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Coronavirus-News aktuell: Zehntausende Testergebnisse verzögert, Maskenmuffel verletzt Polizisten

In Deutschland haben sich innerhalb eines Tages mehr als 1.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Gesundheitsminister Jens Spahn zeigt sich aufgrund der steigenden Infektionszahlen besorgt. 

Jens Spahn zeigt sich besorgt über die steigenden Coronavirus Infektionen in Deutschland. (Foto) Suche
Jens Spahn zeigt sich besorgt über die steigenden Coronavirus Infektionen in Deutschland. Bild: picture alliance/Michael Kappeler/dpa

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht den Anstieg der Corona-Infektionszahlen als Alarmzeichen. "Das ist ohne Zweifel besorgniserregend", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk. "Hier sehen wir, dass durch Reiserückkehr, aber eben auch durch Partys aller Art, durch Familienfeiern an ganz vielen Stellen im Land wir eben in fast allen Regionen des Landes kleinere und größere Ausbrüche haben. Und das kann natürlich - wenn wir jetzt nicht alle miteinander aufpassen - eine Dynamik entfalten." Es gelte, "sehr, sehr wachsam" zu sein, weil es nicht mehr nur lokale Ausbrüche seien.

Coronavirus News aktuell: RKI meldet mehr als 1.000 Infektionen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte am Mittwochmorgen im Internet mitgeteilt, dass innerhalb eines Tages 1.226 neue Corona-Infektionen gemeldet worden seien. Das ist der höchste Wert seit Anfang Mai. Der Höhepunkt hatte Anfang April bei mehr als 6.000 gelegen.

Jens Spahn mahnt: Bürger sollen Hygiene-Regeln weiter ernst nehmen

Das Gesundheitssystem könne die derzeitigen Infektionszahlen gut bewältigen, sagte Spahn. "Aber es ist besorgniserregend, wenn die Entwicklung bleibt." Denn: "Mit jeder Infektion wird es für die Gesundheitsämter schwieriger. "Der Minister appellierte erneut an die Bürger, die Hygieneregeln einzuhalten, Masken zu tragen, Abstand zu halten und bei Veranstaltungen den Rahmen zu wahren. "Da wo dann auch Alkohol im Spiel ist, wo es tatsächlich aus der feierlichen Veranstaltung zur Party wird, da geht es dann eben auch sehr, sehr schnell."

Zu den Aussichten für große Veranstaltungen äußerte er sich skeptisch: "Ob es jetzt die Fußballspiele sind, ob es andere Großveranstaltungen sind, das ist etwas, wo ich weiterhin sehr zurückhaltend bin, weil das natürlich gerade die Ereignisse sind, die auch eine Symbolwirkung für die kleinen haben."

Jens Spahn sieht Impfstoffzulassung in Russland kritisch

Die weltweit erste Zulassung eines Impfstoffs in Russland bewertete Spahn skeptisch. "Es geht nicht darum, irgendwie Erster zu sein, sondern es geht darum, einen wirksamen, erprobten und damit auch sicheren Impfstoff zu haben", sagte er. Für das Vertrauen der Bevölkerung in einen Impfstoff sei es sehr wichtig, die nötigen Studien sehr genau zu machen. Nach allem, was bisher bekannt geworden sei, sei der russische Impfstoff nicht hinreichend erprobt. "Das kann dann schon auch gefährlich sein, zu früh zu beginnen."

Zehntausende warten nach Corona-Test in Bayern auf Ergebnis

Zehntausende Reiserückkehrer warten nach Corona-Tests in Bayern noch auf das Ergebnis, darunter auch 900 nachweislich positiv getestete. Etwa 44.000 Befunde seien noch nicht übermittelt worden, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Mittwoch in München. Die positiv Getesteten sollten bis Donnerstagmittag ihre Ergebnisse bekommen. Der Zeitverzug ärgere sie "massiv", sagte Huml, sie bedauere das sehr. Es gebe eine "Übermittlungsproblematik", "da gibt es nichts schönzureden". An den Stationen seien Menschen aus ganz Deutschland getestet worden. Angaben, wie lange die Menschen bereits warten, konnte Huml nicht machen.

In Bayern können sich alle Reisenden seit dem 25. Juli bei der Ankunft an den Flughäfen München und Nürnberg freiwillig testen lassen, seit dem 30. Juli auch an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg sowie mehreren Autobahnraststätten. Anfang August wurde zudem ein Testzentrum am Flughafen Memmingen eingerichtet. Für Urlauber aus Risikogebieten greift seit Samstag bundesweit eine Testpflicht.

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25 Corona-Infektionen nach Geburtstagsparty in Stuttgart

Nach einer Geburtstagsfeier in einem Stuttgarter Club sind 24 Partygäste und eine Kontaktperson positiv auf das Coronavirus getestet worden. Acht der Gäste hatten zuvor Urlaub in der kroatischen Partyhochburg Novalja gemacht und waren mit dem Virus zurückgekehrt, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte.

Nach Angaben eines Sprechers ist davon auszugehen, dass die Gruppe - alle etwa im Alter Ende 20 - zum Zeitpunkt der Geburtstagsfeier am 1. August noch nichts von ihrer Infektion wusste. Derzeit versuche man herauszufinden, ob von den rund 40 Geburtstagsgästen neben den 16 Infizierten noch weitere Menschen angesteckt wurden. Zunächst hatten andere Medien über die neuen Coronafälle berichtet.

Auch im Kreis Göppingen gibt es derzeit vermehrt Neuinfektionen, nachdem eine Gruppe Abiturienten in Novalja auf der Insel Pag Party-Urlaub gemacht hatte. Wie eine Sprecherin des Landratsamts am Mittwoch mitteilte, sind inzwischen zwölf Teilnehmer der Abi-Fahrt mit dem Coronavirus infiziert. Teilgenommen hätten insgesamt 14 Abiturienten aus dem Raum Donzdorf und nicht - wie zunächst angenommen - 18.

Maskenverweigerer in Dortmunder Supermarkt verletzt zwei Polizisten

Ein Maskenverweigerer hat in einem Dortmunder Supermarkt zwei Polizisten verletzt, die ihn abführen wollten. Der Staatsschutz ermittelt, da der 44-Jährige laut Polizei offenbar dem Reichsbürger-Milieu zuzuordnen ist. Er selbst hatte die Situation gefilmt.

Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, hatte sich der Mann ohne Mund-Nasen-Schutz am Vorabend gegen 22 Uhr zunächst mit dem Supermarkt-Personal angelegt und einen Mitarbeiter mit einem Einkaufswagen gerammt. Als die Beamten eintrafen, beobachteten bereits zahlreiche weitere Kunden das Geschehen. Der 44-Jährige habe in der Mitte gestanden und gefilmt. "Den Polizisten erklärte er, dass er nicht verpflichtet sei, eine Abdeckung zu tragen", so die Beamten. Er habe dann eine Reihe von Paragrafen aufgelistet, "die jedoch nicht mit den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland übereinstimmen".

Als die Polizisten den 44-Jährigen aus dem Supermarkt bringen wollten, habe er sich so stark gewehrt, dass zwei Beamte verletzt worden seien. Sie kamen ins Krankenhaus. Verstärkung sei eingetroffen und der Mann überwältigt und gefesselt worden: "Auf der Fahrt zum Polizeigewahrsam versuchte er im Streifenwagen weiter, einen Polizisten anzugreifen."

In Haft kam der Mann nicht. Der Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands, Hausfriedensbruch, dem Filmen und der Masken-Verweigerung.

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Video: news.de

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/sig/news.de/dpa

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