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Coronavirus-News aktuell: Corona-Infektionen im Ausland! Wo infizieren sich die meisten Deutschen?

Die Corona-Infektionszahlen schießen seit Wochen in die Höhe. Liegt es an den erhöhten Testkapazitäten oder infizieren sich immer mehr Deutsche mit dem Virus? DAS sagt das Robert-Koch-Institut (RKI) zu der Entwicklung.

Die Corona-Infektionszahlen steigen weiter an. (Foto) Suche
Die Corona-Infektionszahlen steigen weiter an. Bild: AdobeStock / Paulista

Diese Entwicklung ist erschreckend: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist auf den höchsten Wert seit Ende April gestiegen. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 1707 neue Corona-Fälle. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen (20.08.202) hervor.

Coronavirus-News aktuell: Dramatische Entwicklung der Infektionszahlen

Höher lag die Zahl zuletzt am 26. April mit 1737 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl jedoch wieder an.

Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu. Die Zahl der durchgeführten Tests wurde zuletzt immens erhöht. Dadurch werden mehr Corona-Positive entdeckt. Vom 27. Juli bis 2. August wurden rund 578.000 Menschen getestet. Zwei Wochen später liegt die Zahl der Getesteten schon bei mehr als 875.000. In der Woche vom 20. bis 26. April hatte die Zahl der Tests bei rund 364.000 gelegen - also wesentlich niedriger als derzeit. Die Rate positiver Ergebnisse lag damals bei fünf Prozent, derzeit liegt sie bei knapp einem Prozent.

Mehr Tests, mehr Fälle? Steigende Fallzahlen nicht allein auf höhere Testkapazität zurückzuführen

"Wenn mehr getestet wird, können auch mehr Fälle identifiziert werden. Aber: Solange der prozentuale Anteil der positiven Tests nicht ansteigt, sondern eher abfällt, deutet dies daraufhin, dass die Infektionen ansteigen, weil mehr getestet wird", sagt VirologeJonas Schmidt-Chanasit gegenüber der "Bild"-Zeitung. Von einer "zweiten Welle" zu sprechen, sehe er jedoch kritisch. "So wie ich den Begriff verstehe, gäbe es eine zweite Welle, wenn unser Gesundheitssystem an seine Grenze käme, das tut es aber derzeit nicht."

Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Auch Epidemiologie-Professor Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: "Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet."

Corona-Infektionen im Ausland! HIER stecken sich die meisten Deutschen an

So bringe ein großer Teil der positiv Getesteten das Coronavirus vermutlich aus dem Urlaub mit. Laut RKI haben sich 40 Prozent positiv getesteten Menschenin der Meldewoche 33 im Ausland infiziert. In der Vorwoche waren es noch 34 Prozent. Am häufigsten wurden der Kosovo (1.755 Fälle), die Türkei (1.134), Kroatien (786), Bulgarien(322), Bosnien und Herzegowina(297) sowie Spanien (222) als wahrscheinliche Infektionsländer genannt.Allerdings gab das RKI nicht an, wie groß der Anteil der Tests von Reiserückkehrern an allen Tests war. Diese Angabe ist notwendig, um zu beurteilen, wie groß der Anteil der eingeschleppten Infektionen tatsächlich ist. Es könnte beispielsweise sein, dass Rückkehrer im Schnitt häufiger getestet werden als der Rest der Bevölkerung. 

Robert-Koch-Institut sieht Teile Kroatiens als Corona-Risikogebiet

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat das Robert Koch-Institut (RKI) Teile des Urlaubslandes Kroatien als Risikogebiet eingestuft. Das teilte das bundeseigene Institut auf seiner aktualisierten Liste der Risikogebiete mit.

Demnach gelten seit Donnerstag die beiden südlichen Verwaltungsbezirke, die so genannten Gespanschaften Šibenik-Knin sowie Split-Dalmatien als Risikogebiet. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Auswärtige Amt auf dieser Basis auch eine Reisewarnung für dieses Gebiet des EU-Landes an der Adria erlassen dürfte.

Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.

Bundesregierung hebt Reisewarnung für Luxemburg auf

Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Luxemburg wegen der Corona-Pandemie aufgehoben. Das geht aus den Hinweisen der Bundesregierung für den Staat hervor, die am Donnerstag aktualisiert wurden. Luxemburg sei von der Lungenkrankheit Covid-19 vergleichsweise stark betroffen, aber kein Risikogebiet mehr, heißt es dort. "Nach zeitweiliger Überschreitung der Inzidenz von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage, sind die Zahlen nun rückläufig und liegen unterhalb dieses Grenzwertes."

Das Robert Koch-Institut hatte Luxemburg Mitte Juli zum Corona-Risikogebiet erklärt, nachdem in dem Nachbarland von Rheinland-Pfalz und dem Saarland die Schwelle von 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen deutlich überschritten worden war. Das hatte unter anderem zu Folge, dass sich Reisende aus Luxemburg in Deutschland testen lassen und bis zum Vorliegen des Ergebnisses in Quarantäne begeben mussten. Ausgenommen davon waren Rheinland-Pfälzer, die sich kürzer als 72 Stunden in dem Großherzogtum aufhielten, was vor allem Pendler betraf.

Luxemburg hatte sich von Anfang an gegen diese Einstufung gewehrt: Die hohen Zahlen hingen unter anderem damit zusammen, dass Luxemburg flächendeckend und mehr als andere Länder teste - und dabei auch Grenzgänger miteinbeziehe. Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hatte bereits am Mittwochabend mitgeteilt, dass die Einstufung Luxemburgs als Risikogebiet aufgehoben sei.

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/bos/news.de/dpa

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