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Coronavirus-News aktuell: Dürfen Geimpfte kein Blut spenden?

Im Netz kursiert eine Meldung, dass Corona-Geimpfte nicht mehr zur Blutspende dürfen. Zwar handelt es sich dabei eindeutig um Fake-News, dennoch sorgte der Beitrag für Verunsicherung. DAS müssen Geimpfte bei einer Blutspende beachten.

Dürfen Geimpfte nicht mehr zur Blutspende? (Foto) Suche
Dürfen Geimpfte nicht mehr zur Blutspende? Bild: AdobeStock / kuarmungadd

Mit zahlreichen Fake-News versuchen Impfgegner die Bevölkerung zu verunsichern. So wurde kürzlich auf diversen Plattformen behauptet, dass das amerikanische Rote Kreuz keine Blutspenden nach einer Corona-Impfung zulassen würde. Der Grund: Die natürlichen Antikörper würden durch die Impfung zerstört werden. Das entspricht jedoch nicht den Tatsachen. Dennoch müssen Geimpfte bei der Blutspende einiges beachten. Doch der Reihe nach.

Kein Blutspende-Verbot für Corona-Geimpfte in den USA - Fake-News im Netz enttarnt

"Amerikanisches Rotes Kreuz: Geimpfte Menschen können kein Blut spenden, weil der Impfstoff ihre natürlichen Antikörper vollständig zerstört", heißt es in einem Beitrag, der seit ein paar Wochen auf Facebook kursiert, und sich auf ein Video der "Liberium Press" bezieht. "Das Rote Kreuz sagt: Jeder, der einen COVID-19-Impfstoff erhalten hat, kann kein Rekonvaleszenz-Plasma spenden, um anderen COVID-19-Patienten in Krankenhäusern zu helfen. Das Plasma besteht aus Antikörpern von Menschen, die sich vom Virus erholt haben. Aber der Impfstoff löscht diese Antikörper aus, wodurch das Rekonvaleszenz-Plasma bei der Behandlung anderer Covid-19-Patienten unwirksam wird", zitieren die Faktenprüfer von "mimikama.at" aus dem Video. Demnach ist sowohl von Blutspenden als auch von Plasmaspenden die Rede.

Das amerikanische Rote Kreuz hat bereits auf die Fake-News im Netz reagiert und ausführliche Informationen auf seiner Webseite veröffentlicht. "Das Rote Kreuz befolgt die Richtlinien der FDA zur Blutspendeberechtigung für diejenigen, die die COVID-19-Impfung erhalten. Die Aufschubzeiten für Spenden können variieren, je nachdem, welche Impfstoffmarke Sie erhalten haben", heißt es dort. "In den meisten Fällen gibt es keine Aufschubzeit für Personen, die einen COVID-19-Impfstoff erhalten haben, solange sie beschwerdefrei sind und sich zum Zeitpunkt der Spende wohl fühlen." Auch die Spende von Rekonvaleszenz-Plasma ist nach einer Covid-19-Impfung möglich.

Darf man nach einer Impfung Blut spenden?

Zwar entspricht das Blutspende-Verbotfür Geimpfte in den USA nicht der Wahrheit, dennoch sorgte der Beitrag hierzulande für Verunsicherung.  "Sind Geimpfte zur Blutspende zugelassen?", fragt ein Twitter-Nutzer unter einem Tweet von "Quarks" zum Thema Blutspende.

"Kein Lockdown bei der Blutspende: Auch Corona-Geimpfte dürfen Blut spenden", schreibt der Blutspendedienst des DRK. Jedoch sollte man nicht am Tag der Impfung zum Blutspenden gehen, um eventuell auftretende Nebenwirkungen voneinander abgrenzen zu können. Man sollte mindestens einen Tag verstreichen lassen. "Es ist nach der Impfung also keine Spenderrückstellung erforderlich. Bei Wohlbefinden kann am Folgetag der Impfung Blut gespendet werden", heißt es weiter. Das gilt übrigens auch für Impfungen gegen Tetanus, Poliomyelitis, Influenza, HPV, Hepatitis A und die FSME-Impfung.

Übrigens gibt es Impfungen, bei denen man erst nach mehreren Wochen oder sogar Monaten wieder zum Blutspenden darf. "Impfungen mit lebenden/abgeschwächten Viren (zum Beispiel Mumps, Masern, Röteln, Gelbfieber) oder Impfungen gegen Hepatitis B führen zu einer Wartezeit von 4 Wochen bis zur Blutspende", teilt das Robert-Koch-Institut mit. Nach dem Kontakt mit einem potentiell tollwütigen Tier und der entsprechenden Impfung beträgt die Wartezeit bis zur Blutspende sogar zwölf Monate.

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/loc/news.de

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