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Coronavirus-News aktuell: Impfstoff-Vater Ugur Sahin: Beendet dieser Mann die Corona-Pandemie?

Zeichen der Hoffnung mitten in der immer fortschreitenden Coronavirus-Pandemie: Ein maßgeblich in Deutschland entwickelter Impfstoff könnte den Durchbruch bringen. Zu verdanken haben wir dies Ugur Sahin, dem Vater des deutschen Impfstoff-Wunders.

Ugur Sahin gründete zusammen mit seiner Frau die Mainzer Firma Biontech. (Foto) Suche
Ugur Sahin gründete zusammen mit seiner Frau die Mainzer Firma Biontech. Bild: picture alliance/Andreas Arnold/dpa

Das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer haben eine entscheidende Etappe hin zu einem wirkungsvollen Corona-Impfstoff geschafft. Die Unternehmen wollen möglicherweise bereits in der kommenden Woche eine Zulassung in den USA beantragen.Als erste westliche Hersteller veröffentlichten Biontech und Pfizer am Montag vielversprechende Ergebnisse.

Durchbruch beim Coronavirus-Impfstoff! Bis zu 50 Millionen Impfstoff-Dosen noch 2020

Biontech und Pfizer rechnen damit, noch in diesem Jahr weltweit bis zu 50 Millionen Impfstoff-Dosen bereitzustellen. Im kommenden Jahr kalkulieren sie mit bis zu 1,3 Milliarden Dosen. "Dies ist ein Sieg für die Innovation, Wissenschaft und weltweite Zusammenarbeit", sagte Biontech-Mitbegründer Ugur Sahin.

Ugur Sahin ist der "Vater des deutschen Impfstoff-Wunders"

Der 55-Jährige, der im Alter von vier Jahren mit seinen Eltern aus der Türkei nach Deutschland kam, wird von der "Bild"-Zeitung bereits als "Vater des deutschen Impfstoff-Wunders" bezeichnet. Biontech hatte den Impfstoff BNT162b2 im Projekt "Lightspeed" (Lichtgeschwindigkeit) seit Mitte Januar entwickelt. Die für eine Zulassung entscheidende Phase-3-Studie begann ab Ende Juli in verschiedenen Ländern.

Coronavirus-News aktuell: Impfstoff bisher ohne Nebenwirkungen und mit 90-prozentigem Schutz

Demnach bietet der Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19. Schwere Nebenwirkungen seien bislang nicht registriert worden. Bis Montag haben mehr als 43.500 Menschen mindestens eine von zwei Impfungen bekommen, die im Abstand von drei Wochen verabreicht werden. Ein Impfschutz wird nach Angaben der Hersteller eine Woche nach der zweiten Injektion erreicht. Weitere Studienergebnisse würden erwartet, teilten die Unternehmen mit. Unternehmenschef Ugur Sahin sprach in diesem Zusammenhang von einem "Meilenstein", den sie erreicht hätten.

Wann kommt der Corona-Impfstoff auf den Markt?

Sahin und seine FrauÖzlem Türeci gründeten Biontech im Jahr 2008. Laut "Bild" forscht das Unternehmen "an neuen Medikamenten gegen Krebs und andere schwere Krankheiten". Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nannte die Fortschritte von Biontech und Pfizer "sehr ermutigend". "Stand heute wird es wahrscheinlich so schnell wie noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte einen Impfstoff gegen ein neues Virus geben können." Es sei aber nicht "in den nächsten vier Wochen" mit einem Impfstoff zu rechnen.

Wer wird zuerst geimpft, wenn der Corona-Impfstoff da ist?

Nach Zulassung eines Impfstoffs sollen in Deutschland folgende Gruppen zuerst geimpft werden:Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen, Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeheimen, Mitarbeiter von Gesundheitsämtern und Sicherheitsbehörden, Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer und Erzieher. Das geht aus einem neuen Positionspapier des Deutschen Ethikrats, der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina und der am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelten Ständigen Impfkommission hervor.

Auch Menschen, die etwa in Heimen für Obdachlose oder Asylbewerber sehr beengt untergebracht seien, sollten dazuzählen, wie die Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx erläuterte. Noch seien genaue Feststellungen zur Priorisierung aber nicht getroffen, also nicht alle bevorzugten Gruppen genau identifiziert. Der Vorsitzende der Impfkommission, Thomas Mertens, sagte, bis spätestens Ende des Jahres sollten die Empfehlungen konkreter sein. Die Priorisierung müsse dann von den Verantwortungsträgern der Politik festgesetzt werden.

Impfungen müssen genau dokumentiert werden

Mertens kündigte an, es solle dokumentiert werden, wer wann womit geimpft wurde, um etwaige Nebenwirkungen zu bemerken und den Impfeffekt zu messen. Die Daten könnten zur Gewährleistung des Datenschutzes pseudonymisiert werden. Buyx unterstrich: "Impfungen setzen eine aufgeklärte, freiwillige Zustimmung voraus. Deswegen ist eine allgemeine Impfpflicht auszuschließen."

Coronavirus-News aktuell: Sinkende Zahl an Neuinfektionen in Deutschland

Bei den Neuinfektionen in Deutschland gab es eine Woche nach dem Start des November-Teillockdowns laut Spahn eine abflachende Dynamik. So registrierten die Gesundheitsämter 13.363 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Das sind rund 2.650 Fälle weniger als am Sonntag. Am vergangenen Montag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 12.097 gelegen. Der Höchststand war am Samstag mit 23.399 gemeldeten Fällen erreicht worden. Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen übertraf mit 3.005 denHöchstwert vom Frühjahr, als es 2.933 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen gab.

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/bua/news.de/dpa

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