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In den nächsten 25 Jahren: Todes-Pandemie befürchtet! So zeigen Knoblauch und Stau den nächsten Ausbruch

Experten sind sich sicher, dass die nächste tödliche Pandemie bereist auf die Menschheit zurollt. Um einen Ausbruch frühzeitig zu erkennen und einzudämmen, arbeiten Wissenschaftler an einem Warnsystem. Diese Indikatoren können dabei helfen.

Wissenschaftler arbeiten an einem Frühwarnsystem für bevorstehende Pandemien. (Foto) Suche
Wissenschaftler arbeiten an einem Frühwarnsystem für bevorstehende Pandemien. Bild: AdobeStock / nimito

Während die Menschheit das Coronavirus noch immer nicht bekämpft hat, befürchten Experten bereits den nächsten Pandemie-Erreger. Dieser könnte sich nicht nur schneller als Covid-10 ausbreiten, sondern auch deutlich tödlicher sein. Noch ist jedoch völlig unklar, wann und wo die nächste Pandemie ausbrechen wird. Eines scheint jedoch sicher: Corona ist nur ein Vorbote weiterer globaler Infektionskrankheiten. Um einen möglichen Ausbruch rechtzeitig zu erkennen, tüfteln Wissenschaftler an Frühwarnsystemen. Und dafür setzen sie auch durchaus auf bizarre Gefahrenzeichen.

Neue Pandemie befürchtet: Wissenschaftler arbeiten an Frühwarnsystem

Das Pandemic Sciences Institute(PSI) der University of Oxford arbeitet daran, künftige Pandemie-Bedrohungen zu erkennen und zu bekämpfen. Dafür ist es notwendig, so schnell wie möglich neue Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln. Neue Pandemie-Erreger müssen daher identifiziert werden, bevor sie die Chance haben, sich auszubreiten, ist sich Christophe Fraser, Professor für Epidemiologie der Infektionskrankheiten, sicher.

"Wenn Covid von Anfang an hätte eingedämmt werden können [als die ersten Fälle in China auftraten], hätten wir die Pandemie meiner Meinung nach vermeiden können", sagte Fraser gegenüber "Good Health". Während Wissenschaftler an der Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe arbeiten, hätte man durch schnelle Abriegelung und internationalen Reiseverboten die Ausbreitung des Coronavirus verhindern können. Dass diese Methode funktioniert, zeigte der Sars-Ausbruch 2003 in China und der Ebola-Ausbruch 2014 in Nigeria. "Wir werden weitere Pandemien haben", warnt Fraser, "aber wir können die Zahl der Pandemien verringern, indem wir frühzeitig Daten über neu auftretende Krankheitserreger erhalten, damit die Menschen in der richtigen Weise darauf reagieren können".

Experten befürchten tödliche Pandemie in den nächsten 25 Jahren

Die Befürchtungen des Wissenschaftlers sind nicht unberechtigt. Laut der britischen Regierung könnte es in den nächsten 25 Jahren mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent eine weitere Pandemie in der Größenordnung von Covid-19 kommen. Um das zu verhindern, suchen Wissenschaftlern nach Indikatoren, die eine Pandemie rechtzeitig ankündigen können. "Oft erkennen wir die Anzeichen eines neuen Ausbruchs, bevor wir bemerken, dass Menschen krank werden", sagt David Bray, Direktor des GeoTech Centre. Vor 20 Jahren stellten US-Gesundheitsbehörden beispielsweise fest, dass sich der Preis für Knoblauch in China verzehnfacht hat. In vielen asiatischen Kulturen gilt die Pflanze als Allheilmittel gegen Krankheiten. Die sprunghaft angestiegene Nachfrage deutete auf einen plötzlichen Ansturm auf daspflanzliche Volksheilmittel hin, mit dem plötzlich auftretende Atemwegsprobleme gelindert werden sollten. "Dies war das erste Anzeichen von Sars, dem Vorläufer von Covid", ergänzte David Bray. Die Wissenschaftler entdeckten den Anstieg fünf Monate bevor China den Ausbruch bekannt gab. 2020 wiederholte sich diese Entwicklung beim Ausbruch von Sars-CoV-2.

Knoblauch, Stau und soziale Medien als Indikatoren für Ausbruch von Infektionskrankheiten

Doch nicht nur die Nachfrage nach Knoblauch ist ein frühes Warnzeichen. Laut Wissenschaftlern gibt es weitere Indikatoren, die bislang weitgehend ignoriert wurden. Zwischen August und Dezember 2019, mehrere Monate bevor der Ausbruch des Coronavirus bekannt wurde, zeigten Satellitenbilder einen Anstieg des Straßenverkehrs vor Krankenhäusern in Wuhan. Wissenschaftler der Harvard-Universität berichten in einer Studie von 2020 von einer Zunahme des Verkehrsaufkommens um 67 Prozent in der Nähe von fünf Krankenhäusern in der chinesischen Stadt. Im Nachhinein betrachtet, waren die Verkehrsbilder von entscheidender Bedeutung, da sie darauf hindeuten, dass sich das Virus bereits drei Monate vor der Bestätigung der ersten Fälle durch die chinesischen Behörden im November 2019 in der Bevölkerung ausbreitete. Doch damit nicht genug: In derselben Studie wurde etwa zur gleichen Zeit ein steiler Anstieg der Online-Suchen in China nach Informationen über Symptome wie "Husten" und "Durchfall" festgestellt, beides häufige Covid-Symptome.

Auch das Abwasser kann Wissenschaftlern Hinweise auf Krankheitserreger geben. In England wurde 2020 ein nationales Abwasserüberwachungsprogramm ins Leben gerufen, um Covid-Spuren im ungeklärten Abwasser von rund 40 Millionen Menschen zu überwachen. Dies geschah, nachdem bei einem Pilotprojekt in wichtigen Städten wie Cardiff, Manchester und Liverpool festgestellt wurde, dass die lokalen Werte der viralen DNA im Abwasser von Covid-19 mit den Infektionsraten übereinstimmten - was bedeutete, dass Abwassertests ein wertvoller Hinweis auf lokale Ausbrüche sein könnten.

Auch die sozialen Netzwerke können Hinweise auf den Ausbruch von Krankheiten liefern. Als Forscher der Universität von Kalabrien in Italien Ende 2019 Twitter analysierten, stellten sie eine zunehmende Besorgnis über Fälle von Lungenentzündung in ganz Europa fest. Und das bevor Covid-19 allgemein bekannt wurde.

Drei Viertel aller neu auftretender Infektionskrankheiten sind zoonotisch. Das heißt, sie werden von Tieren auf Menschen übertragen. Wissenschaftler laden daher Proben von Fledermäusen und anderen tierischen Quellen in eine weltweite Datenbank hoch. Das National History Museum in London hat bereits mehr als 30.000 Datensätze von Fledermausproben digitalisiert, schreibt die "Daily Mail".

Häufung von merkwürdigen Krankheiten! Ärzte können Pandemiewarnung auslösen

Sir Peter Horby, Direktor des Pandemic Sciences Institute an der Universität Oxford, sieht aber auch Ärzte in der Verantwortung. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Aufdeckung neuer viraler Bedrohungen. Pandemiewarnungen werden in der Regel ausgelöst, wenn ein Arzt eine Häufung von Fällen sieht und feststellt, dass dies merkwürdig ist, meint Horby. Wenn er den "roten Knopf" drückt und seine Kollegen weltweit alarmiert, kann der neue Erreger weiter aufgespürt werden". Nun wollen die Wissenschaftler all diese Ansätze für ein Alarmsystem für bevorstehende Pandemien nutzen. 

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