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Coronavirus-News am 26.12: Markus Söder optimistisch über Impfstart am Sonntag

Sinkt die Zahl der Corona-Neuinfektionen endlich? Das RKI meldete am Samstag weniger Fälle als noch am Freitag, doch über die Weihnachtsfeiertage wird weniger getestet. Bevor Deutschland am Sonntag mit den ersten Impfungen beginnt, will Jens Spahn die Bürger aufklären. das sind die Corona-News von Samstag.

Markus Söder zeigt sich optimistisch über die eingetroffenen Impfdosen.  (Foto) Suche
Markus Söder zeigt sich optimistisch über die eingetroffenen Impfdosen.  Bild: dpa

Coronavirus-News aktuell: RKI meldet am Samstag 14.445 Neuinfektionen und 240 Todesfälle

Die deutschen Gesundheitsämter haben binnen 24 Stunden insgesamt 14 455 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 240 weitere Todesfälle verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen bekanntgab. Diese Zahlen sind jedoch nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar. Das RKI rechnete während der Feiertage mit einer geringeren Zahl an Tests und mit weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern. Am vergangenen Samstag waren 31 300 Neuinfektionen binnen eines Tages übermittelt worden. Der bisherige Höchstwert war am Freitag vor einer Woche erreicht worden mit 33 777 Infektionen, darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Bei den Todesfällen war der Höchststand von 952 am vergangenen Mittwoch (16.12.) erreicht worden.

R-Wert und 7-Tage-Inzidenz: Sind die Werte am Samstag gesunken?

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Samstag bei 170,7. Am Dienstag war mit 197,6 ein Höchststand erreicht worden.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 1 627 103 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 26.12., 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Samstag auf 29 422.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Donnerstag bei 0,97 (Vortag: 0,92) - einen aktuelleren Wert gibt es nicht, da das RKI am Freitagabend wegen des Feiertages keinen entsprechenden Situationsbericht veröffentlicht hat. Dieser R-Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

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Alle aktuellen Coronavirus-News aus Deutschland am 26.12.2020 im News-Ticker-Überblick

Die aktuellen Informationen zur Coronavirus-Pandemie in Deutschland erfahren Sie hier in unserem Ticker.

Söder: Ankunft des Impfstoffs "macht Hoffnung"

Die Ankunft des Corona-Impfstoffs in Bayern macht laut Ministerpräsident Markus Söder Hoffnung. Es brauche aber weiter Geduld, twitterte der CSU-Chef am Samstag. Am Morgen waren 9750 Impfdosen für den Freistaat an zentralen Lagerstandorten in Erlangen und München eingetroffen. Zunächst sei zumindest eine kleine Menge in Bayern angekommen. "Aber weil die bestellten Mengen erst nach und nach kommen, wird es länger dauern. Daher braucht es weiter Geduld", schrieb Söder. Am Sonntag soll es in Deutschland mit dem Impfen losgehen. Bis Jahresende werden in Bayern weitere 205 000 Impfdosen erwartet.

+++ Spahn sieht Deutschland gut vorbereitet auf Corona-Impfkampagne +++

Deutschland ist laut Gesundheitsminister Jens Spahn gut auf die größte Impfkampagne in der Geschichte des Landes vorbereitet. "Die Impfzentren sind startklar, die Impfteams stehen", sagte der CDU-Politiker am Samstag in Berlin. Gleichzeitig machte er klar, dass das Coronavirus mit dem Start der Impfaktion noch nicht besiegt ist. "Wir werden einen langen Atem brauchen, um diese Pandemie hinter uns zu lassen."

Die Corona-Impfungen sollen in Deutschland am Sonntag beginnen. Bereits am Samstag wurden die ersten Dosen an die Bundesländer ausgeliefert. Dort werden sie an Impfzentren und mobile Teams verteilt. Zuerst sollen Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden.

Spahn stimmte die Bürger darauf ein, dass angesichts der Größe der Kampagne vielleicht nicht alles sofort ganz glatt laufen wird. "Es wird an der einen oder anderen Stelle auch mal ruckeln, das ist ganz normal." Der Gesundheitsminister bekräftigte das Ziel, Mitte des Jahres "mit dem Impfen in die Fläche zu gehen und jedem der will, ein Impfangebot zu machen".

+++ Corona-Impfstoff wird an die Bundesländer verteilt +++

Einen Tag vor Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland sind die ersten Impfstoffdosen in einzelnen Bundesländern eingetroffen. In Bayern nahmen Innenminister Joachim Herrmann und Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) die Lieferung am Samstagmorgen in Erlangen in Empfang.

Es handele sich um die Hälfte der für den Freistaat bestimmten ersten 9750 Impfdosen, sagte Huml. Die übrigen Dosen sollten in München ankommen. Von München und Erlangen aus wird der Impfstoff regional verteilt, alle 99 Impfzentren in Bayern sollen damit versorgt werden. Am Sonntag sollen die ersten mobilen Impfteams ausrücken, um vor allem in Alten- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern zu impfen.

In Thüringen brachte ein Logistikunternehmen den Impfstoff am Samstagmorgen per Kühltransport und in Polizeibegleitung zur Lagerung an einen Ort, der zunächst nicht näher genannt werden sollte. Auch in anderen Bundesländern liefen die Vorbereitungen zur Verteilung des Impfstoffs auf Hochtouren.

Ins bevölkerungsreichste Land Nordrhein-Westfalen wurden zunächst 9750 Dosen geliefert und in ein geheimes Zentrallager gebracht. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte: "Das ist ein wichtiger Moment der Zuversicht. Mit der Lieferung des ersten Corona-Impfstoffes entsteht Hoffnung auf ein normales Leben, wie wir es vor dem Virus gekannt haben."

Der Bund lässt an diesem Samstag mehrere zehntausend Dosen der Firma Biontech an insgesamt 27 Standorte liefern. Von dort werden sie an Impfzentren und mobile Teams verteilt, die dann am Sonntag die ersten Impfungen verabreichen sollen. Zuerst sollen Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden.

+++ Corona-Impfstoff wird bundesweit verteilt - Spahn-Auftritt in Berlin +++

Einen Tag vor Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland kommt am Samstag der Impfstoff in den einzelnen Bundesländern an. Der Bund lässt mehrere zehntausend Dosen der Firma Biontech an insgesamt 27 Standorte liefern. Von dort werden sie dann an Impfzentren und mobile Teams verteilt, die dann am Sonntag die ersten Impfungen verabreichen sollen. Zuerst sollen Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird am Samstag auf einer Pressekonferenz (11.00 Uhr) in Berlin über die Impfaktion informieren. Er hat die Bevölkerung bereits auf mögliche Anlaufschwierigkeiten eingestellt: "Es wird am Anfang ruckeln." In Düsseldorf wollen sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet und NRW-Gesundheitsminister Karl Josef Laumann (beide CDU) nach Ankunft des ersten Impfstoffs in dem Bundesland äußern.

Nach einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wollen sich etwa zwei Drittel der Deutschen impfen lassen. 32 Prozent der Befragten gaben an, sich so schnell wie möglich impfen lassen zu wollen. Weitere 33 Prozent sind zwar ebenfalls dazu entschlossen, wollen aber trotzdem erst einmal mögliche Folgen der Impfung bei anderen abwarten. 19 Prozent haben sich gegen eine Impfung entschieden, 16 Prozent sind noch unentschlossen.

Bis Ende März sollen 11 bis 12 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen. Da das Präparat zweimal verabreicht werden muss, würde diese Menge in etwa für 5,5 bis 6 Millionen Menschen reichen. Spahn geht davon aus, bis zum Sommer allen Bürgern in Deutschland ein "Impfangebot" machen zu können - sofern weitere Präparate eine Zulassung erhalten. Neben dem Impfstoff von Biontech und seines US-Partners Pfizer spielt derzeit auch das Mittel des US-Unternehmens Moderna eine Rolle, über dessen Zulassung die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) bis zum 6. Januar entscheiden will.

Der Deutsche Städtetag dämpfte die Erwartungen an den Impfstart. "Es ist ein Anfang gemacht, aber der Spuk mit dem gefährlichen Coronavirus ist noch nicht vorbei", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Die Infektionslage sei derzeit weiterhin besorgniserregend und die Zeit für Massenimpfungen noch nicht gekommen. "Dafür gibt es zunächst viel zu wenig Impfstoff", sagte Jung, der auch Oberbürgermeister von Leipzig ist.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner sieht Deutschland "nicht ausreichend vorbereitet auf das Impfen". Die FDP hätte sich eine klare gesetzliche Grundlage dafür gewünscht, weil so wichtige Fragen von Leben und Tod auf breitester Grundlage beschlossen werden sollten, sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Bei der Frage der Logistik sollten wir baldmöglichst über die Impfzentren hinaus auch den niedergelassenen medizinischen Bereich nutzen, damit wir schnell vorankommen beim Durchimpfen", mahnte der FDP-Chef.

Wichtigste Voraussetzung sei freilich, dass Deutschland hinreichend viele Impfdosen bekomme. Hier habe Spahn Zusagen gemacht. Hier sei noch einiges zu tun, damit das praktisch auch gewährleistet werden könne. "Das Ziel bei Versorgung und Logistik muss ja sein, schnellstmöglich einen hinreichend großen Teil der Bevölkerung, der das für sich wünscht, durchimpfen zu können. Das ist ein Schlüssel auch zur weiteren Normalisierung des Lebens."

Lindner plädierte zudem für eine "Akzeptanz- und Informationskampagne», damit die Menschen auf der Basis wissenschaftlicher Informationen entscheiden könnten, ob sie sich freiwillig impfen lassen wollten oder nicht. "Ich jedenfalls werde mich impfen lassen, sobald ich an der Reihe bin." Der FDP-Chef forderte ferner eine verbesserte Corona-Warn-App.

Auch über Weihnachten bleibt die Zahl der Corona-Neuinfektionen hoch. Das Robert Koch-Institut meldete am ersten Weihnachtsfeiertag 25 533 Neuansteckungen und 412 weitere Todesfälle. Die Zahlen sind nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar. Das RKI rechnet während der Feiertage mit einer geringeren Zahl an Tests und mit weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern. Am vergangenen Freitag war mit 33 777 Neuinfektionen ein Höchststand verzeichnet worden, darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Der Höchststand von 952 Todesfällen war am 16. Dezember erreicht worden.

 

+++ Sozialpsychologe: Corona wird unser Leben noch lange begleiten +++

Was macht die Pandemie mit unserer Gesellschaft? Wer kommt wie gut mit den Einschränkungen klar? Und welche Fehler aus 2020 dürfen wir 2021 nicht wiederholen? Ein Sozialpsychologe blickt ins nächste Jahr.

Das Coronavirus wird uns noch lange begleiten. "Wir werden über lange Zeit eine Gesellschaft mit Corona sein müssen", sagte der Frankfurter Sozialpsychologe Rolf van Dick im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Wie gut wir 2021 diese Herausforderung bewältigen, hängt seiner Ansicht nach von vielen Faktoren ab.

"Es gibt Menschen, die sagen sehr stark: Ich bin Herr über mein Schicksal, wenn's Probleme gibt, werde ich damit schon fertig, wer soll's lösen, wenn nicht ich. Und es gibt Menschen, die sagen: Ich kann sowieso nichts machen, mein Leben wird bestimmt vom Schicksal, vom Zufall, von anderen Menschen." Die erste Gruppe komme mit belastenden Situationen in der Regel besser klar als die zweite.

Neben dieser "internen Kontrollüberzeugung" helfe auch eine «adaptive Bewältigungsstrategie", erklärt van Dick. Menschen, die sich an eine neue Situation gut anpassen könnten, blieben in der Regel länger gesund. "Wer aktiv an die Probleme herangeht, wird weniger krank." Solche Persönlichkeitsmerkmale seien größtenteils genetisch bedingt, könnten sich aber durch negative Erlebnisse verstärken.

Das gelte auch für Neurotiker, "ein Persönlichkeitszug, der im Alltag nicht unbedingt schlecht sein muss", sagt van Dick. Bei der Ausbildung von Führungskräften sage er immer: "Seid froh, wenn Ihr einen Neurotiker im Team habt, der erinnert die anderen an die Deadline, der kriegt früher mit, wenn Probleme auftauchen." In einer Krise seien das aber die Menschen, «die anfälliger sind für depressive Stimmungen."

Wie gut Menschen mit den Einschränkungen in der Corona-Pandemie klar kommen, hängt van Dick zufolge nicht nur von ihrer Persönlichkeit ab, sondern auch an ihren Lebensumständen. Wer Familie habe oder in einer Wohngemeinschaft lebe, fühle sich weniger eingeschränkt als ein Single ohne viele Kontakte in einer kleinen Wohnung im Homeoffice. «Das sind die, die im Lockdown verzweifeln. Wenn das lang andauert, ist das für diese Personengruppe wirklich schlimm. Soziale Isolation macht nachgewiesenermaßen krank."

Ob Menschen bereit sind, Einschränkungen zum Schutz der Allgemeinheit mitzutragen, liegt van Dick zufolge an der persönlichen «Nähe» zum Thema: «Je nachdem, wie stark man selbst oder enge Kontaktpersonen betroffen sind, wird man die Einschränkungen sinnvoller finden und sie leichter tolerieren. Das ist ein gut belegter sozialpsychologischer Befund."

Die Akzeptanz habe aber auch damit zu tun, wie gut Politik und Wissenschaft die Zusammenhänge erklären: "Wenn wir Einschränkungen unserer Freiheit als gut begründet und legitim empfinden, können wir sie leichter akzeptieren. Wenn wir uns eingeschränkt fühlen und das nicht nachvollziehen können, lehnen wir uns dagegen auf."

Entscheidend sei aber auch die Frage: "Wie stark vertraue ich den Autoritäten, die mich jetzt einschränken Wir leben leider in einem Klima, in dem das, was Experten sagen, nicht mehr universell geglaubt wird." Immer mehr Menschen verließen sich allein auf das, was man aus dem eigenen Umfeld und in den sozialen Medien mitbekommt. 2020 hätten Politiker und Experten in diesem Punkt dazugelernt. "Aber sie sind noch nicht so weit, um Bevölkerungsgruppen zu erreichen, die nicht über die normalen Medien kommunizieren."

Wenn es der Politik nicht gelinge, hier besser zu werden, drohe eine Spaltung der Gesellschaft. «Noch ist die Gruppe derjenigen, die alle Maßnahmen rigoros ablehnen, relativ klein", sagt van Dick. «Ich glaube, das wird für eine geraume Zeit noch funktionieren. Aber wenn die Einschränkungen zu lange dauern - bis in den Sommer oder gar das ganze nächste Jahr - fürchte ich, dass dann die Proteste stärker werden und dass das zu einer Polarisierung führen wird."

Bisweilen seien die Belastungen für den Einzelnen schon jetzt enorm: "Es gibt Menschen, die durch die soziale Isolation, aber auch durch finanzielle Sorgen und Nöte ganz verzweifelt sind." Umso wichtiger sei es, auch die positiven Seiten zu sehen und über sie zu berichten. Immer nur Schreckensszenarien an die Wand zu malen - "damit tun wir unserer Gesellschaft keinen Gefallen".

"Menschen sind seit Millionen von Jahren darauf geeicht, negative Botschaften stärker wahrzunehmen", sagt von Dick. "Wir speichern sie länger in unserem Gedächtnis und können sie besser wieder abrufen. Das liegt daran, dass diejenigen ihre Gene weitergegeben haben, die besonders vorsichtig und aufmerksam waren."

Falls 2021 neue, noch weiter gehende Einschränkungen nötig seien, hat van Dick einen Rat: "Wenn wir das Verhalten von Menschen ändern wollen, müssen wir konsequent mit einer Stimme sprechen und können nicht mal so mal so reagieren." Besonders fatal sei es, wenn sich Entscheider selbst nicht an die Regeln hielten: "Dann denken sich die Menschen: Wenn die sich nicht daran halten, muss ich das auch nicht."

Für die Zukunft sagte van Dick: "Man kann nur hoffen, dass die Gesellschaft und insbesondere natürlich auch die Verantwortlichen - die Politiker, die Wissenschaftler - uns auf die nächsten Vorkommnisse besser vorbereiten als wir das diesmal waren."

 

+++ Corona: Städtetag bremst Erwartungen an Impfstart in Deutschland +++

Der Deutsche Städtetag dämpft einen Tag vor Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland die Erwartungen an deren unmittelbare Auswirkungen. "Es ist ein Anfang gemacht, aber der Spuk mit dem gefährlichen Coronavirus ist noch nicht vorbei", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Die Infektionslage sei derzeit weiterhin besorgniserregend und die Zeit für Massenimpfungen noch nicht gekommen. "Dafür gibt es zunächst viel zu wenig Impfstoff", sagte Jung, der auch Oberbürgermeister von Leipzig ist.

Am kommenden Sonntag startet die bisher wohl größte Impfkampagne in Deutschland, bei der sich voraussichtlich Dutzende Millionen Menschen immunisieren lassen werden. Einen Tag vor Beginn kommt am Samstag der Impfstoff in den einzelnen Bundesländern an. Der Bund lässt mehrere zehntausend Dosen der Firma Biontech an insgesamt 27 Standorte liefern. Von dort werden sie in die rund 440 Impfzentren weiter verteilt. Zuerst sollen Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal geimpft werden.

Bis Ende März sollen genug Impfdosen für etwa 5,5 bis 6 Millionen Menschen zur Verfügung stehen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, bis zum Sommer allen Bürgern in Deutschland ein «Impfangebot» machen zu können - sofern weitere Präparate eine Zulassung erhalten.

Etwa zwei Drittel der Deutschen wollen sich einer Umfrage zufolge gegen das Coronavirus impfen lassen. In einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur gaben 32 Prozent der Befragten an, sich so schnell wie möglich immunisieren lassen zu wollen. Weitere 33 Prozent sind zwar ebenfalls dazu entschlossen, wollen aber erst einmal mögliche Folgen der Impfung bei anderen abwarten. 19 Prozent haben sich gegen eine Impfung entschieden, 16 Prozent sind noch unentschlossen.

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/news.de/dpa

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