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Wladimir Putin: Ex-Häftling packt aus: DAS erwartet Kreml-Kritiker Nawalny im Gulag

Dreieinhalb Jahre muss Alexej Nawalny ins Straflager. Was den Kreml-Kritiker dort erwartet, weiß der Ex-Gulag-Häftling Wladimir Perewersin genau. Im Interview berichtet er über Folter, Hunger und brutale Arbeit und wie er das Straflager überlebte.

Ein Ex-Häftling packt über die Bedingungen in Wladimir Putins Straflager aus. (Foto) Suche
Ein Ex-Häftling packt über die Bedingungen in Wladimir Putins Straflager aus. Bild: dpa

Das Urteil gegenAlexej Nawalny sorgte weltweit für Entsetzen.Der Kreml-Kritiker war am Dienstag zu dreieinhalbJahren Haft verurteilt worden, weil er aus Sicht der Richterin mehrfach gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren von 2014 wegen Betrugs und Veruntreuung von Geldern verstoßen hat. Ihm werden aber ein mehrmonatiger Hausarrest und Haftzeiten angerechnet, so dass seine Anwälte von zwei Jahren und acht Monaten im Straflager ausgehen. Er käme damit im Oktober 2023 wieder frei.

Ex-Gulag-Häftling packt über Wladimir Putins Straflager aus

Was Nawalny im Gulag erwartet, das weiß einer ganz genau: Ex-Häftling Wladimir Perewersin. Mehr als sechs Jahre war der einstige Manager beim Öl-Konzern Yukos in Putins Straflager inhaftiert. Über seine Zeit dort schrieb er ein Buch ("Matrosenruhe – Meine Jahre in Putins Gefängnissen") und deckte die katastrophalen und menschenunwürdigen Bedingungen dort auf. Inzwischen lebt der Ex-Häftling in Berlin im Exil.

"Es ist ein Sklavenleben": Ex-Häftling berichtet über Zeit im Gulag

"Hunger, brutale Arbeit, Folter, hygienische Zustände, die man sich in Mitteleuropa nicht vorstellen kann. Ich musste täglich 20 Stunden und mehr in einer Werkstatt arbeiten, in der wir Häftlings- und Wärteruniformen nähen mussten", berichtet Wladimir Perewersin aktuell im Interview mit der "Bild am Sonntag". "Ich musste auch in die Ziegelsteinproduktion. Es ist ein Sklavenleben wie aus früheren Jahrhunderten."

Ex-Häftling sicher: Wladimir Putin steckt Kreml-Kritiker Nawalny bewusst ins Straflager

Als politischen Gefangenen habe man Perewersin regelmäßig mit dem Tod bedroht. "Man sagte mir: Du wirst das nicht überleben, deine Mitgefangenen werden dich zusammenschlagen." Das führte dazu, dass sich der Russe am Ende selbst den Bauch aufschnitt, um in eine Klinik verlegt zu werden. "Putin wird sehr froh sein, wenn Nawalny in einem der Lager eines sogenannten natürlichen Todes sterben würde. Der Staat muss die Leute dort nicht aktiv töten, das erledigen entweder die Umstände oder die Mithäftlinge", ist sich der Gulag-Überlebende sicher.

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/news.de/dpa

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