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Coronavirus News aktuell: Pandemie-Ursprung in Wuhan? WHO-Experten beginnen Suche nach Patient Null

Noch immer suchen Wissenschaftler weltweit nach Patient Null des Coronavirus. Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben nun offiziell ihre Arbeit in Wuhan aufgenommen, um nach dem Ursprung des Coronavirus zu suchen.

Die WHO-Experten beginnen ihre Nachforschungen in Wuhan. (Foto) Suche
Die WHO-Experten beginnen ihre Nachforschungen in Wuhan. Bild: picture alliance/dpa/AP | Ng Han Guan

Das internationale Team von Experten, das im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach dem Ursprung des Coronavirus forschen soll, nimmt in China seine konkrete Arbeit auf. Ihre 14-tägige Quarantäne in einem Hotel in der zentralchinesischen Metropole Wuhan endete am Donnerstag. Das Team werde am Freitag (29.01.2021) seine Ermittlungen aufnehmen, berichtete das chinesische Staatsfernsehen.

WHO-Experten beginnen in Wuhan Suche nach Pandemie-Ursprung und Patient Null

Die 13 Experten wollen herausfinden, wo das neue Sars-CoV-2-Virus erstmals aufgetreten ist und wo es herkommt. Wegen genetischer Ähnlichkeiten wird vermutet, dass es ursprünglich von Fledermäusen stammt und möglicherweise über ein anderes Tier als Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen ist. Es gab aber auch Spekulationen, ob das Virus aus einem Labor entwichen ist. Diese hat China zurückgewiesen.

Pandemie-Ursprung in Wuhan? WHO-Team besucht Krankenhäuser und Markt

Das WHO-Team will Interviews machen und Krankenhäuser sowie den Markt besuchen, wo Anfang Dezember 2019 weltweit zum ersten Mal Infektionen entdeckt worden waren. Spuren des Virus wurden besonders bei den Ständen der Wildtierhändler gefunden. Allerdings gab es auch Ansteckungen, die nicht auf den Markt zurückgeführt werden konnten.

Erste Coronavirus-Infektion in Wuhan? WHO-Nachforschungen politisch heikel

Die Suche nach der Herkunft des Virus gilt als politisch heikel, weil China fürchtet, als Schuldiger für die Pandemie angeprangert zu werden. Nach offiziellen Statistiken haben sich weltweit mehr als 100 Millionen Menschen infiziert. Mehr als zwei Millionen sind demnach an den Folgen der Atemwegserkrankung Covid-19 gestorben.

Seit Monaten streut die chinesische Propaganda aber schon Zweifel, ob das Virus überhaupt aus China stammt. Es wird auf unbestätigte Berichte verwiesen, dass es mögliche Infektionen schon vorher in anderen Ländern gegeben haben könnte. So müssten die WHO-Experten auch in andere Länder reisen, forderte ein Außenamtssprecher.

Coronavirus-Pandemie: Tiefkühlkost als Virus-Ursprung vermutet

Chinas Behörden und Staatsmedien verbreiten zunehmend die These, dass das Virus über gefrorene Lebensmittel nach China eingeschleppt worden sein könnte. Es wird immer wieder auf festgestellte Viruspuren auf importierten Tiefkühlwaren verwiesen. Doch ist unter Wissenschaftlern strittig, ob diese Spuren für eine Infektion ausreichen.

Die erst nach einem langen Tauziehen ermöglichte WHO-Untersuchung wird gemeinsam mit der chinesische Seite vorgenommen. Wie auch in den Monaten zuvor haben die 13 Experten in den zwei Wochen vom Hotel aus Videokonferenzen mit ihren chinesischen Amtskollegen abgehalten.

China unterstützt WHO-Team bei Corona-Nachforschungen

Teilnehmer spielten die Erwartungen herunter. Es gehe vor allem darum, in Kooperation mit den chinesischen Kollegen zu schauen, welche Spuren noch verfolgt werden könnten, hieß es. Die Reise diene auch nur dazu, in einer ersten Phase zu schauen, was schon alles an Forschung laufe und an Daten vorliege. Dann solle ein Plan für die zweite Phase gemacht werden.

Ausländische Forscher zeigen sich offen, was das Ergebnis der Suche nach dem Ursprung des Virus betrifft. Experten wie der deutsche Epidemiologe Fabian Leendertz vom Robert Koch-Institut (RKI) halten es aber unverändert für am wahrscheinlichsten, dass das Virus ursprünglich von Fledermäusen aus Südchina stammt. Auch Chinas Behörden hatten lange wilde Tiere als möglichen Ursprung genannt. Leendertz ist über die Videokonferenzen in die Ermittlungen eingebunden, konnte aber aus familiären Gründen nicht wie geplant selbst nach China reisen.

China hat Coronavirus-Pandemie im Griff - dank Ausgangssperren und Massentests

China hat das Virus heute weitgehend im Griff und verzeichnet nur noch vereinzelt lokal begrenzte Ausbrüche. Nach einem anfänglich als unzureichend kritisierten Umgang mit dem Virus hatten die chinesischen Behörden Ende Januar 2020 scharfe Maßnahmen ergriffen. Seither wird sofort mit weitreichenden Ausgangssperren, Massentests und Kontaktverfolgung auf jeden kleineren Ausbruch reagiert.

Auch gelten strikte Einreisebeschränkungen, die sich als wirksam erweisen. Die wenigen Reisenden, die noch ins Land gelassen werden, müssen mindestens zwei Wochen in strenge Quarantäne und danach ein bis zwei Wochen unter medizinischer Beobachtung bleiben.

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/loc/news.de/dpa

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