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Coronavirus-News aktuell: Steigende Coronazahlen! Dresden verbietet JETZT Großveranstaltungen

Nach dem sprunghaften Anstieg der Corona-Neuinfektionen am Donnerstag hat sich die Zahl der neuen Corona-Fälle am Freitag erneut erhöht. Dresden verbietet deshalb ab sofort Großveranstaltungen.

Die Corona-Neuinfektionen sind in Deutschland erneut gestiegen. Die Kanzlerin berät sich mit den Verantwortlichen der großen deutschen Städte über die Corona-Lage. (Foto) Suche
Die Corona-Neuinfektionen sind in Deutschland erneut gestiegen. Die Kanzlerin berät sich mit den Verantwortlichen der großen deutschen Städte über die Corona-Lage. Bild: picture alliance/Markus Schreiber/AP Pool/dpa

Nach einem sprunghaften Anstieg der Corona-Neuinfektionen am Donnerstag auf über 4000 Fälle, hat sich die Zahl der neuen Corona-Fälle am Freitag wiederholt gesteigert. Immer mehr Städte überschreiten die kritische Marke der Neuinfektionen. Bundeskanzlerin Angela Merkel berät heute mit den Bürgermeistern der elf großen deutschen Städte.

4.516 neue Corona-Neuinfektionen am Freitag in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen 4.516 neue Corona-Infektionen gemeldet. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2.828 auf 4.058 erheblich angestiegen.

An Covid-19 verstorben: 9.589 Corona-Tote in Deutschland

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 314 660 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 9.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9589. Das waren 11 mehr als am Vortag. Rund 271 800 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Deutlicher Anstieg der intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten

Bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten zeichnet sich ein deutlicher Anstieg ab. Laut aktuellem RKI-Lagebericht wurden am Donnerstag 487 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 239 davon wurden beatmet. Eine Woche zuvor (1.10.) hatte der Wert noch bei 362 (193 beatmet) gelegen, in der Woche davor (24.9.) bei 296 (166 beatmet). Rund 8.500 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Coronavirus-News aktuell: Rate der positiven Tests stark angestiegen

Auch die Rate der positiven Tests stieg zuletzt nach RKI-Daten stark an und lag in der 40. Kalenderwoche (28.9.- 2.10.) bei 1,64 Prozent. In der Woche zuvor waren es 1,22 und davor 1,16 Prozent. Die Anzahl der Tests sank dagegen leicht auf rund 1,096 Millionen in der 40. Woche. Zuvor waren es rund 1,168 Millionen gewesen.

Corona-News Deutschland: Reproduktionszahl des RKI: R-Wert bei 1,17

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Donnerstag bei 1,17 (Vortag: 1,10). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Sieben-Tage-R des Robert Koch-Instituts steigt auf 1,22

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,22 (Vortag: ebenfalls 1,11). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Steigende Corona-Zahlen - Dresden verbietet Großveranstaltungen

Wegen der steigenden Zahl von Corona-Infektionen sind in Dresden Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern ab sofort verboten. Die Regelung gelte mindestens bis zum 16. Oktober, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. In den vergangenen sieben Tagen hatte es in der Stadt mehr als 22 bestätigte Fälle auf 100 000 Einwohner gegeben. Erst wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz auf weniger als 20 fällt, sind größere Veranstaltungen wieder erlaubt. Verboten sind demnach aktuell Sportveranstaltungen, aber auch Messen, Jahrmärkte, Konferenzen und Konzerte mit mehr als 1000 Besuchern.

«Wir alle haben mit steigenden Corona-Infektionen im Herbst gerechnet. Nun sind sie da und wir alle haben es in der Hand», erklärte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Er rief dazu auf, Abstand zu halten, auf unnötige Kontakte zu verzichten und überall dort einen Mundschutz zu tragen, wo man sich nicht anders schützen könne.

Städtetagspräsident: Zweiten Lockdown unbedingt verhindern

Mit einem Acht-Punkte-Plan wollen die elf größten Städte in Deutschland den stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen begegnen. Es gehe darum, einen zweiten Lockdown zu verhindern, sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) am Freitag in Leipzig nach einer Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den elf größten deutschen Städten. "Wir wollen auf jeden Fall verhindern, dass Kinder nicht mehr die Kitas und die Schulen besuchen können. Wir wollen alles dafür tun, dass wirtschaftliche Entwicklungen nicht gebremst werden."

So sollen auf Bitten der jeweiligen Stadt die Bundeswehr und das Robert Koch-Institut künftig Experten in Corona-Hotspots schicken, wenn in sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner registriert wurden. Spätestens wenn der Wert auf 50 Infektionen steigt, sollen die Städte umfangreichere Beschränkungen einführen. Dazu gehört etwa die Erweiterungen der Mundschutz-Pflicht auf den öffentlichen Raum, wenn dort der nötige Abstand nicht eingehalten werden kann.

Genannt werden auch Sperrstunden und Alkoholbeschränkungen für Gastronomiebetriebe sowie weitergehende Beschränkungen der Teilnehmerzahlen von Veranstaltungen und private Feiern. "Alkohol ist einer der zentralen Punkte, wo dann auch Enthemmung einsetzt und in der Tat Menschen dann nicht mehr vorsichtig sind und nicht mehr Abstand halten", erläuterte Jung, der zugleich Oberbürgermeister von Leipzig ist.

Zehn deutsche Städte übersteigen Corona-Grenzwerte: Hotspots

Mittlerweile überschreiten zehn Großstädte in Deutschland die Grenzwerte von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Die Städte Berlin, Esslingen, Hagen, Hamm, Remscheidt, Unna, Delmenhorst, Emsland, Bremen und Frankfurt sind ganz oder teilweise betroffen.

Köln und Essen nur knapp unter der kritischen Corona-Marke

Mit Köln und Essen liegen zwei nordrhein-westfälische Großstädte in der Corona-Pandemie nur noch ganz knapp unter der wichtigen Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Das nordrhein-westfälische Landeszentrum Gesundheit gab den Wert für Köln am Freitag mit 49,8 an (plus 4,4 im Vergleich zum Vortag), für Essen mit 48,4 (plus 5,0). Zudem gab es einen massiven Anstieg in Herne: Die Ruhrgebietsstadt kam auf einen Wert von 56,2 (plus 22,4 im Vergleich zum Vortag) und gilt damit jetzt als Corona-Risikogebiet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel berät mit Bürgermeistern der Großstädte

Angesichts stark gestiegener Corona-Infektionszahlen berät Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag (12.30 Uhr) mit den Verantwortlichen der elf größten deutschen Städte über die Lage. An der Videokonferenz werden nach Angaben eines Regierungssprechers die Oberbürgermeister und Bürgermeister von Berlin, Hamburg, Bremen, München, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Leipzig und Stuttgart teilnehmen.

Coronavirus-News Deutschland: Corona-Entwicklung in den Großstädten besorgt die Politik

Die Corona-Entwicklung gerade in den Großstädten besorgt die Politik zunehmend. In Berlin, Frankfurt und weiteren Städten wie Bremen hat die sogenannte 7-Tage-Inzidenz den kritischen 50er-Wert überschritten. Er bildet die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen ab und ist ein wichtiger Grenzwert für schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Zur Lage in der Hauptstadt und der Gesamtentwicklung wollen sich am Morgen Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und der Virologe Christian Drosten äußern.

Leipziger Oberbürgermeister Jung bezeichnet rasanten Anstieg als Alarmzeichen

Am Donnerstag war bundesweit die Zahl der Neuinfektionen sprunghaft auf mehr als 4000 Neuinfektionen binnen eines Tages gestiegen. Städtetagspräsident Burkhard Jung bezeichnete den rasanten Anstieg als Alarmzeichen. "Ob es gelingt, die zweite Corona-Welle zu bremsen, wird sich in den nächsten Wochen in den großen Städten entscheiden", sagte der Leipziger Oberbürgermeister der Deutschen Presse-Agentur. "Denn dort leben viele Menschen auf dichtem Raum."

"Die Städte tun alles, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten", sagte Jung. Viele Städte handelten bereits nach einem Stufenkonzept. "Sobald in einer Stadt die bundeseinheitlichen Stufen von 35 oder 50 Corona-Erkrankungen je 100 000 Einwohner überschritten werden, greifen strenge Auflagen. Das können eine ausgeweitete Maskenpflicht sein, Obergrenzen bei Veranstaltungen oder eingeschränkte Besuchsregeln in Krankenhäusern oder Pflegeheimen." Jung warnte zugleich, wenn die Neuinfektionen weiter rasant stiegen, erreichten die Gesundheitsämter ihre Grenzen.

Oberbürgermeister streben bessere Koordinierung der Corona-Maßnahmen an

Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) will im Gespräch mit Merkel dafür werben, dass sich die Metropolen bei ihren Corona-Maßnahmen noch besser koordinieren. "Das schafft Verlässlichkeit und Vertrauen", sagte Feldmann der dpa.

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn erinnert die Lage stark an die Situation im März. "Immer mehr Fälle werden registriert, das Infektionsgeschehen wird diffuser. Das bereitet uns Sorgen", sagte der Grünen-Politiker. «Wir wollen einen weitreichenden Lockdown verhindern." Deshalb würden private Zusammenkünfte eingeschränkt. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt waren angesichts steigender Infektionszahlen bereits am Mittwoch die Auflagen für Feiern verschärft worden.

Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) sagte der dpa: "Wir werden jetzt alles daran setzen, dass die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen wieder unter den kritischen Wert von 50 gedrückt wird." Die Obergrenze war am Donnerstag in der Hansestadt gerissen worden. Seitdem gelten schärfere Regeln für private Feiern, öffentliche Veranstaltungen und auch für das Tragen von Masken.

In Berlin gelten ab Samstag Sperrstunde und strengere Kontaktverbote

In Berlin gelten ab Samstag eine nächtliche Sperrstunde und strengere Kontaktverbote für drinnen und draußen. Die meisten Geschäfte sowie alle Restaurants und Bars müssen von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr schließen. Im Freien dürfen sich von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr nur noch fünf Personen oder Menschen aus zwei Haushalten versammeln. An privaten Feiern in geschlossenen Räumen dürfen nur noch maximal 10 statt bisher 25 Personen teilnehmen. Zudem gibt es eine allgemeine Maskenpflicht in Büro- und Verwaltungsgebäuden.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher weist Kritik an Berlin zurück

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) verteidigte die Bundeshauptstadt vor Kritik: "Wer einen Vorschlag hat, wie man es besser macht als Berlin, soll ihn nennen", sagte er dem "Spiegel". Das Bashing einzelner Städte oder Länder helfe nicht weiter. "Es gab Zeiten, da hatte München die höchsten Infektionsraten. Und da hat auch niemand gesagt, dass das an der Natur der Münchner liegt."

Kanzleramtschef Helge Braun möchte, dass Kontakte wieder nachvollziehbar werden

Auch die Bundesregierung warnte vor dem Städtegipfel eindringlich vor einer Verschärfung der Lage. Kanzleramtschef Helge Braun sagte in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner", man müsse erreichen, dass Corona-Kontakte vollständig nachvollziehbar seien. In einigen Hotspots gelinge das nicht mehr. Der CDU-Politiker mahnte die Menschen über den Herbst und Winter, noch einmal Disziplin zu wahren und sich die Corona-App herunterzuladen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief in der Sendung "ARD extra" die Menschen auf zu überlegen, ob eine geplante Reise oder Feier jetzt sein müsse.

Montgomery: "Wir müssen diesen Kontrollverlust eindämmen"

Auch der Chef des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, meldete sich mahnend zu Wort. "Niemand kann behaupten, dass wir aktuell die Infektionsausbreitung unter Kontrolle hätten", sagte Montgomery der "Passauer Neuen Presse" (Freitag). Zwar sei Deutschland von einer Überforderung des Gesundheitswesens noch weit entfernt, doch "wir müssen diesen Kontrollverlust eindämmen", mahnte Montgomery.

Städte- und Gemeindebund: Partyszene über Corona-Gefahr aufklären

Der Städte- und Gemeindebund hat angesichts steigender Infektionszahlen in mehreren deutschen Großstädten mehr Aufklärungsarbeit in den sozialen Medien gefordert. "Die Gruppen, die wir erreichen wollen, das sind die Partyszenen, die schauen nicht ZDF und die schauen nicht ARD", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Den jungen Menschen müsste vor allem über den Weg der sozialen Medien klargemacht werden, dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere gefährdeten.

Aus Sicht Landsbergs sind es gerade die jungen Feiernden, die besonders zu den derzeit vielen Infektionen beitragen, wie er auch im RBB-Inforadio sagte. "Wir haben ja eins festgestellt: Es sind nicht die Schulen, es sind auch nicht Konzertveranstaltungen, es kommt immer aus diesen privaten oder halbprivaten Feiern, wo diese Infektionsherde entstehen. Das ist hochgefährlich."

Landsberg plädierte im Morgenmagazin dafür, dass die Ordnungsämter insbesondere in den dicht besiedelten Metropolen personell und finanziell verstärkt werden, damit diese die Corona-Regeln konsequenter kontrollieren könnten. "Wir müssen zum Beispiel verhindern, dass Berlin zum neuen Ischgl wird." Der Wintersportort Ischgl im österreichischen Tirol galt im März als Corona-Hotspot, der maßgeblich zur Verbreitung des Virus in Teilen Europas beigetragen haben soll.

Von den Bundesländern erwartet Landsberg, dass diese mehr an einem Strang ziehen. Sonst drohten die Menschen den Überblick zu verlieren. "Wenn die Bürgerinnen und Bürger durch diesen Dschungel nicht mehr durchblicken, dann wird die Akzeptanz leiden."

Uni-Kliniken: Planbare Eingriffe müssen wieder verschoben werden

Die steigenden Corona-Zahlen zwingen die Berliner Charité dazu, planbare Eingriffe wie im Frühjahr wieder zu verschieben. "Wir müssen versuchen, die Intensivbetten für Covid-Patienten frei zu bekommen", sagte Vorstandsmitglied Ulrich Frei am Freitag in Berlin. Das sei keine leichte Aufgabe und führe zu schwierigen ethischen Fragen, etwa im Umgang mit Herz- und Tumorkranken.

Ähnlich äußerte sich der Chef des Uni-Klinikums Frankfurt, Jürgen Graf. Der Spätsommer habe in der Pandemie ein Gefühl der falschen Sicherheit gebracht, weil die Neuinfektionen seltener zu Erkrankungen geführt hätten. Jetzt müssten wieder mehr Patienten stationär aufgenommen werden. "Die Uni-Kliniken sind mit Sicherheit Frühwarnsysteme für das, was auf das Gesundheitssystem zukommt", sagte Graf.

Auf den Intensivstationen liegen nach Freis Angaben noch viele Patienten, deren Eingriffe und Untersuchungen nach der ersten Corona-Welle vom Frühjahr nachgeholt wurden. Zugleich fehlten aber Pflegekräfte.

Berlin denkt wegen Corona über Schichtbetrieb in Schulen nach

Der Alltag für Schüler und Eltern in Berlin könnte sich in der Coronakrise noch einmal deutlich ändern. "Wir werden wahrscheinlich auch da um Verständnis bitten müssen für unkonventionelle Wege", sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller am Freitag.

Der SPD-Politiker nannte neben Belüftungspausen in den Klassen die Möglichkeit, "dass wir vielleicht eine Art Schichtbetrieb in der Schule haben werden vormittags und nachmittags". Das verringere die Kontaktmöglichkeiten. "Ich vermute, so etwas wird in den Wintermonaten nötig sein."

Müller sagte, Berlin werde in den Schulen mit anderen Belüftungs- sowie mit Warnsystemen arbeiten. "Wir schaffen dafür jetzt gerade auch die technischen Geräte an."

Bayern weitet Corona-Risikogebiete massiv aus - auch Frankfurt dabei

Bayern weitet die Liste der innerdeutschen Corona-Risikogebiete deutlich aus: Ab Samstag (00.00 Uhr) gilt die Einstufung für die gesamte Stadt Berlin, sowie aus Hessen für die Städte Frankfurt am Main und Offenbach sowie aus Nordrhein-Westfalen für die Städte Herne, Hamm und Remscheid. Das teilte ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Auch die Stadtgemeinde Bremen sowie die Landkreise Esslingen in Baden-Württemberg und die beiden niedersächsischen Landkreise Cloppenburg und Wesermarsch wurden zu Risikogebieten erklärt.

Damit dürfen Menschen, die dort wohnen oder sich dort aufgehalten haben, nicht mehr in Bayern in Hotels, Pension, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen beherbergt werden. Bei Verstößen drohen 5000 Euro Geldbuße. Die Risikoliste soll zunächst bis zum Ablauf des 13. Oktober gelten. Bisher hatte Bayern nur vier Berliner Bezirke (Mitte, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg), Bremen und die Städte Hamm sowie Remscheid wegen der dortigen Corona-Zahlen zu Risikogebieten erklärt.

 

Bundeswehr und RKI sollen Experten in Corona-Hotspots schicken

Die Bundeswehr und das Robert Koch-Institut sollen künftig Experten in Corona-Hotspots schicken. Das gilt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur laut einer am Freitag getroffenen Vereinbarung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Bürgermeistern von Großstädten, wenn in sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner registriert wurden.

Berliner Gastronomen gehen mit Eilantrag gegen Sperrstunde vor

Mehrere Berliner Gastronomen gehen mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht gegen die vom Senat beschlossene Sperrstunde in der Stadt vor. Der Antrag sei eingegangen, sagte ein Sprecher des Verwaltungsgerichts auf Anfrage. Mit einer Entscheidung sei aber nicht mehr am Freitag, sondern voraussichtlich in der kommenden Woche zu rechnen. Zuvor hatte unter anderem der "Tagesspiegel" (Online) berichtet. Nach Angaben von Rechtsanwalt Niko Härting wurde der Antrag zunächst für sechs Gastronomen gestellt, weitere sollten folgen.

In einem Auszug aus dem Eilantrag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wird die Sperrstunde als unverhältnismäßig kritisiert. Es gebe keine überzeugende Begründung für die Schließung der Gaststätten um 23.00 Uhr. Von politischer Seite sei die Zunahme der Fallzahlen schließlich mit privaten Treffen und illegalen Partys begründet worden. Mit einer Sperrstunde für die Gastronomie werde eher ein gegenteiliger Effekt erreicht: Junge Menschen träfen sich dann an anderen Orten, für die keine Hygienekonzepte gelten, so die Argumentation.

Das Ergreifen von Maßnahmen gegen ein weiteres Ansteigen der Corona-Fallzahlen wird in dem Antrag nicht grundsätzlich in Frage gestellt, dies sei "richtig und konsequent".

Der Senat hatte am Dienstag vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Infektionszahlen beschlossen, dass Restaurants, Bars, Kneipen und die meisten Geschäfte künftig zwischen 23 und 6 Uhr geschlossen sein müssen. Die neue Regelung gilt nach Senatsangaben ab Samstag, 00.00 Uhr.

Umfrage: Bevölkerung für Quarantänepflicht bei innerdeutschen Reisen

Laut einer Umfrage spricht sich die überwiegende Mehrheit der Deutschen für eine Quarantänepflicht bei innerdeutschen Reisen aus. 64 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Menschen im Inland ähnlich wie bei entsprechenden Auslandsreisen quarantänepflichtig werden sollten, wie aus dem aktuellen ZDF-Politbarometer von Freitag hervorgeht. Rund ein Drittel sprechen sich dagegen aus.

Immer mehr Menschen sind zudem für weitergehende Maßnahmen. Im Vergleich zu September ist der entsprechende Bevölkerungsanteil um fünf Prozentpunkte auf 23 Prozent gestiegen. 64 Prozent der Befragten halten die geltenden Maßnahmen für richtig (minus 5 Prozentpunkte). 12 Prozent aller Befragten finden die Schutzmaßnahmen übertrieben (plus ein Prozentpunkt). Knapp die Hälfte der Befragten glaubt allerdings, dass ihre Gesundheit durch das Virus nicht gefährdet sei.

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/news.de/dpa

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