Erstellt von - Uhr

Coronavirus-News am 30.03.2021: Stiko empfiehlt Astrazeneca nur noch für über 60-Jährige

Innerhalb von 24 Stunden sind in Deutschland mehr als  9.500 Coronavirus-Neuinfektionen und weitere 180 Todesfälle durch Covid-19 gemeldet worden. Die bundesweite Inzidenz liegt trotz unvollständiger Zahlen derzeit bei 135,2.

Corona-Tests gelten auch in der dritten Welle der Pandemie als wertvolles Mittel im Kampf gegen das Coronavirus. (Foto) Suche
Corona-Tests gelten auch in der dritten Welle der Pandemie als wertvolles Mittel im Kampf gegen das Coronavirus. Bild: picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist auf 135,2 gestiegen. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstagmorgen (30.03.2021) hervor. Am Vortag hatte das RKI 134,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche gemeldet. Anfang März lag der Wert noch bei unter 70.

Coronavirus-News aktuell: Inzidenz in Deutschland auf über 135 gestiegen

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Nachdem im Lockdown die Zahl der Neuinfektionen bis etwa Mitte Februar deutlich gefallen war, stieg die Zahl der Ansteckungen zuletzt wieder kräftig - was Experten auch auf die weite Verbreitung ansteckenderer Varianten zurückführen.

Mehr als 9.500 Neuinfektionen laut RKI - Zahlen aus Baden-Württemberg fehlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 9.549 Corona-Neuinfektionen. Wegen technischer Probleme wurden laut RKI aus Baden-Württemberg nicht alle Fälle übermittelt. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 180 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Dienstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 7.485 Neuinfektionen und 250 neue Todesfälle verzeichnet.

Fast 2,8 Millionen Coronavirus-Infektionen und über 76.000 Covid-19-Todesopfer in Deutschland seit Pandemiebeginn

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.791.822 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.507.900 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 76.093.

So hat sich der R-Wert in Deutschland entwickelt

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 1,10 (Vortag: 1,17). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 110 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Schon gelesen? Impf-Pause über Ostern! HIER wird an den Feiertagen NICHT geimpft

Aktuelle Coronavirus-Schlagzeilen am 30. März im News-Ticker

+++ Stiko empfiehlt Astrazeneca nur noch für über 60-Jährige +++
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Corona-Impfung mit Astrazeneca nur noch für über 60-Jährige. Wie die am Robert Koch-Institut angesiedelte Expertengruppe am Dienstag mitteilte, habe man sich auch unter Hinzuziehung externer Experten «mehrheitlich» für diese Empfehlung entschieden. Grundlage seien die derzeit verfügbaren Daten zum Auftreten «seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen». Diese seien 4 bis 16 Tage nach der Impfung ganz überwiegend bei Personen im Alter unter 60 Jahren aufgetreten.

Zur Zweitimpfung von Menschen, die bereits die erste Dosis Astrazeneca erhalten haben, will die Stiko bis Ende April eine Empfehlung abgeben. Nach dem Impfstart mit dem Vakzin Anfang Februar und bei einem empfohlenen Abstand von 12 Wochen zur ersten Impfung seien die ersten Zweitimpfungen Anfang Mai vorgesehen, hieß es weiter.

Eine Entscheidung über den weiteren Einsatz von Astrazeneca wurde für den Abend erwartet. Zunächst waren Beratungen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern geplant, anschließend ein Gespräch der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Hintergrund der Diskussionen sind Hirnvenenthrombosen, die zuletzt im zeitlichen Zusammenhang mit Impfungen aufgetreten waren, vorwiegend bei Frauen unter 55.

+++ Brandenburg beschließt Ausgangsbeschränkung über Ostern +++

Brandenburg führt über Ostern angesichts deutlich steigender Corona-Infektionszahlen eine nächtliche Ausgangsbeschränkung ein. Das Kabinett in Potsdam beschloss am Dienstag, dass sie vom 1. bis 6. April von 22.00 bis 5.00 Uhr gelten soll. Bedingung ist eine regionale Sieben-Tage-Inzidenz von 100 oder mehr an drei Tagen in Folge.

+++ Entwurf: Empfehlung für Astrazeneca nur noch für über 60-Jährige +++

Für den Corona-Impfstoff von Astrazeneca deutet sich eine geänderte Altersempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) an. Das Präparat soll voraussichtlich nur noch für Menschen über 60 Jahre empfohlen werden. Das geht aus einem Beschlussentwurf der Stiko hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Auch die "Augsburger Allgemeine" berichtete darüber.

In dem Entwurf heißt es, basierend auf der momentanen Datenlage empfehle die Stiko «im Regelfall" die Impfung mit Astrazeneca "nur Menschen im Alter >60 Jahre». Der Einsatz unterhalb dieser Altersgrenze «bleibt indes nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoakzeptanz nach sorgfältiger Aufklärung möglich", heißt es in dem Beschlussentwurf weiter.

Hintergrund der Diskussionen sind Hirnvenenthrombosen, die zuletzt im zeitlichen Zusammenhang mit Impfungen aufgetreten waren, vorwiegend bei Frauen unter 55. Dazu heißt es in dem Beschlussentwurf: "Obwohl deutlich mehr Frauen betroffen waren, schränkt die Stiko vorsorglich ihre Empfehlung für beide Geschlechter ein."

Am Dienstagabend wollten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern über den weiteren Umgang mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca beraten.

+++Thüringen setzt Impfungen mit Astrazeneca-Wirkstoff vorerst fort +++

Thüringen will Impfungen mit dem Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca vorerst nicht einschränken. Für Thüringen sei bisher keine Klinik bekannt, die das Impfen eingestellt habe, hieß es am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur aus dem Gesundheitsministerium. Zuvor hatte das Land Berlin die Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Vakzin des Herstellers für Menschen unter 60 Jahren verkündet.

Bevor man einen solchen Schritt im Freistaat gehe, wolle man die für den Abend geplante Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern abwarten. Man wolle keine "schnellen Entscheidungen treffen, die dann danach eventuell wieder keinen Bestand mehr haben", hieß es.

+++Charité weitet Astrazeneca-Stopp aus +++ 

Nach den Berliner Impfzentren stoppt nun auch die Berliner Universitätsklinik Charité bis auf Weiteres alle Impfungen bei unter 60-Jährigen mit dem Vakzin des Herstellers Astrazeneca. "Wir werden uns der Ankündigung von Frau Kalayci anschließen", teilte Charité-Sprecherin Manuela Zingl am Dienstag mit.

Zunächst hatte die Charité die Impfungen nur für Frauen unter 55 gestoppt. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hatte später angekündigt, das Land Berlin stoppe die Impfungen bei Menschen unter 60 unabhängig vom Geschlecht. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme. In Deutschland waren nach Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca Hirnvenenthrombosen bei Frauen bekannt geworden.

+++ Kalayci: Gesundheitsminister beraten über Astrazeneca-Impfstoff +++ 

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen am Dienstagabend in einer Sondersitzung über den weiteren Umgang mit dem Impfstoff des Herstellers Astrazeneca beraten. Das kündigte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Mittag an. Die Ständige Impfkommission wolle erneute Empfehlung aussprechen. Außerdem werde eine aktuelle Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts erwartet, so Kalayci. In Deutschland waren nach Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca Hirnvenenthrombosen bei Frauen bekannt geworden. Das Land Berlin hat am Dienstag Impfungen mit dem Präparat bei Menschen unter 60 Jahren als Vorsichtsmaßnahme gestoppt.

+++ Auch München setzt Astrazeneca-Impfungen bei Menschen unter 60 aus +++ 

Auch in München werden bis auf Weiteres keine Menschen unter 60 mehr mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca geimpft. "Aufgrund der aktuellen Entwicklung hat die Stadt entschieden, wie Berlin die Impfungen mit Astrazeneca für Personen unter 60 Jahren vorsorglich auszusetzen, bis die Frage möglicher Impfkomplikationen für diese Personengruppe geklärt ist", teilte ein Sprecher der Stadt am Dienstag mit. Dies betreffe vor allem die geplanten Impfungen im Impfzentrum und im Isar-Klinikum. Die Impfungen in den Alten- und Service-Zentren könnten fortgesetzt werden. Zuvor hatte das Land Berlin mitgeteilt, Impfungen mit Astrazeneca für Menschen unter 60 Jahren vorsorglich auszusetzen.

+++ SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach fordert Stopp für Tübinger Modell +++

Nach Zweifeln an einem Erfolg des bundesweit beachteten Modellprojekts in Tübingen mit Öffnungsschritten und verstärkten Tests fordert der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach einen Stopp dieser Versuche. "Sie geben das falsche Signal", schrieb Lauterbach am Dienstag auf Twitter. Das Tübinger Projekt zeige, dass unsystematisches Testen mit Öffnungsstrategien die schwere dritte Corona-Welle nicht aufhalten werde. ""Testen statt Lockdown" ist Wunschdenken, genau wie "Abnehmen durch Essen"", schrieb der SPD-Politiker.

Mit Blick auf die Zahlen im Landkreis Tübingen plädierte er für eine Ausgangsbeschränkung und die "Notbremse", um das Wachstum der 7-Tage-Inzidenz zu stoppen. Sie misst die Zahl der registrierten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Außerdem müsse es möglich werden, Cluster über die Pflicht zur Testung in Betrieben und Schulen schnell zu erkennen. "So schafft man die Voraussetzung für Lockerungen", twitterte der Bundestagsabgeordnete.

Lauterbach ist bekannt für seine Kritik am Tübinger Sonderweg. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) und die Pandemiebeauftragte der Neckarstadt, Lisa Federle, hatten diese zunächst zurückgewiesen. Das Stadtoberhaupt hatte am Montagabend aber auch eingeräumt, in der Modellkommune Tübingen seien die Corona-Fallzahlen ebenfalls stark gestiegen. Der Anstieg sei jedoch in etwa so hoch wie dort, wo mit Schließungen gearbeitet werde, hatte der OB gesagt. Der Anstieg mache ihm keine Sorgen.

In Tübingen läuft seit Mitte März ein Modellprojekt zu mehr Öffnungsschritten in Corona-Zeiten. An neun Teststationen können die Menschen kostenlose Tests machen, das Ergebnis wird bescheinigt. Damit kann man in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen.

+++ Berlin setzt Impfungen mit Astrazeneca bei Menschen unter 60 aus +++

Das Land Berlin setzt die Corona-Impfungen mit dem Vakzin des Herstellers Astrazeneca für Menschen unter 60 Jahren vorsorglich aus. Das gab Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstag bekannt und verwies auf neue Daten über Nebenwirkungen.

+++ Biontech will Impfstoffproduktion auf 2,5 Milliarden Dosen steigern +++

Der Mainzer Corona-Impfstoff-Hersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer peilen eine Ausweitung ihrer Produktionskapazität auf 2,5 Milliarden Dosen bis Ende dieses Jahres an. Das teilte das Mainzer Unternehmen am Dienstag bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen für das vergangene Jahr mit. Bislang war von 2 Milliarden Dosen die Rede.

"Der Anstieg wurde hauptsächlich ermöglicht durch verbesserte Herstellungsprozesse, die Inbetriebnahme von Biontechs Produktionsstätte in Marburg, die Zulassung der Entnahme einer sechsten Impfdosis sowie durch die Erweiterung unseres Hersteller- und Lieferantennetzwerks", erklärte das Unternehmen.

Bis zum 23. März lieferten Biontech und seine Partner weltweit mehr als 200 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs aus. Für dieses Jahr haben Biontech und Pfizer nach eigenen Angaben Bestellungen über mehr als 1,4 Milliarden Dosen unterzeichnet. "Gespräche über weitere Lieferungen laufen."

+++ 31 Verdachtsfälle von Sinusvenenthrombose nach Astrazeneca-Impfung +++

In Deutschland sind bislang 31 Verdachtsfälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca bekannt. Das berichtete das Paul-Ehrlich-Institut am Dienstag. Bis Montagmittag (29. März) waren dem Institut 31 Fälle gemeldet worden, in 19 Fällen wurde zusätzlich eine Thrombozytopenie gemeldet. In neun Fällen war der Ausgang tödlich, wie das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Institut in Langen berichtete.

Mit Ausnahme von zwei Fällen betrafen laut PEI alle Meldungen Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren. Die beiden Männer waren 36 und 57 Jahre alt. Laut Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts wurden bis einschließlich Montag 2,7 Millionen Erstdosen und 767 Zweitdosen von Astrazeneca verimpft.

+++ Söder: Schulen machen größte Sorge - Große Zurückhaltung bei Tests +++ 

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder sieht die Entwicklung in den Schulen in der Corona-Pandemie nach eigenen Worten derzeit mit "höchster Sorge". Dabei sei auch die spürbare Zurückhaltung der Eltern bei der Einwilligung für Corona-Tests problematisch, sagte Söder am Dienstag in München. In Regionen mit einer Inzidenz von mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche bleibe es in Bayern deshalb für Lehrer wie Schüler für die Teilnahme am Unterricht in den Klassenräumen bei einer Testpflicht. "Sonst läuft uns das pandemische Geschehen in der Schule davon."

Auch bei den Kindern und Jugendlichen steige die Gefahr von schwereren Krankheitsverläufen, sagte Söder. Der Schutz vor einer Ansteckung sei deshalb der oberste Maßstab. "Die Bildungsqualität der Schülerinnen und Schüler zu halten ist das eine, aber ihre Gesundheit ist mindestens genauso viel wert." Der auch bundesweit zu beobachtende "Flickenteppich" mit einem Mix aus Präsenz-, Wechsel- und Distanzunterricht sorge für große Verwirrung in der Bevölkerung.

+++ Seehofer: Länder dürften bei Corona-Gesetz wohl mitreden +++ 

Eine neue gesetzliche Regelung für bundesweit geltende Corona-Maßnahmen bei bestimmten Inzidenzwerten könnte nach Einschätzung von Bundesinnenminister Horst Seehofer nicht an den Ländern vorbei beschlossen werden. "Wir schätzen es so ein, dass so ein Gesetz mit höchster Wahrscheinlichkeit zustimmungspflichtig wäre im Bundesrat", sagte der CSU-Politiker am Dienstag in Berlin.

Er persönlich fände es aber richtig, wenn bundesweit einheitlich reagiert werde, wenn die Zahl der Corona-Infizierten pro Woche pro 100.000 Einwohner in einem Gebiet einen bestimmten Wert erreicht habe, sagte Seehofer. Dabei gehe es um die Frage: "Was muss bei welcher Inzidenz geschehen, und bei welcher Inzidenz können wir mit welchen Bedingungen auch lockern?" Ob diese rechtlich zulässige Möglichkeit nun ergriffen werde, müssten die Regierungsparteien und die Bundesregierung in Gesprächen mit den Ländern jetzt entscheiden.

Seehofer hatte in einem Interview zuvor erklärte, er halte die Ministerpräsidentenkonferenzen mit der Kanzlerin für das falsche Format zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Besser wäre es, die notwendigen Maßnahmen durch Bundestag und Bundesrat beschließen zu lassen.

Der AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland erklärte: "Das letzte, was diese Versager-Regierung nun braucht, sind weitere Zuständigkeiten und Befugnisse."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Sonntag gesagt: "Wir müssen mit einer großen Ernsthaftigkeit jetzt die geeigneten Maßnahmen einsetzen. Und einige Bundesländer tun das, andere tun es noch nicht." Wenn das nicht "in sehr absehbarer Zeit" geschehe, müsse sie sich überlegen, wie sich das vielleicht auch bundeseinheitlich regeln lasse. Ein Möglichkeit wäre, "das Infektionsschutzgesetz noch mal anzupacken und ganz spezifisch zu sagen, was muss in welchem Fall geschehen".

+++ Söder: 20 Prozent der Menschen in Bayern bis Anfang Mai geimpft +++ 

Bis Anfang Mai sollen nach Angaben von Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder 20 Prozent der bayerischen Bevölkerung eine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten haben. Derzeit würden täglich rund 40.000 Impfdosen im Freistaat verabreicht. Um das Ziel zu erreichen, will Bayern sowohl die Notreserven weitgehend auflösen und bald schon rund um die Uhr impfen. "Es gibt keine Osterruhe fürs Impfen", sagte Söder.

Neben den Impfzentren, wo bis zu 70.000 Impfungen täglich möglich seien, würden von Mittwoch an auch die niedergelassenen Ärzte mitimpfen, sagte Söder am Dienstag in München nach einer Videoschalte unter anderem mit Vertretern von Hausärzten und Kommunen zur weiteren Impfstrategie. Begonnen werde zunächst mit 1.635 Praxen und 33.000 Dosen.

Ende April, Anfang Mai soll bereits die bayerische Wirtschaft integriert werden. Bereits im April soll mit etwa zehn Modellprojekten das Impfen bei größeren Arbeitgebern durch deren Betriebsärzte beginnen. Dazu werde wie in den ostbayerischen Grenzregionen zu Tschechien die Impfreihenfolge geändert.

+++ Söder fordert strikten Anti-Corona-Kurs überall in Deutschland +++ 

Angesichts schnell steigender Infektionszahlen hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Bund und Länder zu einheitlichen, strikten Anti-Corona-Maßnahmen aufgerufen. Konkret forderte der CSU-Chef unter anderem, dass in Hotspots dringend die vereinbarte Notbremse auch mit Ausgangsbeschränkungen gerade über Ostern gelten müsse. Das Verschieben oder Erhöhen der Schwelle für die Notbremse bringe nichts, sondern hole jeden ein, sagte Söder am Dienstag in München. Er sei sich nicht sicher, ob jeder wirklich den Ernst der Lage verstanden habe.

Söder mahnte, es sei jetzt nicht die Zeit für Streit zwischen Bund und Ländern sowie für Eifersüchteleien um Kompetenzen. Es gehe nun allein um den bestmöglichen Schutz der Bevölkerung. Bund und Länder müssten dabei "aus einem Geist heraus handeln".

+++ Testpflicht für Urlaubsrückkehrer startet auf Mallorca ohne Probleme +++ 

Die neue generelle Testpflicht für alle Flugreisen nach Deutschland hat am ersten Tag auf Mallorca keine größeren Probleme verursacht. Vor dem Testzentrum auf dem Flughafen von Palma bildete sich am Dienstagvormittag nur eine kleine Warteschlange mit maximal etwa zehn Reisenden, die nach einem Aufenthalt auf der spanischen Insel nach Hause zurückkehrten. Die Tests auf das Coronavirus verliefen dort alle reibungslos und ohne größere Wartezeiten - und zunächst auch ohne positive Ergebnisse.

Die Testpflicht trat um 0.00 Uhr in der Nacht zu Dienstag in Kraft und soll vorerst bis einschließlich 12. Mai gelten. Wer der Fluggesellschaft keinen Nachweis über ein negatives Ergebnis vorlegen kann, darf nicht in die Maschine einsteigen. Und wer positiv getestet wird, muss ebenfalls auf der Mittelmeer-Insel bleiben und in einem Hotel in Quarantäne gehen.

Trotz der Warnungen der Bundesregierung flogen an den vergangenen Tagen Tausende Urlauber nach Mallorca. Allein am Wochenende waren auf der Insel 129 Flieger aus Deutschland gelandet. Nach Angaben des spanischen Flughafenbetreibers Aena soll es bis einschließlich Ostermontag 532 Verbindungen nach Mallorca geben.

Deutschland hatte die Reisewarnung für die Lieblingsinsel der Deutschen Mitte März aufgehoben, nachdem die Inzidenz dort unter den Grenzwert 50 gesunken war. Seitdem waren Mallorca-Urlauber bei Rückkehr von Quarantäne und bisher auch von der Testpflicht befreit. Das hatte vor den Osterferien einen Buchungsboom ausgelöst. Vor dem Hintergrund der angespannten Corona-Lage in Deutschland führte Berlin aber die neue generelle Testpflicht ein, der sich alle einreisenden Flugpassagiere vor Abflug unterziehen müssen. Ausgenommen sind nur die Crews und Kinder bis fünf Jahre.

+++ Auch Vivantes setzt Impfungen mit Astrazeneca bei Frauen unter 55 aus +++ 

Der landeseigene Berliner Klinikbetreiber Vivantes hat am Dienstag bis auf Weiteres vorsorglich alle Impfungen von Frauen unter 55 Jahren mit dem Vakzin des Herstellers Astrazeneca ausgesetzt. "Dies betrifft vor allem die eigene Belegschaft", teilte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit. Bei Frauen in Deutschland waren nach Impfungen Hirnvenenthrombosen festgestellt worden. Zuvor hatte bereits die Berliner Universitätsklinik Charité bis auf

+++ Chefarzt am Klinikum Zittau nach Coronaerkrankung gestorben +++ 

Der Chefarzt für Innere Medizin am Klinikum Oberlausitzer Bergland in Zittau ist nach einer Corona-Erkrankung gestorben. Wolfgang Eipperle (61) habe erst im vergangenen April die Stelle angetreten und leitete seitdem die Covid-Station in der Klinik, wie eine Sprecherin am Dienstag sagte. Eipperle starb am 11. März. "Selbst bis vor Kurzem in seinem Bemühen um die Rettung und Behandlung der COVID-Patienten in seiner Klinik tätig, konnten ihm die Ärzte und Pflegekräfte im Universitätsklinikum Dresden nicht mehr helfen", hieß es in der Traueranzeige des Klinikums. Zuvor hatten Medien berichtet.

+++ Brandenburgs Gesundheitsministerin in Quarantäne - Warn-App reagierte +++ 

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) arbeitet nach Angaben ihres Ministeriums vorsorglich in häuslicher Quarantäne. Grund sei ihre Teilnahme an einer Bundesratssitzung am vergangenen Freitag, teilte das Ressort am Dienstag in Potsdam mit. Nach Hinweisen der Corona-Warn-App befinden sich mehrere Teilnehmer der Sitzung in häuslicher Selbstisolation, darunter Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sowie mehrere Fachminister.

Nonnemacher hatte sich bereits am Freitag und über das Wochenende mehrfach auf das Coronavirus testen lassen. Alle Tests seien negativ ausgefallen. Aufgrund der unklaren Situation im Zusammenhang mit Bundesratssitzung entschied sie dann, bis Mittwoch im Homeoffice zu arbeiten.

+++ Charité setzt Impfungen mit Astrazeneca bei Frauen unter 55 aus +++ 

Die Berliner Universitätsklinik Charité stoppt bis auf Weiteres alle Impfungen ihrer Mitarbeiterinnen unter 55 Jahren mit dem Vakzin des Herstellers Astrazeneca. "Dieser Schritt ist aus Sicht der Charité notwendig, da in der Zwischenzeit weitere Hirnvenenthrombosen bei Frauen in Deutschland bekannt geworden sind", sagte die Sprecherin der Klinik, Manuela Zingl, am Dienstag.

Sie betonte, dass in der Charité keine Komplikationen nach Impfungen mit Astrazeneca aufgetreten seien. Diese wolle jedoch vorsorglich agieren und abschließende Bewertungen abwarten. Die Charité habe in der Pandemie bisher rund 16.000 Erst- und Zweitimpfungen an ihr Personal verabreicht. "Davon entfiel der größte Teil auf Astrazeneca", sagte Zingl.

+++ Laschet verspricht besseres Corona-Management +++ 

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat Nachbesserungen bei der Bekämpfung des Coronavirus zugesagt. Die Fehler im Pandemie-Management und manches persönliche Fehlverhalten in den eigenen Reihen hätten dazu geführt, dass das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Unionsparteien gesunken sei. "Wir werden das ändern, wir werden das besser machen", versicherte Laschet am Dienstag in Berlin. Seine Rede im Konrad-Adenauer-Haus markiert den Start der Beteiligungskampagne für das CDU-Wahlprogramm zur Bundestagswahl im September.

+++ Kreis Euskirchen impft weiter keine Frauen unter 55 mit Astrazeneca +++ 

Im Kreis Euskirchen werden auch am Dienstag Frauen, die jünger sind als 55 Jahre, nicht mit dem Wirkstoff von Astrazeneca geimpft. Das sagte ein Kreissprecher. Nachdem eine 47-Jährige nach einer Impfung starb und eine 28-Jährige danach erkrankte, hatte der Kreis am Montag auf eigene Faust entschieden, dass Frauen dieser Altersgruppe nicht mehr mit Astrazeneca geimpft werden. "Alles andere geht normal weiter", erklärte der Kreissprecher.

Eine 47 Jahre alte Frau hatte wenige Tage nach der Impfung eine Sinusvenenthrombose erlitten und war gestorben. Auch eine 28 Jahre alte Frau war nach der Impfung an einer solchen Thrombose erkrankt. Sie befindet sich nach Angaben des Kreises "in einem stabilen Zustand und wird in einer Spezialklinik versorgt". Der Kreis bestätigte, dass die 28-Jährige in Bonn wohnt, aber im Kreisgebiet arbeitet und dort geimpft wurde.

Das Landesgesundheitsministerium erklärte zur Aussetzung der Impfung für die Personengruppe im Kreis, es handele sich "um eine medizinische Entscheidung, die vorsorglich vor Ort getroffen worden ist". Alle Daten zu möglichen Nebenwirkungen bei Impfstoffen liefen beim Paul-Ehrlich-Institut und dem Robert Koch-Institut zusammen. Nach Informationen des Ministeriums berate die Ständige Impfkommission derzeit, "ob aufgrund der Meldungen der vergangenen 10 Tage, eine erneute Anpassung der Impfempfehlung erforderlich ist".

+++ Neue Corona-Regeln - Maskenpflicht im Unterricht ab Klasse 5 +++ 

Nach den Beratungen von Bund und Ländern hat Sachsen die neuen Corona-Regeln für die nächsten Wochen beschlossen. "Die Lage ist wirklich ernst", sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag mit Blick auf steigende Infektionszahlen. Mit der neuen Verordnung, die vom 1. bis 18. April gilt, weitet Sachsen die Testpflicht in bestimmten Bereichen aus: So sollen Schüler und Lehrer künftig zweimal pro Woche statt wie bisher einmal getestet werden, das gilt künftig auch für das Kita-Personal. Schüler ab der fünften Klasse müssen nach den Osterferien im Unterricht medizinische Mund-Nasen-Bedeckungen oder eine FFP2-Maske tragen.

Auch wenn die Zahl der Wocheninzidenz über 100 liegt, können Städte und Landkreise "Click & Meet" anbieten sowie Zoos, Museen, Galerien oder Gedenkstätten öffnen. Bedingung ist allerdings, dass es in Sachsen nicht mehr als 1.300 Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern gibt. Zudem müssen Kunden und Besucher ein tagesaktuelles negatives Testergebnis vorlegen.

+++ Hamburger UKE-Intensiv-Chef Kluge fordert harten Lockdown +++

Der Direktor der Klinik für Intensivmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, hat sich mit Blick auf die Infektionszahlen für einen harten Lockdown ausgesprochen. "Selbst mit diesen Beschränkungen, die jetzt ja noch gelten, kriegen wir das nicht in den Griff. Dieser Anstieg jeden Tag - der wird immer schlimmer", sagte der Mediziner am Montagabend dem "Hamburg Journal" im NDR Fernsehen. Sogar mit einem harten Lockdown werde der "Bremsweg mehrere Wochen lang" sein. Er gehe auf Basis von Berechnungen davon aus, dass die Kliniken in den kommenden Wochen deutlich mehr Intensivpatienten behandeln werden müssen als in der zweiten Welle. "Daher sollte man wirklich sicherlich jetzt (...) absolute Kontaktsperre und Kontaktreduzierung durchsetzen. Das geht anscheinend nur mit einem Lockdown."

+++ Dreyer: Corona-Tests sind "Bürgerpflicht" +++

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat die Menschen aufgefordert, sich häufiger auf das Coronavirus testen zu lassen. "Wer sich testet, hilft dabei, Infektionen rechtzeitig zu erkennen, noch bevor Symptome auftreten und man andere Menschen unbemerkt anstecken kann", sagte Dreyer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). Neben konkreten Schutzmaßnahmen sei das Testen im Kampf gegen die Pandemie zentral. "Testen ist auch eine Bürgerpflicht", sagte Dreyer.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Themen: