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Vermisstenfall Madeleine McCann: "Es hat mein Leben ruiniert!" Wichtigster Maddie-Zeuge packt aus

Dass Christian B. als Hauptverdächtiger im Vermisstenfall Madeleine McCann im Fokus der Ermittlungen steht, ist seiner Zeugenaussage zu verdanken: Helge B. berichtet nun über seine Bekanntschaft mit dem mutmaßlichen Maddie-Entführer.

Die kleine Madeleine McCann verschwand mit knapp vier Jahren spurlos aus einer Ferienanlage in Portugal - der Deutsche Christian B. steht unter Verdacht, das Mädchen im Mai 2007 entführt zu haben. (Foto) Suche
Die kleine Madeleine McCann verschwand mit knapp vier Jahren spurlos aus einer Ferienanlage in Portugal - der Deutsche Christian B. steht unter Verdacht, das Mädchen im Mai 2007 entführt zu haben. Bild: picture alliance / dpa | Luis_Forra

Seit Mai 2007 fehlt von Madeleine McCann jede Spur - das damals knapp vierjährige Mädchen aus Großbritannien verschwand damals aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz, wo die kleine Maddie mit ihren Eltern und Geschwistern Urlaub machte. Maddies Schicksal ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt: Ist das Mädchen entführt oder ermordet worden oder lebt Maddie womöglich noch?

Vermisstenfall Madeleine McCann seit 2007 ungeklärt: Wichtiger Zeuge machte Christian B. zum Hauptverdächtigen

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat sich auf eine düstere Theorie festgelegt: Mit Christian B. haben die Ermittler einem Hauptverdächtigen, dem die Entführung von Madeleine McCann zugetraut wird. Dass der heute 46-Jährige unter dringendem Tatverdacht steht, haben die Ermittler einem wichtigen zeugen zu verdanken, der über seine Beteiligung am Vermisstenfall Maddie jetzt in der "Bild" auspackte.

Helge B. bereut Aussage im fall Maddie: "Hat mein Leben zerstört"

Helge B. ist der Name des Mannes, der der Polizei den entscheidenden Hinweis gegeben haben soll, dass Christian B. etwas mit dem Verschwinden von Maddie zu tun haben könnte. Rückblickend sieht der Maddie-Hauptzeuge sein Leben durch den Vermisstenfall zerstört, denn er habe "nicht damit gerechnet, welche Dimensionen das alles annimmt". "Ich glaube, ich würde es nicht noch einmal machen, wenn ich das gewusst hätte", so Helge B. heute.

So erfuhr Helge B. von Christian B.s Verstrickung in den Fall Maddie

Der erste Eindruck, den der Zeuge von Christian B. bekam, als er ihn in Portugal kennenlernte, sei der eines sympathischen, umgänglichen und netten Typen gewesen, so Helge B. Doch der Schein war trügerisch - bald bekam Helge B. Videoaufnahmen aus Christian B.s Besitz zu Gesicht, auf denen, so erfuhr es die "Bild", Missbrauchshandlungen zu sehen gewesen sein sollen, die Christian B. unter anderem an einer Seniorin vornahm.

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Als sich die beiden Bekannten im Jahr 2008, ein Jahr nach Maddies Verschwinden, zufällig wieder begegneten und auf den Vermisstenfall zu sprechen kamen, soll Christian B. seinem Freund gestanden haben, was wirklich mit Maddie geschah. "Sie hat ja nicht geschrien", soll Christian B. seinem Gesprächspartner geantwortet haben, als der über Maddie sprach. "Der hat damit zu tun", schoss Helge B. durch den Kopf. Doch weitere Gespräche mit dem heutigen Hauptverdächtigen im Fall Maddie gab es nicht, Christian B. soll sich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem Staub gemacht haben. Seine Hinweise gab Helge B. danach an Scotland Yard weiter, die im Vermisstenfall Maddie ermittelten - eine Rückmeldung habe der Bekannte von Christian B. jedoch nie erhalten.

 

Kronzeuge im Fall Maddie: Ermittler nahmen Hinweise erst verspätet ernst

Erst zehn Jahre nach Maddies Verschwinden, nachdem Helge B. selbst eine Haftstrafe verbüßt hatte, meldete sich der Zeuge erneut bei den Ermittlern und stieß auf Gehör. "Es kam zu einem ersten Treffen mit zwei Beamten in einem Hotel in Athen", erinnert sich Helge B. noch heute. Vorteile seien ihm daraus nicht erwachsen: "Ich bin dann nach London geflogen und habe dort meine Aussage zu Protokoll gegeben. Ich habe dafür niemals Geld bekommen. Nicht einen Pfennig. Ich habe meine Haftzeit mit der Aussage auch nicht verkürzt. Ich habe Scotland Yard erst danach kontaktiert."

Wurde Maddie McCann zum Zufallsopfer? Wichtiger Zeuge äußert eigene Theorie

Zum Verschwinden von Madeleine McCann hat Helge B. seine eigene Theorie, die von den Ermittlern bislang nicht kommentiert wurde. Womöglich wollte Christian B. die Ferienwohnung ausrauben, in der Maddie mit ihren Geschwistern schlief, wobei das Kind wachgeworden sein könnte und sich der Gelegenheitseinbrecher kurzerhand entschloss, das Mädchen zu entführen, um keine Zeugen zu hinterlassen. "Nach allem, was ich über ihn weiß, traue ich ihm so eine Tat auf jeden Fall zu", so Helge B. zu "Bild". "Ich glaube, dass er sie entführt hat. Ob er sie am Ende umgebracht hat, weiß ich nicht."

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