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Bevölkerung im Dauer-Schockzustand?: Mediziner rechnet mit Corona-Politik der Regierung ab

Der Medizin-Professor Matthias Schrappe zeigt sich alarmiert. Er wirft der Regierung vor, die Bevölkerung in einen Dauer-Schockzustand zu versetzen. Im Interview rechnet der Mediziner mit der Corona-Politik von Angela Merkel und Co. ab.

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Versetzt die Regierung die Bevölkerung in einen Dauer-Schockzustand? Bild: dpa

Droht Deutschland in einen Dauer-Lockdown zu rutschen? Der Medizin-Professor Matthias Schrappe zeigt sich aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie und der damit verbundenen Maßnahmen und Beschränkungen der Regierung alarmiert. Im Interview mit der "Bild"-Zeitung findet er harte Worte für die Corona-Politik in Deutschland.

Medizin-Experte kritisiert Corona-Politik der Regierung

Denn das erklärte Ziel der Bundesregierung, den Inzidenzwert unter 50 zu halten, hält Schrappe für nicht realistisch. Der Inzidenzwert gibt an, wie vieleNeu-Infektionen es pro 100.000 Einwohner gibt. Schrappe hält es für unmöglich, die Infektionszahlen im Winter zu senken und dauerhaft niedrig zu halten. Er erklärte gegenüber der "Bild": "Ein Zielwert von 50 pro 100 000 Einwohner ist ein völlig irreales Ziel. Wir werden das in den Wintermonaten nicht erreichen". Weiterhin mahnt er: "Die Bevölkerung wird in einen Dauer-Schockzustand versetzt."

Mediziner warnt vor unendlichem Lockdown in Deutschland

Zudem besteht die Gefahr eines unendlichen Lockdowns, wenn die Politik den Grenzwert tatsächlich dauerhaft niedrig halten will. Weiterhin gibt der Medizin-Experte zu bedenken, dass es ungünstig ist, von einer "zweiten Corona-Welle" zu sprechen. "Es ist keine Welle, die man brechen kann, es ist ein kontinuierliches Anwachsen", so Schrappe, der von 2007 bis 2011 Vize-Chef des von der Bundesregierung berufenen Sachverständigenrats für Gesundheit war.

Kritik an Corona-Politik! "Es ist falsch, die Bevölkerung in Schrecken zu versetzen"

Ein Lockdown bewirkt seiner Meinung nach jedes Mal nur ein kurzes Abflachen der Infektionsraten. Werden die Maßnahmen wieder gelockert, steigen die Zahlen wieder an. Auch einen Vergleich mit dem Massensterben in Bergamo, vor dem aktuell auch in Deutschland gewarnt wird, hält Schrappe für unangebracht und unangemessen, schließlich sei das Gesundheitssystem in Bergamo nicht mit dem deutschen zu vergleichen. "Es ist falsch, die Bevölkerung in Schrecken zu versetzen", bekräftigt Schrappe.

Mediziner appelliert: Fokus auf Schutz der Risikogruppen

In seinen Augen müsse man vor allem die Risikogruppen schützen. "Die stark gefährdete Risikogruppe setzt sich aus Menschen zusammen, die ein gewisses Alter haben, bestimmte Erkrankungen aufweisen und sich in Heimen, Betreuungseinrichtungen oder der ambulanten Pflege befinden". In seinen Augen eine "eine gut handhabbare Anzahl von Menschen", auf die man sich konzentrieren müsse.

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