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Tödlicher Autounfall in Dresden: Todesraser festgenommen! Warum musste der 6-Jährige sterben?

In Dresden kam es am Samstagabend zu einem tödlichen Autounfall. Ein Junge wurde von einem Auto angefahren und starb kurze Zeit später. Der mutmaßliche Raser wurde festgenommen. Ein Gutachter soll nun den Hergang klären.

In Dresden starb ein Junge (6) nach einem tragischen Autounfall. (Foto) Suche
In Dresden starb ein Junge (6) nach einem tragischen Autounfall. Bild: picture alliance/Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Am Tag danach erinnern nur noch Markierungen auf der Fahrbahn an die Tragödie. Ein Junge ist tot - angeblich weil zwei Männer ein illegales Autorennen lieferten. Die Polizei hat jetzt eine 31-Jährigen festgenommen. Ein Gutachter soll den Hergang klären.

Tödlicher Crash in Dresden! Junge (6) von Auto angefahren - Täter festgenommen

Nach dem Tod eines Sechsjährigen infolge eines mutmaßlichen Autorennens in Dresden soll ein Gutachter den Hergang ermitteln. Das werde Zeit in Anspruch nehmen, teilte die Polizei mit und bat um weitere Zeugenhinweise. Bereits zuvor hatten Zeugenaussagen auf ein illegales Rennen gedeutet. Im Zuge der Ermittlungen hätten sich die Hinweise auf ein illegales Rennen verdichtet, teilte die Polizeidirektion Dresden mit.

Beschuldigt werden zwei Autofahrer im Alter von 31 und 23 Jahren. Beamte nahmen den Älteren am Sonntagnachmittag in seiner Wohnung in Dresden-Löbtau fest. Er befinde sich in Polizeigewahrsam und werde am Montag einem Ermittlungsrichter vorgeführt, hieß es.

Der Junge hatte am Samstagabend die Budapester Straße in Richtung Zentrum von einem Grünstreifen aus überquert, als der 31 Jahre alte Autofahrer ihn mit seinem Wagen erfasste. Das Kind wurde gegen eine Bushaltestelle geschleudert. Es kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus und starb dort wenig später. Der Junge stammt genau wie die beiden Autofahrer aus Syrien.

Gegen Raser wegen fahrlässiger Tötung ermittelt

Gegen den 31-jährigen wird wegen fahrlässiger Tötung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Zudem wurde gegen beide Männer ein Ermittlungsverfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet, teilte die Polizei weiter mit. Die Führerscheine der beiden Männer wurden eingezogen.Nach Angaben der Polizei waren insgesamt drei Kinder über die Straße gerannt. Die anderen blieben unverletzt.

Raserei wird in Deutschland als Straftatt geahndet: Zahl der Raser nimmt zu

Raserei und illegale Straßenrennen gelten seit 2017 in Deutschland als Straftat und nicht mehr als Ordnungswidrigkeit. Nach dem Strafgesetzbuch wird das mit bis zu zwei Jahren Haft oder einer Geldstrafe geahndet. In Berlin sorgte ein Fall aus dem Jahr 2016 für Schlagzeilen, bei dem ein Raser wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden war. Er hatte sich mit einem anderen Mann in der Berliner Innenstadt ein Rennen geliefert. Bei der Kollision mit einem anderen Auto starb ein Rentner. Der Bundesgerichtshof hatte vor ein paar Wochen das Urteil bestätigt.

Eine Umfrage unter den Bundesländern ergab unlängst, dass die Zahl der Raser und "Rennfahrer" auf Deutschlands Straßen wächst. Obwohl die Bundesregierung dies zum Straftatbestand machte, sind die Fallzahlen in vielen Bundesländern zum Teil dramatisch gestiegen. Demnach zählte die Polizei in neun Bundesländern im Jahr 2019 rund 1900 Fälle, etwa 700 mehr als ein Jahr zuvor. Darunter fallen neben illegalen Rennen auch Einzelraser, die mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs waren sowie Flucht vor der Polizei bei Verfolgungsjagden.

Experten zufolge kommen organisierte illegale Rennen kaum noch vor. Häufig sind dagegen kurzfristige Rennen oder spontane Aufeinandertreffen. "Es kann auch einer allein sein, der sozusagen gegen die Stoppuhr fährt", sagt der Sprecher des bayerischen Innenministeriums.

Verkehrssicherheitsforscher Jörg Kubitzki vom Allianz Zentrum für Technik in Ismaning (Bayern) sieht das Raserphänomen als extreme Ausprägung allgemein zunehmender Rücksichtslosigkeit im Verkehr: «Die Mehrheit der Autofahrer verhält sich vernünftig, dennoch muss man bei einer wachsenden Zahl von Menschen einen Verfall der Verkehrsmoral beklagen, der sich auch noch durch eine ganze Reihe anderer Gefährdungen im Straßenverkehr ausdrückt."

Mehrere Hinweise nach mutmaßlichem Autorennen in Dresden

Nach dem Tod eines Sechsjährigen infolge eines mutmaßlichen illegalen Autorennens in Dresden sind bei der Polizei mehrere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. "Alle werden aufgenommen und geprüft", sagte ein Polizeisprecher am Montag ohne Details zu Zahlen und Inhalt zu nennen. Der Junge war am Samstagabend von einem Auto angefahren worden, als er eine Straße überquerte. Er starb wenig später im Krankenhaus. Beschuldigt werden zwei Autofahrer im Alter von 31 und 23 Jahren.

Beamte nahmen den Älteren am Sonntagnachmittag fest. Er befindet sich den Angaben zufolge in Polizeigewahrsam und sollte am Montag einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Die Polizei wollte sich im Lauf des Tages mit weiteren Details äußern.

Gegen den 31-Jährigen wird wegen fahrlässiger Tötung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Zudem wurde gegen beide Männer ein Ermittlungsverfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet. Raserei und illegale Straßenrennen gelten seit 2017 in Deutschland als Straftat und nicht mehr als Ordnungswidrigkeit. Nach dem Strafgesetzbuch wird das mit bis zu zwei Jahren Haft oder einer Geldstrafe geahndet.

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/news.de/dpa

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