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Coronavirus-News aktuell: Arme schneller impfen! Lauterbach warnt vor resistenten Mutationen

Während in Deutschland die Corona-Impfungen im Vergleich zu anderen reichen Staaten eher schleppend voran geht, wird in armen Ländern kaum geimpft. Doch das sei mit Blick auf mögliche resistente Mutationen extrem wichtig.

Lauterbach warnt vor resistenten Corona-Mutationen. (Foto) Suche
Lauterbach warnt vor resistenten Corona-Mutationen. Bild: dpa

Laut Robert-Koch-Institut sind in Deutschland bislang 2,75 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Im Vergleich zu anderen Staaten kommt Deutschland eher schleppend mit der Immunisierung der Bevölkerung voran. Während in Europa noch darum gestritten wird, ob zu wenig Impfstoff bestellt wurde, gehen arme Länder weltweit leer aus. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach appelliert auf Twitter, auch Menschen in Entwicklungsländern so schnell wie möglich gegen Sars-CoV-2 zu impfen. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Mutationen entstehen, gegen die alle Impfstoffe wirkungslos wären.

Impfungen in Entwicklungsländern besonders wichtig: Lauterbach warnt vor resistenten Coronavirus-Mutationen

"Wie wichtig es ist, auch in armen Ländern so schnell wie möglich gegen Covid zu impfen, zeigt eindrucksvoll diese internationale Studie", schreibt Lauterbach auf Twitter. "Im Labor entstehen Mutationen, die gegen ALLE bekannten Antikörper (und somit vielleicht Impfungen) immun wären", warnt der Epidemiologe.

Bisher geben drei Mutationen Grund zur Beunruhigung:B.1.1.7 (Großbritannien),B.1.351 (Südafrika) sowie B.1.1.28P.1 (Brasilien). Vor allem die britische Coronavirus-Mutation soll nicht nur ansteckender sondern auch tödlicher sein. "Es wird mit Sicherheit nicht bei den 3 jetzt diskutierten Mutationen bleiben, in NY entwickelt sich zB gerade eine weitere gefährliche Variante. Es überrascht daher, wie langsam die Impfung in den ärmsten Ländern forciert wird. Zumal auch dort viele Menschen jetzt sterben", fügt Karl Lauterbach auf Twitter hinzu. 

Die Studie wurde als Preprint veröffentlicht.

Heidelberger Chefvirologe: Teilimmunität könnte Mutationen fördern

Erst kürzlich äußerte der Chefvirologe am Heidelberger Universitätsklinikum, Hans-Georg Kräusslich, Sorgen darüber, dass sich in der Phase zwischen Erst- und Zweitimpfung zusätzlich weitere Corona-Varianten bilden könnten: "Besorgniserregend wäre insbesondere, wenn wir in den nächsten Wochen in eine Situation kämen, dass zahlreiche Menschen nach der Erstimpfung einen inkompletten Schutz haben und gleichzeitig sehr viele Infektionen stattfinden. Das wäre eine Brutstätte für die Selektion von Varianten, die möglicherweise dem Impfstoff entkommen könnten." Wenn sich viele Menschen infizieren würden, die teilimmun, aber noch nicht richtig immun sind, dann sei die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Virus dort festsetzen kann und resistente Varianten auftreten, höher, sagte der Virologe.

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/news.de/dpa

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