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Messer-Attacke in Nizza: 3 Menschen getötet! Weitere Festnahmen nach Terror-Attacke

Nach der tödlichen Terror-Attacke in Nizza sind drei Verdächtige freigelassen worden. Bei dem Messer-Angriff in der Kirche Notre-Dame wurden drei Personen getötet. Die Terror-Tat wird einem 21-Jährigen aus Tunesien angelastet. Nun wurde ein 17-Jähriger festgenommen.

Menschen zünden Kerzen auf der Straße vor der Kirche Notre Dame für die Opfer einer Messerattacke an. (Foto) Suche
Menschen zünden Kerzen auf der Straße vor der Kirche Notre Dame für die Opfer einer Messerattacke an. Bild: Valerie Hache / AFP / picture alliance / dpa

Nach dem tödlichen Messerangriff in einer Kirche in Nizza sind vier weitere Menschen festgenommen worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Justizkreisen erfuhr, soll einer von ihnen, ein 29-jähriger Tunesier, Kontakt zu dem Täter gehabt haben. Die drei weiteren Männer im Alter von 23, 40 und 45 Jahren waren demnach bei der Festnahme des 29-Jährigen am Dienstagmorgen in seiner Wohnung im Pariser Norden angetroffen worden. Damit befänden sich derzeit fünf Menschen in Zusammenhang mit dem Anschlag in Polizeigewahrsam.

Bei dem als islamistischen Terroranschlag eingestuften Angriff hatte ein 21-jähriger Tunesier am Donnerstag in der Kirche Notre Dame im Zentrum der südfranzösischen Stadt den Küster und zwei Frauen tödlich verletzt. Sicherheitskräfte schossen auf den Angreifer. Er kam in ein Krankenhaus.

Weitere Festnahme nach Messerangriff von Nizza

Nach dem tödlichen Messerangriff in Nizza hat die Polizei eine weitere Person festgenommen. Der 17-Jährige wird verdächtigt, mit dem Täter schriftlich in Kontakt gewesen sein, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwochabend aus Justizkreisen erfuhr. Der Mann wurde demnach im Pariser Norden aufgegriffen.

Bei dem als islamistischer Terroranschlag eingestuften Angriff hatte ein 21-jähriger Tunesier am vergangenen Donnerstag in der Kirche Notre-Dame im Zentrum der südfranzösischen Stadt den Küster und zwei Frauen tödlich verletzt. Sicherheitskräfte schossen auf den Angreifer, er wurde schwer verletzt und in ein Krankenhaus gebracht.

Nach Angriff in Nizza: Drei Verdächtige frei gelassen

Wie weiter berichtet wurde, befinden sich noch ein 29 Jahre alter Tunesier in Polizeigewahrsam, der am Samstag in Grasse, rund 25 Kilometer von Nizza entfernt, gestellt wurde. Er soll zusammen mit dem 21 Jahre alten Täter, ebenfalls tunesischer Herkunft, in die EU eingereist sein. Der Täter, der bei dem Anschlag von Sicherheitskräften angeschossen wurde, ist mit anderen Migranten über die italienische Insel Lampedusa nach Frankreich gekommen. Er befindet sich im Krankenhaus und kann aufgrund seines Gesundheitszustands nicht verhört werden.

Ebenfalls in Polizeigewahrsam befinden sich noch zwei Männer, die die Sicherheitskräfte in der Wohnung des 29 Jahre alten Verdächtigen gefasst haben.

Auch Tunesiens Behörden ermitteln gegen Tatverdächtigen der Messer-Attacke von Nizza

Nach dem tödlichen Messerangriff ermitteln auch die tunesischen Behörden gegen den Tatverdächtigen. Gemäß dem Recht des Landes werde jeder Tunesier strafrechtlich verfolgt, der in Terrorakte verstrickt sei, egal ob im Inland oder Ausland, sagte ein tunesischer Justizsprecher am Donnerstagabend. So solle ermittelt werden, ob der Täter in Tunesien möglicherweise Komplizen hatte.

Der Tatverdächtige soll am Donnerstag drei Menschen in Nizza mit einem Messer getötet haben, zwei Opfer wurden in der Kirche Notre-Dame im Stadtzentrum aufgefunden. Die Tat hatte weltweit Entsetzen und Anteilnahme ausgelöst.

Der Angreifer war dem italienischen Innenministerium zufolge im September illegal auf der Mittelmeerinsel Lampedusa angekommen. Nach italienischen Agenturberichten ging er mit anderen Bootsmigranten an Land und wurde im Oktober ins süditalienische Bari, die Hauptstadt Apuliens, gebracht. Dort soll er abgetaucht sein.

Nach einem Messerangriff in der Kirche Notre-Dame in der südfranzösischen Küstenstadt Nizza steht eine Verwandte (M) eines Opfers weinend vor der Kirche. (Foto) Suche
Nach einem Messerangriff in der Kirche Notre-Dame in der südfranzösischen Küstenstadt Nizza steht eine Verwandte (M) eines Opfers weinend vor der Kirche. Bild: Valerie Hache / AFP / picture alliance / dpa

Mutmaßlicher Angreifer von Nizza stammt aus Tunesien

Bei dem mutmaßlichen Angreifer von Nizza handelt es sich nach dpa-Informationen um einen Mann, der 1999 in Tunesien geboren ist. Der konservative französische Abgeordnete aus dem Département Alpes-Maritimes, in dem auch Nizza liegt, Éric Ciotti, machte am Donnerstag weitere Angaben: So sei der mutmaßliche Täter über die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa eingereist, schrieb er bei Twitter.

Auch die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass der Mann auf Lampedusa mit anderen Migranten in die EU eingereist und auf der Insel registriert worden sei. Die Ermittler haben sich bisher noch nicht zum Täter und zum Ablauf der Tat geäußert.

Mann in Tunesien nach Bekenntnis zu Angriff von Nizza festgenommen

Tunesische Sicherheitskräfte haben einen Mann festgenommen, der sich im Namen einer bislang unbekannten Gruppe zu dem Messerangriff in Nizza bekannt hatte. Wahrscheinlich gebe es noch eine zweite Person, die ihm bei der Aufnahme des vorgeblichen Bekennervideos geholfen habe, sagte ein Justizsprecher am Samstag.

Das Video war nach dem Angriff in den sozialen Medien aufgetaucht. Darin reklamierte ein Mann die Tat für eine Gruppe mit dem Namen "Ansar al-Mahdi in Tunesien und im Mahgreb". Die Justizbehörden meldeten jedoch Zweifel an, dass eine derartige Gruppe überhaupt existiert. Bisher sei sie noch nicht in Erscheinung getreten.

47-Jähriger nach tödlichem Messerangriff von Nizza festgenommen

Nach dem mutmaßlich terroristischen Messerangriff in Nizza mit drei Toten haben Ermittler einen 47-jährigen Mann festgenommen und in Gewahrsam genommen. Er soll am Vorabend der Tat Kontakt mit dem Angreifer gehabt haben, bestätigten Justizkreise der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Paris. Der Verdächtige sei am Donnerstagabend gestellt worden, hieß es weiter.

Anti-Terror-Staatsanwalt Jean-François Ricard hatte am Donnerstagabend gesagt, dass Ermittler herausfinden wollen, ob der Angreifer von Komplizen unterstützt wurde. Sie wollen auch genauer wissen, wie der Mann, der aus Tunesien stammen soll, nach Südfrankreich kam. Der von Polizisten schwer verletzte Angreifer kam in ein Krankenhaus und schwebt in Lebensgefahr.

Nach Messerattacke in Nizza zweiter Verdächtiger festgenommen

Nach dem Messerangriff in Nizza mit drei Toten ist ein zweiter Mann festgenommen worden. Der 35-Jährige werde verdächtigt, am Tag vor dem Angriff bei dem tatverdächtigen Attentäter gewesen zu sein, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Justizkreise. Er sei am Freitagabend in Nizza in Polizeigewahrsam genommen worden. Am Donnerstag hatten Ermittler einen 47-jährigen Mann in Gewahrsam genommen, der am Vorabend der Tat ebenfalls Kontakt mit dem Angreifer gehabt haben soll.

Staatsanwalt: Opfer von Nizza hatten massive Verletzungen an Kehle

Bei der tödlichen Messerattacke in Nizza hat der Angreifer die Opfer massiv an der Kehle verletzt. Einer 60-jährigen Frau sei tief die Kehle durchgeschnitten worden, sagte Antiterror-Staatsanwalt Jean-François Ricard am Donnerstagabend in Nizza. Er sprach von einer Art Enthauptung. Auch der getötete Küster wurde schwer an der Kehle verletzt. Ein drittes schwer verletztes Opfer sei noch geflüchtet. Die 44-Jährige sei dann außerhalb der Kirche ihren Verletzungen erlegen.

Der Angreifer habe gegen halb neun Uhr morgens die Kirche im Zentrum von Nizza betreten und sich dort dann etwa eine halbe Stunde aufgehalten und die Opfer angegriffen. Gegen neun Uhr habe die Polizei eingegriffen, den mutmaßlichen Angreifer verletzt und festgenommen. "Die Beamten haben zweifellos ein noch dramatischeres Ergebnis vermieden", sagte Ricard. Der Angreifer sei schwer verletzt und schwebe in Lebensgefahr.

Emmanuel Macron (M, link), Präsident von Frankreich, und Christian Estrosi (M, rechts), Bürgermeister von Nizza, treffen nach einer Messerattacke in der Kirche Notre-Dame in der südfranzösischen Küstenstadt Nizza Polizeibeamte. (Foto) Suche
Emmanuel Macron (M, link), Präsident von Frankreich, und Christian Estrosi (M, rechts), Bürgermeister von Nizza, treffen nach einer Messerattacke in der Kirche Notre-Dame in der südfranzösischen Küstenstadt Nizza Polizeibeamte. Bild: Eric Gaillard / Pool Reuters / picture alliance / dpa

Die Einsatzkräfte hätten einen Koran und Telefone gefunden. Außerdem habe man in der Nähe des Angreifers die Mordwaffe, ein rund 17 Zentimeter langes Messer, entdeckt. Ebenfalls seien zwei unbenutzte Messer gefunden worden, so Ricard. Der Angreifer habe ein Dokument des Italienischen Roten Kreuzes bei sich getragen, das auf einen 1999 geborenen tunesischen Staatsbürger ausgestellt gewesen sei. Er sei im September über die italienische Insel Lampedusa eingereist, so Ricard weiter.

Bei der Attacke im südfranzösischen Nizza waren drei Menschen getötet und weitere verletzt worden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von einer islamistischen Terrorattacke. Vor knapp zwei Wochen war ein Lehrer in der Nähe von Paris von einem Angreifer enthauptet worden.

Höchste Terrorwarnstufe in Frankreich nach Attacke in Nizza

In Frankreich gilt nach der Terrorattacke die höchste Terrorwarnstufe. Es sei die Stufe "Urgence Attentat" des Anti-Terror-Alarmplans "Vigipirate" ausgerufen worden, sagte Premierminister Jean Castex am Donnerstag in der Nationalversammlung in Paris.

Messerattacke in Nizza: EU-Spitzen solidarisch mit Frankreich

Nach der tödlichen Messerattacke in Nizza haben die Spitzen der EU-Institutionen Frankreich ihre Solidarität zugesichert. Ganz Europa sei solidarisch mit dem Land, schrieb EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Donnerstag auf Twitter. Man bleibe angesichts der Barbarei und des Fanatismus geschlossen und entschlossen. Sie verurteilte den "abscheulichen und brutalen Angriff".

Auch der Präsident des Europaparlaments, David Sassoli, betonte: "Wir haben die Pflicht, zusammen gegen Gewalt und gegen diejenigen zu stehen, die aufhetzen wollen und Hass verbreiten", schrieb der Italiener auf Twitter. Er sei schockiert und traurig über die Nachrichten aus Nizza. "Dieser Schmerz wird von uns allen in Europa gefühlt."

EU-Ratschef Charles Michel versicherte Frankreich und den Franzosen ebenfalls seine Solidarität. Seine Gedanken seien bei den Opfern der "entsetzlichen Attacke" und ihren Angehörigen. "Ganz Europa ist bei euch", schrieb der Belgier auf Twitter.

Türkei verurteilt tödliche Messerattacke in Nizza

Das türkische Außenministerium hat die Messerattacke im französischen Nizza scharf verurteilt. Es gebe nichts, dass Gewalt und das Töten von Menschen rechtfertige, teilte das türkische Außenministerium am Donnerstag mit. Menschen, die derartig brutale Angriffe an einem solch heiligen Ort verübten, hätten keine religiösen, humanitären oder moralischen Werte. Man stehe solidarisch mit den Menschen in Frankreich gegen Terror und Gewalt, hieß es.

Blutbad erschüttert Frankreich nach Messer-Attacke auf Lehrer (47) in Conflans-Sainte-Honorine

Ressortchef Darmanin hatte mehrfach von einer hohen Terrorgefahr im Land gewarnt. Erst vor zwei Wochen war ein Lehrer in einem Vorort von Paris von einem 18-Jährigen enthauptet worden. Das Verbrechen hatte im ganzen Land Entsetzen ausgelöst. Es waren Zehntausende auf die Straße gegangen, um sich solidarisch zu zeigen.

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/news.de/dpa

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