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Coronavirus-News am Montag aktuell: Geheimpapier aufgetaucht! Union will Dauer-Lockdown verlängern

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht erste Impfungen bereits im Dezember  Das sind die Corona-News und -Zahlen vom Montag.

Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen steigt weiter. (Foto) Suche
Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen steigt weiter. Bild: dpa

Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. So seien binnen 24 Stunden 10.864 neue Fälle übermittelt worden, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Am Freitag war mit 23.648 gemeldeten Fällen ein Höchststand erreicht worden. Am vergangenen Montag hatte die Zahl bei 10.824 gelegen. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

Wird der Teil-Lockdown verlängert? Corona-Zahlen weiterhin auf hohem Niveau

Im Oktober und Anfang November war die Zahl der gemeldeten Corona-Neuansteckungen in Deutschland rasant gestiegen. Nun hat sich der Wert seit etwa zwei Wochen auf hohem Niveau eingependelt. Der nach Inkrafttreten des Teil-Lockdowns erhoffte Rückgang ist bislang nicht klar zu erkennen.

Coronavirus-News aktuell: Bisher 14.112 Corona-Tote in Deutschland

Das RKIzählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 929.133 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 23.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Montag um 90 auf insgesamt 14.112. Das RKI schätzt, dass rund 618.800 Menschen inzwischen genesen sind.

Sieben-Tage-R bei 1,03 laut Robert-Koch-Institut 

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,03 (Vortag: 1,07). Das bedeutet, dass im Durchschnitt jede Person, die mit SARS-CoV-2 infiziert ist, ungefähr eine weitere Person ansteckt. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Alle täglichen Corona-News lesen Sie hier in unserem News-Ticker

+++ CDU-Politiker fordert Impfung vor Großveranstaltungen +++

 

Der CDU-Gesundheitspolitiker und Europaabgeordnete Peter Liese hat sich für eine Corona-Schutzimpfung als Voraussetzung für Besuche von Großveranstaltungen ausgesprochen. Die Veranstalter sollten nur Besucher mit Impfausweis einlassen, sobald im kommenden Jahr jeder die Möglichkeit habe, sich impfen zu lassen, sagte Liese laut "Westfalenpost". Liese sprach sich zudem aktuell für weitere Maßnahmen aus, um die Zahl der Neuinfektionen zu senken. So sollten Schüler über 14 Jahre in geteilten Klassen unterrichtet werden.

+++ Kretschmann will Weihnachtsferien verlängern +++

 

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist wegen der Corona-Pandemie für einen früheren Start der Schüler in die Weihnachtsferien als bisher geplant. Er wolle sich auch bei der anstehenden Bund-Länder-Schalte für längere Weihnachtsferien stark machen, sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend. In Baden-Württemberg wie in einigen anderen Ländern sei bislang der letzte Schultag der 22. Dezember (Dienstag). Wenn die Schüler bereits am 18.12. (Freitag) in die Ferien entlassen würden, habe man bis Heiligabend eine Strecke von fünf bis sechs Tagen, die man nutzen könne, um Kontakte zu minimieren. "Dann wird man an den Feiertagen mit einem entspannteren Gefühl zu den Großeltern fahren und im Kreise der Familie das Weihnachtsfest begehen können", hieß es aus dem Staatsministerium.

Das Kultusministerium hatte vor zwei Wochen betont, dass es keine längeren Weihnachtsferien landesweit anordnen werde, weil es organisatorische Fragen auslösen und zahlreiche Eltern vor Betreuungsprobleme stellen könnte. Allerdings sei es einzelnen Schulen im Land erlaubt, die Weihnachtsferien dieses Jahr durch bewegliche Ferientage zu verlängern. In Baden-Württemberg gibt es in diesem Schuljahr vier bewegliche Ferientage.

Am Mittwoch wollen Bund und Länder Klarheit schaffen, wie es weitergeht mit den Corona-Maßnahmen - und wie Deutschland Weihnachten und Silvester verbringt. Kretschmann will sich den Informationen zufolge dabei besonders für eine allgemeine Maskenpflicht im öffentlichen Raum einsetzen. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung soll nach seiner Auffassung verpflichtend werden an allen Orten mit Publikumsverkehr in Innenstädten - auch dort im Freien, wo sich Menschen auf engem Raum oder nicht nur vorübergehend aufhalten.

+++ Neuer Hotspot in Thüringen: Alle Schulen und Kitas im Landkreis Hildburghausen schließen +++

 

Nach besonders hohen Infektionszahlen binnen einer Woche werden von Mittwoch an im Thüringer Landkreis Hildburghausen alle Schulen und Kitas geschlossen. Darauf verständigte sich der Kreis mit der Landesregierung, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag in Erfurt sagte. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet.

+++ Schwesig für frühere Corona-Lockerungen bei Inzidenz von unter 35 +++

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich für frühere Corona-Lockerungen in Bundesländern ausgesprochen, die einen Inzidenzwert von unter 35 haben. "Mecklenburg-Vorpommern erfüllt diese Voraussetzungen im Moment noch nicht. Wir liegen immer noch knapp unterhalb der Schwelle zum Risikogebiet. Aber wenn die Zahlen weiter absinken und dann stabil bleiben, könnten wir bei uns erste Lockerungen vornehmen", sagte Schwesig der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

An diesem Montag wollen die Landesregierungschefs ihre Position festlegen für die Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch.

Schwesig betonte erneut, dass es für Corona-Hotspots verschärfte Regeln geben müssen. "Wir haben in Deutschland Regionen mit mehr als 200 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wir müssen verhindern, dass die Welle aus den Hochrisikogebieten in andere Regionen hineinschwappt." Der Inzidenzwert steht für die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen der vergangenen sieben Tage.

Absolute Priorität habe für sie, dass die Schulen und Kitas offen bleiben, sagte Schwesig. An einer Verlängerung der Kontaktbeschränkungen führe kein Weg vorbei - diese würden möglicherweise sogar noch einmal verschärft werden müssen. Wenn die Schutzmaßnahmen verlängert würden, müsse dies auch für die Wirtschaftshilfen gelten.

+++ Klinikdaten: Wenig Corona bei Kindern - Schule ist keine Hauptquelle +++

Das Corona-Infektionsrisiko von Kindern in Kita und Schule ist nach einer Datenerhebung an bundesweit mehr als 100 Kinderkliniken wohl vergleichsweise gering. Bis Mitte November wurden rund 116.000 Kinder und Jugendliche in den Krankenhäusern teils routinemäßig auf Sars-CoV-2 getestet, bei 0,53 Prozent fiel der Test positiv aus, wie Kinder- und Jugendmediziner am Montag bei einer Online-Pressekonferenz berichteten. Sie sprachen sich dafür aus, die Schulen möglichst offen zu halten.

Nur 8 von mehr als 600 infizierten Kindern und Jugendlichen hätten sich in der Schule angesteckt, sagte Michael Kabesch von der Universitätskinderklinik Regensburg. In der Schule würden Corona-Maßnahmen eingehalten - während dies im privaten Umfeld nicht unbedingt der Fall sei.

"Die Hauptquelle der Infektionen bei Kindern und Jugendlichen ist außerhalb der Schule", betonte auch Matthias Keller vom Vorstand der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Lehrern müsse die Angst genommen werden, bei den Schülern ein erhöhtes Ansteckungsrisiko einzugehen. Die "Passauer Neue Presse" hatte zuerst über die Befragung berichtet.

Wie in der Gesamtbevölkerung sei die Zahl der Infektionen bei den in den Kliniken getesteten Kindern seit Oktober deutlich angestiegen - auf zuletzt 1,3 Prozent, so Kabesch. Es müsse gelingen, die Ausbreitung des Virus insgesamt einzudämmen, damit sei auch die Schulproblematik in den Griff zu bekommen, sagte Johannes Hübner von der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. Schulschließungen seien für Kinder schwerwiegend. "Das Schließen von Schulen hat katastrophale Langzeitfolgen."

+++ Geheimpapier aufgetaucht! Union will Dauer-Lockdown verlängern +++

Die unionsgeführten Bundesländer sind anders als SPD-Länder gegen ein Verkaufsverbot für Silvesterböller. Der Verkauf und das Mitführen von Pyrotechnik solle nicht untersagt werden, heißt es in einem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag. Stattdessen solle es einen Appell geben sowie ein Verbot von Feuerwerk auf belebten Plätzen.

In einem Papier Berlins als Vorsitzland der Ministerpräsidentenkonferenz hieß es, zum Jahreswechsel solle der Verkauf, der Kauf und das Zünden von Feuerwerk verboten werden - besonders um die Einsatz- und Hilfskräfte zu entlasten, die Kapazitäten des Gesundheitssystems freizuhalten und um größere Gruppenbildungen zu vermeiden. Darüber hinaus wollen auch die unionsgeführten Länder laut "Focus Online" den anhaltenden Lockdown verlängern. Allerdings sollen sie vorschlagen, dass eventuelle Lockerungen schon ab einer Schwelle von bis zu 50 Neuinfektionen greifen können.

+++ Spahn und Scholz erwarten noch in diesem Jahr erste Corona-Impfungen +++

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet noch in diesem Jahr mit ersten Impfungen gegen das Coronavirus. "Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). Er habe die Länder gebeten, dass die Impfzentren Mitte Dezember einsatzbereit sein sollen. Das scheine zu klappen.

Spahn zeigte sich optimistisch, dass es nicht bis Ende 2021 dauern werde, bis alle Bevölkerungsgruppen durchgeimpft sind. So benötige man für viele der voraussichtlichen Impfstoffe keine tiefe Kühlung. Sie könnten in normalen Arztpraxen gegeben werden. Spahn kündigte den Aufbau einer Online-Plattform über die erreichten Impfquoten an, differenziert nach Alter und Regionen. "Insbesondere dann, wenn wir bei den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen eine hohe Impfquote erreicht haben, werden wir die Beschränkungen schrittweise lockern können."

+++ Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen steigt weiter +++

Angesichts steigender Zahlen von schwer erkrankten Corona-Patienten haben Intensivmediziner vor einer Überlastung der Krankenhäuser gewarnt. "Die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich zu", sagte der Präsident der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, der "Rheinischen Post" (Montag). Die Politik habe seit September zu viel Zeit verschenkt. "Noch immer gibt es keine klaren Anweisungen an die Krankenhäuser, dass sie planbare Eingriffe und medizinisch unkritische Operationen verschieben sollen."

Diese Anweisung sei jetzt zwingend notwendig, damit die Krankenhäuser handlungsfähig blieben und gleichzeitig unbürokratisch und schnellstmöglich finanzielle Kompensationen für Einnahmeverluste bereit gestellt werde. "Es darf nicht dazu kommen, dass wir Notfälle wegen überlasteter Corona-Stationen abweisen müssen", sagte Janssens. Nach Divi-Daten stieg die Zahl der Patienten auf 3709 (Stand 22.11.) - das waren 79 mehr als am Vortag. 2.132 von ihnen wurden invasiv beatmet. Derzeit sind rund 6.650 Betten frei. Vor einem Monat wurden etwas mehr als 1.100 Patienten mit Covid-19 intensivmedizinisch behandelt, vor zwei Monaten rund 290.

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/news.de/dpa

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