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Tollwut: Die Impfung schützte nicht! Fledermäuse übertragen tödliches Virus

Ein Mann aus den USA starb an Tollwut, nachdem er von einer Fledermaus gebissen wurde. Obwohl der Amerikaner gleich darauf eine Impfung erhielt, starb er Tage später an den Folgen der Infektionskrankheit.

Ein Mann starb an den Folgen eines Fledermausbisses. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Ein Mann starb an den Folgen eines Fledermausbisses. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Geza Farkas

Ein einziger Biss endete für einen 84-jährigen Mann aus dem US-Bundesstaat Minnesota tödlich. Am 20. Juli 2020 wachte er auf und bemerkte, dass eine Fledermaus an seiner Hand knabberte. Einige Zeit später ließ er sich zusammen mit seiner Frau eine postexpositionelle Tollwutprophylaxe (PEP) geben. Doch die Prophylaxe schlug nicht an.

Tollwut nach Fledermaus-Biss: Mann (84) an Enzephalitis gestorben

Dem Mann ging es mehrere Monate schlechter. Im Januar 2021 begab er sich in eine Klinik, weil seine rechte Gesichtshälfte extrem schmerzte und er zu viel Tränenflüssigkeit im Auge hatte. Dreimal wurde er im Krankenhaus behandelt. Bei seinem letzten Besuch, war sein Auge stark gerötet, er klagte über Nachtschweiß, die Schmerzen nahmen zu und er wies eine Gesichtslähmung auf. Die Ärzte diagnostizierten später bei ihm eine Enzephalitis, eine Entzündung des Gehirns, die hauptsächlich durch Viren ausgelöst wird. Die Infektion kann sich auch auf das Rückenmark ausbreiten. Auch Bakterien, Pilze oder Amöben können eine Entzündung im Gehirn begünstigen. Die Tollwut-Viren gelangen durch den Speichel eines infizierten Tieres in den menschlichen Organismus, wo sie auch das Gehirn infizieren können. Der Mann starb 15 Tage nach der Infektion. Bei einer Laboruntersuchung stellte sich heraus, dass die an Tollwut erkrankte Fledermaus ihn mit den Viren infizierte. Über den Fall wird imJournal of Clinical Infectious Diseases berichtet.

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Tollwut-Impfung wirkte nicht: Erster Mensch trotz Impfstoff an Tollwut gestorben

Der Fall ist deshalb so besonders, weil die Tollwutprophylaxe bei ihm nicht anschlug. Dies sei der erste bekannte Fall eines Tollwutpatienten in den USA, der nach einer "rechtzeitigen und angemessenen" Prophylaxebehandlung" gestorben sei", erklärte die Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Dass die Impfung nicht wirkte, kann möglicherweise mit einer nicht diagnostizierten Immunschwäche zusammenhängen. Denn bei immunsupprimierten Menschen kann es passieren, dass Impfstoffe keine oder nur eine eingeschränkte Immunantwort im Körper herbeiführen. Der verstorbene Mann litt an einigen Vorerkrankungen, darunter Diabetes mellitus, Bluthochdruck, hatte Nierenprobleme und eine vergrößerte Prostata.

Tollwut ist fast immer tödlich, es sei denn, die Patienten erhalten Medikamente, bevor sich die Symptome bemerkbar machen. Sie treten meistens drei bis acht Wochen nach der Infektion beginnen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich weltweit 59.000 Menschen an der Krankheit sterben. In den USA starben 2021 fünf Menschen an Tollwut, darunter der 84-jährige Mann und ein siebenjähriger Junge.

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/rad/news.de

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