Erstellt von Maria Ganzenberg - Uhr

Auswärtiges Amt warnt: Jagd auf Schwule in Ägypten so gefährlich wie nie

Urlaub in Ägypten ist dieser Tage keine gute Idee. Nicht nur weil Terroranschläge durchaus wahrscheinlicher sind als auf dem europäischen Festland. Denn das Regime hat Homosexuellen den Kampf an gesagt, und kennt dabei keine Pardon.

Auf einem Konzert der Band Mashrou' Leila wurde eine Regenbogenflagge geschwenkt. Seit dem verschärft die Regierung das Vorgehen gegen Homosexuelle. (Foto) Suche
Auf einem Konzert der Band Mashrou' Leila wurde eine Regenbogenflagge geschwenkt. Seit dem verschärft die Regierung das Vorgehen gegen Homosexuelle. Bild: Fotolia/ink drop

"Es besteht landesweit ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen ausländische Ziele und Staatsbürger richten", heißt auf der Seite des Auswärtigen Amtes, welche ausdrücklich auf die Risiken einer Reise nach Ägypten warnt. Wer trotzdem in den Afrika-Staat reist soll vieles beachten, private Autofahrten ins Inland zum Beispiel, die Sahara, der Gaza-Streifen oder der Berg Sinai seien komplett zu vermeiden, nicht zuletzt wegen ungesicherter Minenfelder. Besonders vorsichtig sollen aber Homosexuelle sein. Gleichgeschlechtliche Liebe ist in Ägypten eine Straftat und wird seid einiger Zeit besonders skrupellos verfolgt.

Auswärtiges Amt warnt: Ägypten verschärft seine Jagd auf Schwule

"Anders als in Deutschland sind in Ägypten Prostitution und Ehebruch strafbar. Darüber hinaus bestehen weit gefasste Tatbestände zum Schutz der Moral oder Religion, nach denen auch Homosexualität geahndet werden kann, zumal wenn sie offen gezeigt wird", warnt das Auswärtige Amt. Urlauber sollten sich dessen bewusst sein, auch wenn bis jetzt kein Fall, bei dem ein Tourist "tatsächlich aufgrund dieser allgemeinen Bestimmungen strafrechtlich verfolgt wurde."

Geheimdienst macht in Ägypten per Dating-App Jagd auf Schwule und Homosexuelle

Riskieren solle man es besser trotzdem nicht, denn seit einem Konzert vom 22. September 2017, bei dem eine Regenbogenflagge geschwenkt wurde, wurden zahlreiche Menschen verhaftet. Alle gehören der LGBTI-Szene (Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle) an und haben sich für die rechte von homosexuellen eingesetzt.

Besondere Vorsicht sei außerdem bei der Verwendung von Dating-Apps geboten. "Grindr" (vergleichbar mit Tinder für Schwule) würde von Polizei und Geheimdienst unterlaufen, um Homosexuelle auf "frischer Tat" zu ertappen.

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mag/kad/news.de

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