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Coronavirus-News aktuell am 05.03.2021: Impftermine in Thüringen für Senioren ab 70 - Knapp 10.600 Neuinfektionen

Knapp 10.600 Coronavirus-Neuinfektionen binnen 24 Stunden sind vom RKI am 5. März 2021 gemeldet worden. Trotz zurückgehender Infektionszahlen sind die Intensivstationen unvermindert voll, wie die aktuellen News verraten.

Obwohl die Zahl der Covid-19-Patienten in Deutschland rückläufig ist, ist auf den Intensivstationen der Krankenhäuser keine Entspannung zu verzeichnen. (Foto) Suche
Obwohl die Zahl der Covid-19-Patienten in Deutschland rückläufig ist, ist auf den Intensivstationen der Krankenhäuser keine Entspannung zu verzeichnen. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bernd Wüstneck

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 10.580 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 264 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Freitag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9.997 Neuinfektionen und 394 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Coronavirus-News aktuell: Knapp 10.600 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, Inzidenz bundesweit gestiegen

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 65,4 - und damit etwas höher als am Vortag (64,7). Vor vier Wochen, am 5. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 79,9 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.

Mehr als 71.500 Tote durch Covid-19 in Deutschland seit Pandemiebeginn

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.482.522 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 05.03., 5.20 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.292.100 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 71.504.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstag bei 0,99 (Vortag 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Coronavirus-News aktuell am 05.03.2021

+++ In Thüringen jetzt auch Impftermine für Menschen ab 70 +++

In Thüringen wird der Kreis der Impfberechtigten erweitert. Nunmehr können sich auch Menschen im Alter ab 70 Jahre impfen lassen, wie das Gesundheitsministerium am Freitag in Erfurt mitteilte. Ebenso könnten Polizei- und Ordnungskräfte, die etwa bei Demonstrationen einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt seien, sowie Soldaten, die im Ausland eingesetzt werden, jetzt eine Impfung erhalten.

Mit den inzwischen zur Verfügung stehenden Impfkapazitäten könne die zweite Priorisierungsgruppe vollständig geöffnet werden, erklärte das Ministerium. Allein die Gruppe der 70- bis 80-Jährigen umfasst in Thüringen den Angaben zufolge rund 230 000 Menschen.

«Damit verfolgen wir weiter konsequent unser Ziel, bis Ostern zehn Prozent der Thüringerinnen und Thüringer die Erstimpfung zu ermöglichen», erklärte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke).

+++ Bundesrat beschließt Corona-Hilfen +++

Zur Abfederung von pandemiebedingten Härten erhalten Grundsicherungsempfänger und Familien mit Kindern einen einmaligen Zuschuss, wie der Bundesrat beschlossen hat. Für jedes kindergeldberechtigte Kind sollen Familien wie bereits im Vorjahr 150 Euro erhalten. Auch erwachsene Geringverdiener, Langzeitarbeitslose und Sozialhilfebezieher sollen 150 Euro erhalten, um etwa die zusätzlichen Kosten für Hygieneartikel stemmen zu können. Außerdem soll der erleichterte Zugang zur Grundsicherung verlängert werden - damit bleiben langwierige Prüfungen bis Jahresende ausgesetzt. Die Länderkammer kritisierte jedoch die mit dem Sozialschutz-Paket-III verbundenen Kosten für Länder und Kommunen.

+++ Vorsicht vor Betrug mit Corona-Selbsttests im Internet +++

Beim sich abzeichnenden Run auf Corona-Schnellteststreifen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch Cyberkriminelle im Internet Profit machen wollen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten deshalb nicht auf Fakeshops mit extrem günstigen Angeboten hereinfallen, warnt das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Sonst ist die Gefahr groß, dass man am Ende gar nichts erhält, oder Tests, die nicht funktionieren.

Auf Suchmaschinen-Treffer darf man sich keinesfalls verlassen, wenn es darum geht, einen seriösen Händler für Schnelltests zu finden. Denn das kalkulieren die Betrüger ein: Sie nutzen Sicherheitslücken in Webseiten von Unternehmen, Vereinen oder Privatpersonen aus, um dort eine Weiterleitung zu ihrem Fakeshop zu hinterlegen, erklären die Experten von der KIT-Forschungsgruppe Security Usability Society (Secuso).

+++ Söder: 50.000 Impfdosen zusätzlich für Corona-Hotspots in Grenznähe+++

Die besonders von der Corona-Krise betroffenen Regionen an der bayerisch-tschechischen Grenze sollen noch einmal 50 000 zusätzliche Dosen Impfstoff bekommen. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag in einer Regierungserklärung im Landtag in München an. Man werde niemandem etwas wegnehmen, aber mit dem Anstieg der Liefermengen etwas mehr in diese Gebiete geben. Dies sei eine Frage der Solidarität, man wolle damit ein Signal setzen. Wo wegen hoher Sieben-Tage-Inzidenzen keine Öffnungen erfolgen könnten, müsse schneller immunisiert werden.

+++ Astrazeneca: "Verzerrung der Wahrnehmung" des Vakzins in Deutschland +++

Der Vize-Chef von Astrazeneca in Deutschland stellt eine "Verzerrung der Wahrnehmung" des eigenen Impfstoffs fest. "In Deutschland wird der Impfstoff vor allem bei Jüngeren, also Berufstätigen eingesetzt. Diese haben generell stärkere Immunreaktionen und können sich - anders als Rentner - auf der Arbeit krank melden", sagte Klaus Hinterding, deutscher Vize-Chef des Pharmaunternehmens, der Deutschen Presse-Agentur. "Das hat in Deutschland zu einer Verzerrung der Wahrnehmung geführt."

In vielen deutschen Regionen lag das Mittel von Astrazeneca, das gemeinsam mit der renommierten Universität Oxford entwickelt wurde, in den vergangenen Tagen und Wochen auf Halde - auch, weil etliche Bürger ihre Impfangebote nicht wahrnehmen. Nach ersten Studiendaten und Berichten hatten viele das Mittel wohl für deutlich weniger wirksam oder sicher gehalten als die Impfstoffe von Biontech oder Moderna. "Ich weiß gar nicht, ob wirklich etwas schief gelaufen ist", sagte Hinterding mit Blick auf das Imageproblem. "Es gingen unglaublich viele Zahlen durch die wissenschaftliche Literatur und auch durch die Tagespresse", so der Vize-Chef. "Das Wesentliche war immer, dass der Impfstoff mit ganz großer Wirksamkeit vor schweren Verläufen der Krankheit schützt."

Ein weiterer Grund für die großen Mengen an Impfdosen, die derzeit in deutschen Kühlschränken liegen, ist auch, dass vielerorts die zweite Dosis für eine Impfung zurückgelegt wird, um sie beim zweiten Termin des Patienten parat zu haben. Anderswo, unter anderem in Großbritannien, vertraut man auch den Liefernachschub und impft, was da ist. Auch wenn Astrazeneca Schwankungen bei den Lieferungen nicht ausschließen wollte, sagte Hinterding: "Ich persönlich würde keine Unmengen an Impfdosen im Kühlschrank liegen lassen." Es bestünde aber keine Gefahr, dass Impfstoff tatsächlich verfalle. Bei Kühlschranktemperaturen sei das Vakzin bis zu sechs Monate haltbar.

Nach neuen Studiendaten aus England und Schottland, die die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs auch bei älteren Menschen eindeutig belegen, hat die Ständige Impfkommission (Stiko) das Mittel von Astrazeneca mittlerweile auch für Menschen über 65 Jahren empfohlen. In vielen anderen Ländern wurden schon von Beginn an alle Altersgruppen damit geimpft. Die neue Freigabe könnte den Impf-Stau in Deutschland entspannen. "Ich bin davon überzeugt, dass es sich in die richtige Richtung entwickelt", sagte Hinterding. "Die Impfungen sind der einzige Weg aus der Pandemie. Ohne den Astrazeneca-Impfstoff schaffen wir es nicht. Diese Erkenntnis wird sich durchsetzen."

In dieser Woche ist erstmals die Lieferung von 250.000 Astrazeneca-Impfdosen aus der EU nach Australien gestoppt worden. Es war die erste Maßnahme dieser Art, nachdem die EU eine Exportkontrolle von Impfstoffen eingeführt hatte, um eine Benachteiligung der Staatengemeinschaft zu verhindern. Zu Anträgen auf Ausfuhren aus der Europäischen Union und konkret zugesagten Liefermengen wollte Hinterding sich jedoch nicht äußern.

+++ Weniger Covid-19-Patienten - aber nicht mehr freie Intensivbetten +++

Trotz des rückläufigen Trends bei der Zahl der Covid-19-Patienten ist die Zahl freier Betten auf Intensivstationen in Deutschland seit Jahresbeginn ungefähr konstant geblieben. Operationen, die verschoben worden waren, würden derzeit wieder durchgeführt oder sogar verstärkt nachgeholt, erklärte eine Sprecherin der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) der Deutschen Presse-Agentur. "Entsprechend liegen die Patienten nach großen Herz-OPs oder schweren Tumor-Resektionen derzeit wieder in größerer Zahl auf den Intensivstationen."

Ohnehin sei die Behandlung der Vielzahl von Covid-19-Patienten Ende Dezember, Anfang Januar nur möglich geworden, weil andere Patienten früher als üblich auf andere Stationen verlegt worden seien. Die Bettenauslastung auf den Intensivstationen sei "nach wie vor sehr stabil hoch", so die Sprecherin. Im Divi-Intensivregister sind rund 3.700 freie Intensivbetten ausgewiesen (Stand Donnerstag). Rund 2.800 Covid-19-Fälle sind noch in Behandlung. Das ist weniger als halb so viel wie zu Jahresbeginn, aber nur etwas weniger als während der Hochphase der ersten Welle im Frühjahr 2020.

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/news.de/dpa

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