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Coronavirus News: Palmer fordert Lockdown-Ende - Lauterbach will Betriebe schließen

Während der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer ein Ende des Corona-Lockdowns fordert, will SPD-Politiker Karl Lauterbach bei einer Verschärfung des Lockdowns "auch an die Betriebe herangehen". Macht Deutschland bald ganz dicht?

Boris Palmer fordert ein Ende des Lockdowns im Februar. (Foto) Suche
Boris Palmer fordert ein Ende des Lockdowns im Februar. Bild: dpa

Angesichts weiter hoher Corona-Infektionszahlen gelten ab diesem Montag in allen Bundesländern schärfere Regelungen. So gelten etwa strengere Kontaktbeschränkungen: Der eigene Haushalt darf sich nur noch mit einer weiteren Person treffen. Neu ist auch die Regel für extreme Corona-Hotspots, wonach sich Menschen in Landkreisen mit einer Inzidenz von mehr als 200 Infektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen ohne triftigen Grund nicht mehr als 15 Kilometer vom Wohnort entfernen dürfen.

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Coronavirus News aktuell - Palmer fordert Lockdown-Ende im Februar

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) reicht es allerdings so langsam mit der dauernden Lockdown-Verlängerungen von Bund und Ländern. Gegenüber der "Bild"-Zeitung mahnt Palmer, dass "dieser Lockdown noch mehrere Monate" andauern würde, wenn die Regierung an ihrem Ziel eines Inzidenzwertes von 50 Infektionen auf 100.000 Einwohnern festhalten würde. "Es reicht jetzt. Anfang Februar müssen wir kontrolliert wieder aufmachen. Wir müssen auch leben.", erklärt er in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen".

Die Corona-Zukunftsvision von Palmer ist verdammt düster: "Meiner Auffassung nach steigen jetzt aber die Schäden an der Wirtschaft, an der Gesellschaft, auch exponentiell. Der Innenstadthandel ist schon auf der Intensivstation, der fällt bald ins Koma. Die Insolvenzen werden anrollen. Ich meine, wir halten das nicht durch.", erklärt er gegenüber "Bild".

Corona-Lockdown noch weiter verschärfen: Lauterbach will Betriebe schließen

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sprach sich mit drastischen Worten gegen Forderungen nach Lockerungen in der Corona-Pandemie aus. "Wir müssen einfach der Tatsache ins Auge sehen, dass das Virus jetzt erst anfängt, richtig Fahrt aufzunehmen", sagte der Linke-Politiker am Sonntagabend im ZDF-"heute journal". "Ich merke, dass bei mir in Thüringen gerade die Hütte brennt. Heute ist für mich ein schlimmer Tag. Denn heute haben wir in ganz Thüringen die 300er-Inzidenz überschritten, und alle Landkreise und kreisfreien Städte sind über die 200 gegangen. Es ist kein Platz mehr für Lockerungen und die Debatte von der Lockerung zur Lockerung."

Der SPD-Politiker Karl Lauterbach hält sogar eine Verschärfung des Lockdowns für möglich. Notfalls müsse das Wirtschaftsleben drastisch heruntergefahren werden. "Wir haben uns bei dem, was wir gemacht haben, sehr stark auf das Private und die Schulen konzentriert. Wenn das nicht reicht, dann müssen wir tatsächlich auch an die Betriebe herangehen", sagte er dem "Tagesspiegel". "Das wird schlicht nicht anders gehen."

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Friedrich Merz fordert Lockdown-Ende für Unternehmen mit Corona-Hygienekonzept

Der CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz sprach sich dagegen für ein schnelles Ende des Lockdowns vor allem für kleine und mittlere Unternehmen aus. "Für viele kleine Firmen ist der Punkt jetzt schon erreicht, wo es nicht weitergeht. Mir machen vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen Sorgen. Die müssen möglichst schnell raus aus dem Lockdown, möglichst schnell zurück zu normalem Wirtschaften mit Hygienekonzept", sagte er der "Bild"-Zeitung (Montag). Für viele Menschen sei die Isolation im Lockdown nur schwer zu verkraften.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft: "Wenn man zu früh lockert, läuft man Gefahr, dass es danach wieder steil nach oben geht. Wir brauchen Geduld und Umsicht." Seine Hoffnung sei, dass sich die Lage durch den Lockdown und die fortschreitenden Impfungen entspanne. "Aber wenn sich das in Großbritannien entdeckte, mutierte Virus noch weiter ausbreitet, werden die Zeiten noch ernster."

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/news.de/dpa

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