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Asteroid Ryugu: 2,5-Kilo-Sprengkörper auf Asteroid gefeuert! DAS ist passiert

Japanische Wissenschaftler haben einen Sprengkörper auf den Asteroiden Ryugu gefeuert, um einen Krater in die Oberfläche des Gesteinsbrockens zu sprengen. Mit dem, was passierte, haben sie jedoch nicht gerechnet. Nun stehen sie vor einem Rätsel.

Wissenschaftler haben einen Asteroiden mit einem Sprengkörper beschossen, um zu beobachten, was passiert. (Foto) Suche
Wissenschaftler haben einen Asteroiden mit einem Sprengkörper beschossen, um zu beobachten, was passiert. Bild: AdobeStock / SciePro

Im April 2019 feuerte die japanische Raumsonde "Hayabusa 2" einen Sprengkörper auf den Asteroiden Ryugu. Dadurch wollten Wissenschaftler einen Krater in den Gesteinsbrocken sprengen und das aufgewirbelte Material einsammeln. Nun berichtete der Wissenschaftler Gaku Nishiyama von der Universität von Tokio von diesem Experiment bei der Lunar and Planetary Science Conference am 15. März.

2,5-Kilo-Sprengkörper auf Asteroid Ryugu gefeuert - Wissenschaftler enttäuscht

Die Wissenschaftler gingen davon aus, dass das fünf Pfund schwere Kupferprojektil eine Schockwelle durch den Asteroiden senden würde. Doch der Versuch hatte einen sehr viel geringeren Effekt als erwartet. Zwar hinterließ das Geschoss einen Krater mit einem Durchmesser von knapp zehn Metern, doch die erwarteten Schockwellen blieben aus. "Wir erwarteten eine signifikante Felsbewegung", sagte Nishiyama. "Eine solch große Felsbewegung wurde jedoch nicht beobachtet."

Asteroid Ryugu absorbiert offenbar Schockwellen

Die Jaxa-Forscher sind dadurch zu dem Entschluss gekommen, dass Asteroiden seismische Wellen offenbar sehr gut absorbieren können. Sie scheinen dabei 100-mal effizienter als der Mond zu sein. Nun versuchen die Wissenschaftler herauszufinden, woran das liegen könnte. Möglicherweise liegt es daran, dass der Asteroidenstaub sehr viel gröber als der Mondstaub ist. Dadurch können seismische Wellen vermutlich viel effizienter gestreut werden.

Asteroid Ryugu stellt die Wissenschaftler vor ein Rätsel. Der Gesteinsbrocken hat keine Atmosphäre und keine eigenen seismischen Aktivitäten. Durch äußere Einflüsse kann der Asteroid offenbar nicht erschüttert werden. Bilder von Kameras zeigen jedoch, dass er im Vergleich zu anderen Asteroiden seiner Größe weniger kleine Krater auf seiner Oberfläche hat. Das deutet darauf hin, dass Staub die Krater auffüllt. Doch wie gelangt dieser dorthin?

Ist der Asteroid noch vor der Entstehung des Lebens auf der Erde entstanden?

Wissenschaftler nehmen an, dass Ryugu in den Anfängen des Sonnensystems entstanden sein muss. Seine Chemie könnte der vor der Entstehung des Lebens auf der Erde entsprechen. Nun müssen aber erst einmal die Proben untersucht werden, die im Dezember 2020 von der Raumsonde auf die Erde gebracht wurden.

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/fka/news.de

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