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Femizid in Radevormwald : Jüngstes Opfer erst 1 Jahr alt! Vater ersticht Familie und fackelt das Haus ab

In einem Wohnhaus in Radevormwald bei Wuppertal im Bergischen Land wurden fünf Leichen gefunden. Wie die Polizei berichtet, hat ein Familienvater seine Familie getötet. Das jüngste Opfer war erst ein Jahr alt.

In Radevormwald sind fünf Menschen bei einem Wohnhausbrand gestorben. (Symbolfoto) (Foto) Suche
In Radevormwald sind fünf Menschen bei einem Wohnhausbrand gestorben. (Symbolfoto) Bild: AdobeStock/ Maimento

In Radevormwald bei Wuppertal im Bergischen Land wurden nach einem Wohnhausbrand am Freitag fünf Menschen gefunden. Nach den Ermittlungen hat die Polizei nun Gewissheit, wie die Bewohner ums Leben kamen - so lautet das Ergebnis der Ermittler vom Samstag.

Femizid in Radevormwald: Vater soll seine Familie getötet haben

Ein 41 Jahre alter Vater hat demnach in Radevormwald nahe Wuppertal vier Familienmitglieder, darunter seine Ehefrau, seine beiden Töchter (4 und 1 Jahre alt), seine Schwiegermutter und anschließend sich selbst getötet. Davon gehen Polizei und Staatsanwaltschaft nach der rechtsmedizinischen Untersuchung der Leichen aus. Motiv der Tat war wohl das Scheitern der Ehe.

Vater löscht Familie aus - Jüngstes Opfer war erst ein Jahr alt

"Für eine Beteiligung weiterer Personen liegen keine Anhaltspunkte vor", erklärten die Ermittler in einer kurzen Mitteilung. Der Mann soll am Freitag kurz vor 17 Uhr seine 37 Jahre alte Ehefrau, die beiden ein und vier Jahre alten Töchter und die 77-jährige Schwiegermutter mit einem Messer getötet haben. Anschließend, so die Ermittler, zündete er das Haus an und brachte sich selbst ebenfalls mit einem Messer um - "auf die gleiche Weise".

Eine Freundin der verstorbenen Frau ist schockiert: "Probleme gibt es in jeder Ehe – und zuletzt war es eigentlich besser geworden", sagte sie gegenüber "Bild" und fügte hinzu: "Es ist so schrecklich. Ich kann mir nicht erklären, was passiert ist."

Feuerwehr findet Leichen nach Brand

Entdeckt wurde das Verbrechen von der Feuerwehr, die nur wenige Minuten später zu dem Brand in dem eingeschossigen Wohnhaus mit der strahlend weißen Fassade gerufen worden war. Nach einem etwa zweistündigen Löscheinsatz sei die Feuerwehr wieder abgerückt, sagte ein Sprecher. Es sei "nichts mehr zu machen gewesen".

Von außen waren an dem Haus am Samstag nur ein paar Rußspuren oberhalb eines Fensters zu sehen. Die durch das Feuer geplatzten Fenster waren mit Platten vernagelt, das Haus mit einem Flatterband abgesperrt. Davor waren Pflastersteine aufgestapelt, die offenbar verlegt werden sollten.

Polizei ermittelt nach Mord

Die Ermittlungen nach der Gewalttat mit fünf toten Familienmitgliedern in Radevormwald bei Wuppertal sind für die Ermittler weitgehend abgeschlossen. Aber noch arbeite die Mordkommission, auch die rechtsmedizinischen Untersuchungen gingen weiter, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei am Sonntag.

Noch am Freitagabend hatte die Kölner Polizei eine Mordkommission gebildet. In weiße Overalls gekleidete Mitarbeiter der Spurensicherung nahmen den Tatort unter die Lupe. Von außen war das Haus mit Scheinwerfern hell erleuchtet. Noch in der Nacht wurden die Leichen herausgetragen. Das Haus liegt an einer Hauptverkehrsstraße am Rande von Radevormwald im Ortsteil Herbeck.

Die Ermittler erklärten, das Todesermittlungsverfahren werde eingestellt, wenn es nicht noch neue Erkenntnisse gebe. Ermittlungen gegen gestorbene Täter seien nicht vorgesehen. Weitere Auskünfte zu den Verstorbenen soll es nicht geben, auch nicht zur Tat und den Lebensverhältnissen der Familie.

In den vergangenen Monaten gab es in Nordrhein-Westfalen zwei vergleichbare Fälle: Im Dezember soll ein Mann in Isselburg im Münsterland seine ältere Tochter sowie seine Ehefrau getötet haben, bevor er sich das Leben nahm. Die jüngere Tochter wollte er ebenfalls umbringen. Sie überlebte, weil sie sich in ihrem Zimmer einschloss. In Rösrath bei Köln tötete ein Mann im Oktober Tochter und Ehefrau und anschließend sich selbst.

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/news.de/dpa

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