschlüssen vorantreiben

Geplant ist weiterhin, dass alle Bürgerinnen und Bürger bis zum Ende des Sommers ein "Impfangebot" bekommen. Das bedeutet nach früheren Ausführungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass jeder, der möchte, mindestens eine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten haben soll.

Angela Merkel: Lehrer und Erzieher früher impfen

Kita- und Grundschulpersonal könnte nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) noch vor dem Sommer mindestens die erste Corona-Impfung bekommen. Das sagte sie am Mittwoch nach Beratungen mit den Ländern über das weitere Vorgehen in der Pandemie. Bund und Länder hatten dabei vereinbart, zu prüfen, ob die Impfverordnung so geändert wird, dass Kita-Personal und Grundschullehrerinnen und -lehrer früher als bisher vorgesehen geimpft werden könnten.

Diese Berufsgruppen hätten nicht die Chance, in ihrer Berufsausübung die notwendigen Abstände einzuhalten, sagte Merkel. Es gehe um ein Signal, dass Kita und Schule wichtig seien und «dass wir eine besondere Schutzpflicht für diese Beschäftigten haben, das wollen wir damit ausdrücken.»

Geprüft werden soll dem Beschluss von Bund und Ländern zufolge nun, ob die genannten Gruppen in der "Kategorie zwei mit hoher Priorität» geimpft werden können. Beschlossen ist also noch nichts. In der Impfverordnung zählen Lehrkräfte und Kita-Beschäftigte bisher zur Gruppe drei - zusammen mit Über-60-Jährigen. Derzeit laufen Impfungen der Gruppe eins, zu der Über-80-Jährige, Personal und Bewohner in Pflegeheimen sowie Gesundheitspersonal mit höchstem Ansteckungsrisiko zählen. Angestrebt wird, die Impfungen in dieser Gruppe gegen Ende März abzuschließen. Dann könnte die zweite Prioritätsgruppe folgen.

Bund und Länder wollen am 3. März erneut beraten.

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/news.de/dpa

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