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Coronavirus-News aktuell: Bis zu 64 Prozent tödlicher! Merkel warnt vor Mutanten

Nach dem Corona-Gipfel am Montag warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel eindringlich vor der B.1.1.7-Mutante. "Deutlich tödlicher, deutlich infektiöser", sagte sie. Dabei handelt es sich nicht um Panikmache, sondern um Fakten.

Ist die britische Corona-Mutation wirklich tödlicher und ansteckender? (Foto) Suche
Ist die britische Corona-Mutation wirklich tödlicher und ansteckender? Bild: AdobeStock / Siarhei

Um die dritte Welle der Corona-Pandemie zu durchbrechen, wollen Bund und Länder über Ostern das öffentliche Leben stark runterfahren. "Die Lage ist ernst, und sie wird noch sehr viel ernster werden", zeigte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) alarmierend."Die Mutation Großbritanniens hat die Mehrheit unter dem Virus übernommen. Das heißt, dass wir im Wesentlichen ein neues Virus haben, natürlich derselben Art, aber mit ganz anderen Eigenschaften, deutlich tödlicher, deutlich infektiöser, länger infektiöser", warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Doch stimmt das wirklich? Ist die britische Variante B.1.1.7. wirklich "deutlich tödlicher" und "deutlich infektiöser"?

Coronavirus-News aktuell: 64 Prozent tödlicher! Studie bestätigt erhöhte Sterberate von Mutation

Eine Studie der Universität Exeter zeigte, dass die Sterberate der britischen Corona-Mutation um 64 Prozent höher ist. Die Wissenschaftler untersuchten die Krankheitsverläufe von knapp 55.000 Menschen, die zwischen Oktober 2020 und Mitte Februar 2021 positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass eine Infektion mit B.1.1.7 in 4,1 von Tausend Fällen zum Tod führt. Bei früheren Varianten lag die Sterberate bei 2,5 von Tausend Fällen. Anders als bei anderen Studien lag das Augenmerk der Wissenschaftler auf Menschen, die in ihrem Wohnumfeld und nicht im Krankenhaus positiv getestet wurden. Dadurch war der Anteil an Risikopatienten deutlich geringer. "Wenn die Ergebnisse auf andere Bevölkerungsgruppen übertragbar sei, könne eine Infektion mit VOC-202012/1 im Vergleich zu bereits zirkulierenden Varianten zu einer erheblich zusätzlichen Mortalität führen", heißt es in der Studie. Andere Studien zeigten, dass die britische Mutation das Risiko, dass Infizierte im Krankenhaus behandelt werden müssen, um 40 bis 60 Prozent erhöhe. 

Virus-Mutation ansteckender! Infektion mit B.1.1.7 dauert 5 Tage länger

Auch die Aussage, dass die Corona-Variante "deutlich infektiöser" sei, kann durch Studien bestätigt werden. Das European Molecular Biology Laboratory Heidelberg geht davon aus, dass die B.1.1.7-Mutante 30 bis 50 Prozent ansteckender ist. Warum die Varianter deutlich ansteckender ist, ist noch nicht endgültig geklärt. "Man geht davon aus, dass das Andocken des Virus an der Zelle durch die Mutationen am Spike-Protein etwas besser funktioniert. Das ist aber bisher nur eine Hypothese und nicht belegt", sagt der Virologe Bernhard Fleckenstein gegenüber der "Bild". 

Eine Studie der Harvard University zeigte, dass eine Infektion mit B.1.1.7 im Schnitt fünf Tage länger dauerte. Die Wissenschaftler untersuchten 65 Infizierte täglich mit einem PCR-Test, um zu dokumentieren, wie sich die Infektion entwickelt. Dadurch fanden sie heraus, wie hoch die Viruslast an den einzelnen Tagen und wie lange ein Infizierter möglicherweise ansteckend ist. Eine Infektion mit B.1.1.7 dauerte etwas mehr als 13 Tage. Das sind im Schnitt fünf Tage mehr als mit anderen Varianten. Dadurch könnten Betroffenen das Virus über einen längeren Zeitraum weitergeben.

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