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Coronavirus-News aktuell: Neuinfektionen explodieren! Merkel will KEINEN zweiten Lockdown

Die Corona-Neuinfektionen sind innerhalb von 24 Stunden sprunghaft auf über 4.000 nachgewiesene Fälle angestiegen. Trotzdem spricht sich Angela Merkel gegen einen zweiten Lockdown aus. Die aktuellen Corona-Infos und -Zahlen von Donnerstag.

Angela Merkel spricht sich gegen einen zweiten Lockdown aus. (Foto) Suche
Angela Merkel spricht sich gegen einen zweiten Lockdown aus. Bild: picture alliance/Kay Nietfeld/dpa

Die Corona-Neuinfektionen sind innerhalb eines Tages sprunghaft auf über 4.000 Neuinfizierte angestiegen. Das Robert Koch-Institut hat zum ersten mal seit Monaten eine Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Jens Spahn anberaumt. Die aktuellen Corona-Infos und -Zahlen von Donnerstag.

Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigen deutlich an: 4.058 Neuinfektionen

Die Zahl der neuen Corona-Fälle in Deutschland steigt wieder deutlich schneller. Erst am Mittwoch war ein neuer Höchstwert der täglich gemeldeten Neuinfektionen seit April erreicht worden. Diese Marke wurde nun abermals weit übertroffen.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist sprunghaft auf mehr als 4.000 binnen eines Tages angestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten 4.058 neue Corona-Infektionen innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag mitteilte. Das sind über 1.200 mehr als am Mittwoch, als mit 2.828 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert seit April gemeldet worden war. Ein höherer als der nun gemeldete Wert war zuletzt in der ersten Aprilwoche erreicht worden.

Coronavirus-News Deutschland: 16 Corona-Tote innerhalb eines Tages

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des RKI mindestens 310.144 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 8.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.578. Das sind 16 mehr als am Vortag.

Robert-Koch-Institut: Rate der positiven Tests gestiegen

Rund 269 600 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Rate der positiven Tests stieg stark an und lag in der 40. Kalenderwoche (28.9.- 2.10.) bei 1,64 Prozent. In der Woche zuvor waren es 1,22 und davor 1,16 Prozent gewesen.

Angela Merkel will zweiten Lockdown vermeiden


Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will in Anbetracht der ansteigenden Infektionszahlen einen zweiten Lockdown vermeiden. "Ich möchte nicht, dass sich eine Situation wie im Frühjahr wiederholt", sagte Merkel am Donnerstag bei einer Vollversammlung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. Der Lockdown sei für die Bevölkerung ein folgenschwerer Einschnitt gewesen. Im ersten Halbjahr sei die deutsche Wirtschaft in eine «historisch schwere Rezession» gefallen. Trotz eines derzeit verbesserten Geschäftsklimas könne es noch keine Entwarnung geben, betonte Merkel.

Die Regierung habe versucht, zur Unterstützung der Betriebe passende Angebote zu machen, um glimpflich durch die Krise zu kommen. Viele Maßnahmen hätten sich als hilfreich erwiesen. Merkel sprach von einer außerordentlich hohen Neuverschuldung. Diese sei in dieser außergewöhnlichen Situation aber gerechtfertigt. Ab 2022 solle der Bund die grundgesetzliche Schuldenbremse wieder einhalten.

 

Sprunghafter Anstieg: NRW-Kreis Unna mit Infektionswert über 50


Mit dem Kreis Unna ist ein weiteres Gebiet in Nordrhein-Westfalen über die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen geklettert - ein sprunghafter Anstieg. Der Kreis registrierte am Donnerstag 65 neue Coronavirus-Fälle, die meisten in Lünen und Unna, und liegt damit nach eigenen Berechnungen über dem Wert, ab dem weitere Einschränkungen zur Eindämmung des Virus erfolgen müssen.

Die Entwicklung sei sehr schnell gewesen, sagte ein Sprecher. Erst am Dienstag hatte man den Warnwert von 35 bei der sogenannten 7-Tages-Inzidenz überschritten und erste Maßnahmen verhängt. Nun berate der Krisenstab mit der Bezirksregierung über weitere Schritte. «Wir können den Anstieg nicht auf ein einzelnes Superspreader-Event zurückführen», sagte der Sprecher. Vielmehr verteilten sich die gemeldeten neuen Fälle gleichmäßig auf alle Städte im Kreis. Es gebe Infektionen und Verdachtsfälle an mehreren Schulen, Kitas und in Fußballmannschaften.

Berlins Regierungschef: Weitere Beschränkungen nicht ausgeschlossen


Angesichts des starken Anstiegs der Corona- Infektionen in Berlin schließt der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) weitere Beschränkungen nicht aus. "Diese Entwicklung bereitet mir große Sorge", erklärte Müller am Donnerstag, nachdem die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage auf 52,8 stieg - und damit über den wichtigen Schwellenwert 50.

"Sie zeigt, wie wichtig es ist, dass wir im Senat weitere Einschränkungen diese Woche beschlossen haben", so Müller. "Es ist nicht auszuschließen, dass wir uns vor diesem Hintergrund noch auf weitere Schritte verständigen müssen. Einen Lockdown, wie wir ihn schon hatten, wollen wir unbedingt vermeiden."

Müller appellierte an die Menschen in Berlin, vorerst keine wilden Partys mehr zu feiern, sich an Abstandsregeln zu halten und soziale Kontakte soweit wie möglich einzuschränken. "Wir sind in einer Situation, wo wir erneut aufeinander achten müssen", sagte Müller in einem Podcast im Internet.

Ihm sei klar, dass die neuen Einschränkungen durch die ab Samstag geltende nächtliche Sperrstunde auch für die Gastronomie eine große Belastung sein. "Aber wir müssen, das ist auch die dringende Empfehlung der Wissenschaft, Kontakte im öffentlichen Raum soweit wie möglich verhindern."

Müller weiter: "Vor allen Dingen das Bilden von großen Gruppen, das gemeinsam Feiern, das gemeinsam Trinken unter freiem Himmel - wir müssen diese Situation einschränken, denn daraus ergeben sich große Infektionsmöglichkeiten." Gleiches gelte für kleinere Feiern in geschlossenen Räumen.

Steigende Corona-Zahlen - Frankfurt überschreitet Warnstufe

In Frankfurt ist die für den Verlauf der Corona-Pandemie wichtige Kennziffer von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den letzten sieben Tagen überschritten worden. Das teilte Hessens größte Stadt am Donnerstag mit. Die Stadt hat wegen der gestiegenen Infektionszahlen bereits Einschränkungen wie ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen und eine Ausweitung der Maskenpflicht angekündigt.

Viele neue Corona-Fälle: Berlin überschreitet wichtigen Warnwert

Eine der zentralen Kennzahlen zur Beurteilung der Corona-Lage ist in Berlin über den als problematisch definierten Wert von 50 gestiegen. Pro 100 000 Einwohner sind in den vergangenen sieben Tagen in der Hauptstadt 52,8 Neuinfektionen gemeldet worden, wie aus dem Lagebericht der Senatsgesundheitsverwaltung vom Donnerstag hervorgeht. In Hinblick auf mögliche Maßnahmen des Senats ist in Berlin allerdings ein eigenes Frühwarnsystem entscheidend.

Beherbergungsverbot für Urlauber aus Risikogebieten

Als Reaktion auf die steigenden Fallzahlen hatten die Bundesländer am Mittwoch mehrheitlich beschlossen, dass innerdeutsche Urlauber aus Risikogebieten nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen.

Fünf Bundesländer tragen Beherbergungsverbot nicht mit

Fünf Länder gaben zu dem Beschluss aber abweichende Erklärungen ab. Thüringen machte deutlich, dass es ein Beherbergungsverbot nicht mittragen wolle, Berlin will zumindest nicht sofort einsteigen. Niedersachsen und Bremen wollen prüfen. Mecklenburg-Vorpommern will bei noch strengeren Quarantäneregeln bleiben.

Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen müssen sich im Herbst also bei Urlaubsreisen innerhalb Deutschlands auf erhebliche Schwierigkeiten gefasst machen. Doch auch Reisen ins Ausland sind alles andere als einfach. Nach einer Aktualisierung der Liste mit Corona-Risikogebieten bleiben unter dem Strich nur noch wenige Länder übrig, für die weder vor Reisen gewarnt noch von ihnen abgeraten wird. Dazu zählen die beliebten Urlaubsländer Italien, Griechenland, Zypern und Malta.

Pressekonferenz des Robert Koch-Institut mit Gesundheitsminister Jens Spahn

Das Robert Koch-Institut hat zu ersten Mal seit Ende Juli für heute 9 Uhr eine Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Chef Lothar Wieler anberaumt. Wie und wo Sie die Pressekonferenz live verfolgen können, erfahren Sie hier:Heute LIVE! Robert-Koch-Institut gibt Pressekonferenz.

Söder zu Corona-Lage: Einige Großstädte drohen Kontrolle zu verlieren

Einige Großstädte wie Berlin stehen nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kurz davor, die Kontrolle über die Corona-Infektionszahlen zu verlieren. Deswegen solle man "auf keinen Fall" Vorsicht, die zur Bewältigung der Pandemie entscheidend sei, aufgeben. "Um uns herum in Europa explodieren die Zahlen", betonte Söder am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Dort wachse das Problem auch in die Krankenhäuser hinein. Am Donnerstagmorgen meldete das Robert Koch-Institut mehr als 4000 festgestellte Neuinfektionen.

"Mehr Maske, weniger Alkohol und natürlich auch kleinere Partys", seien die richtigen Maßnahmen bei erhöhten Infektionszahlen. Zudem verteidigte Söder ein am Mittwoch beschlossenes Beherbergungsverbot für Menschen aus innerdeutschen Risikogebieten. Dabei gehe es vor allem um die Sicherheit der Menschen und Sicherheit für die Tourismusbranche. Zudem betonte er: "Wer mit einem negativen Test anreist, kann einen Urlaub genießen".

Die Bundesländer hatten mehrheitlich beschlossen, dass innerdeutsche Urlauber aus Risikogebieten nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Fünf Länder gaben zu dem Beschluss aber abweichende Erklärungen ab.

Spahn bei RKI-Pressekonferenz: Anstieg der Infektionszahlen besorgniserregend

Angesichts des deutlichen Anstiegs bei den Coronainfektionen in Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Menschen gemahnt, sich nicht für unverletzlich zu halten. Die Zahlen seien besorgniserregend, sagte Spahn am Donnerstag in Berlin. Dies gelte besonders für die aktuelle, sprunghafte Steigerung auf mehr als 4000 Neuinfektionen binnen eines Tages. "Sie besorgen mich sehr", sagte Spahn mit Blick auf diese Zahlen. Vor allem jüngere Menschen steckten sich an - aber nicht nur. Gerade die Jüngeren hielten sich oft für unverletzlich. "Das sind sie aber nicht." Bei Covid-19 handele es sich im Übrigen weiter um eine ernsthafte Erkrankung. Die Zahlen an Todesfällen und Intensivpatienten seien aber derzeit vergleichsweise niedrig.

RKI-Chef "beunruhigt" über Corona-Lage

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat sich angesichts der Entwicklung der Corona-Zahlen in Deutschland besorgt geäußert. "Die aktuelle Situation beunruhigt mich sehr", sagte er am Donnerstag in Berlin. "Wir wissen nicht, wie sich die Lage in Deutschland in den nächsten Wochen entwickeln wird. Es ist möglich, dass wir mehr als 10 000 neue Fälle pro Tag sehen. Es ist möglich, dass sich das Virus unkontrolliert verbreitet." Er hoffe, dass die Infektionen auf einem Level gehalten werden, mit dem man umgehen könne, sagte Wieler. "Unser Ziel ist, so wenig wie möglich Infektionen zuzulassen." Nur dann werde das Gesundheitssystem nicht überlastet, und nur dann verhindere man viele schwere Verläufe und Todesfälle.

Nach Einschätzung des RKI-Chefs ist Deutschland bisher wegen der Schutzmaßnahmen gut durch die Krise gekommen. «Es sind nicht so viele Menschen erkrankt und gestorben, weil wir gemeinsam Maßnahmen ergriffen haben und uns daran gehalten haben.» Er rief dazu auf, weiter die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. So könne man einen großen Teil der Infektionen verhindern.

Niedersachsen will doch Beherbungsverbot für Urlauber aus Hotspots

Niedersachsen will nun doch ein Beherbungsverbot für Urlauber ausCorona-Risikogebieten. Eine entsprechende Landesverordnung werde auf den Weg gebracht, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Donnerstag im Landtag in Hannover. Man habe sich darüber innerhalb der Landesregierung abgestimmt. Viele andere Bundesländer wollen auch keine Touristen aus Corona-Risikogebieten mehr in ihren Hotels und Ferienwohnungen übernachten lassen. Darauf hatten sie sich am Mittwoch bei einer Schaltkonferenz der Chefs der Staatskanzleien der Länder mit Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) verständigt. Niedersachsen hatte sich dem zunächst nicht angeschlossen.

Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Maßgeblich sei das Datum der Einreise nach Niedersachsen, sagte Weil. Es solle vermieden werden, dass kurzfristig Aufenthalte abgebrochen werden müssen. Zudem könnten Touristen mit einem negativen Corona-Test doch in Niedersachsen Urlaub machen.

Spahn für einheitlichen Rahmen bei innerdeutschen Reisen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Verständnis für besondere Corona-Vorgaben bei innerdeutschen Urlaubsreisen aus Gebieten mit hohen Infektionszahlen geäußert. Wichtig für die Akzeptanz sei aber ein möglichst einheitlicher Rahmen der Länder, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Dieser könne dann auch je nach Infektionsgeschehen anders ausgestaltet werden. Generell könne er verstehen, dass Länder mit geringen Infektionszahlen Sorgen vor Viruseinträgen hätten. Entscheidend sei jedoch eine rasche Eindämmung von Corona-Ausbrüchen in betroffenen Kommunen. Dies sei "die viel bessere Variante" als Beherbergungsverbote in der Folge.

Die Länder hatten am Mittwoch mehrheitlich beschlossen, dass Reisende aus Gebieten mit sehr hohen Infektionszahlen nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test haben. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Einige Länder gaben zu dem Beschluss aber abweichende Erklärungen ab.

Kanzleramtschef Braun sieht klassischen Beginn einer zweiten Welle

Der Chef des Bundeskanzleramtes, Helge Braun (CDU), sieht wegen der vielerorts steigenden Corona-Infektionszahlen den Beginn einer sogenannten zweiten Welle. Man sehe in einigen Großstädten nicht nur, dass der wichtige 50er-Grenzwert überschritten werde, sondern auch, dass die Zahlen sehr schnell anstiegen. "Das heißt, dass die Kontaktnachverfolgung in den Gesundheitsämtern möglicherweise an einigen Stellen nicht mehr funktioniert, und das ist der klassische Beginn einer zweiten Welle", sagte Braun am Donnerstag im "Frühstart" von RTL/ntv.

Über diese Regionen müsse man die Kontrolle zurückgewinnen. Dabei müsse auch wieder über Kontaktbeschränkungen nachgedacht werden. Gerade mit Großstädten wie Berlin oder Bremen sei man "intensiv im Gespräch". Mit Blick auf am Mittwoch beschlossene Reisebeschränkungen sprach Braun von einer schwierigen Phase. Dies sei das "mildeste und einfachste Mittel".

Die Bundesländer hatten mehrheitlich beschlossen, dass innerdeutsche Urlauber aus Risikogebieten nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Fünf Länder gaben zu dem Beschluss aber abweichende Erklärungen ab. Am Donnerstagmorgen meldete das Robert Koch-Institut mehr als 4000 festgestellte Neuinfektionen.

Merkel will mit Oberhäuptern der großen Städte über Corona beraten

Angesichts stark gestiegener Corona-Zahlen will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Verantwortlichen der elf größten deutschen Städte über die Lage beraten. Merkel werde an diesem Freitag an einer Videokonferenz mit Oberbürgermeistern und Bürgermeistern von elf Städten in Deutschland teilnehmen, die derzeit hohe 7-Tage-Inzidenzen von Corona-Neuinfektionen meldeten, teilte ein Regierungssprecher am Donnerstag in Berlin mit. Die Kanzlerin werde sich über die Corona-Lage und die vor Ort eingeleiteten Maßnahmen informieren.

Nach «Spiegel»-Informationen nehmen die Oberhäupter von Berlin, Hamburg, Bremen, München, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Leipzig und Stuttgart teil. Auch der Sprecher des Hamburger Senats bestätigte die geplante Schaltkonferenz.

In mehreren Bezirken Berlins und weiteren Städten hat die sogenannte 7-Tage-Inzidenz den kritischen 50er-Wert bereits überschritten. Er bildet die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen ab und ist ein wichtiger Grenzwert für schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sieht die Eindämmung der Infektionen vor allem in den Städten als Schlüssel im Kampf gegen Corona. "Die Pandemie wird in den Metropolen entschieden", sagte der studierte Mediziner am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin".

Umfrage: Breite Mehrheit in Deutschland für Berliner Sperrstunde

Zwei Drittel der Menschen in Deutschland befürworten die für Berlin beschlossene Einführung einer Sperrstunde ab 23 Uhr. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 21 Prozent an, eher dafür zu sein und 45 Prozent voll und ganz. Jeweils elf Prozent lehnten sie eher oder voll und ganz ab.

Dabei gibt es allerdings erhebliche Unterschiede je nach Alter der Befragten: So sind 52 Prozent der über 55-Jährigen voll und ganz für die Sperrstunde, aber nur 23 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 39 Prozent der 25- bis 34-Jährigen. Insgesamt sind es mehr Frauen (47 Prozent) als Männer (43 Prozent), die die Entscheidung voll und ganz richtig finden.

Der Berliner Senat hat vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie am Dienstag eine Sperrstunde beschlossen, die ab Samstag gilt. Ab dann müssen Restaurants, Kneipen und Bars von 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr schließen. Aus den Reihen der Berliner Oppositionsparteien und der Berliner Gastronomie hatte es Kritik an der Entscheidung des Senats gegeben.

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/news.de/dpa

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