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Coronavirus-News in Schweden: Corona-Regeln nicht streng genug? Jeder 11. Covid-19-Patient stirbt

Jedes Land geht anders mit der Coronakrise um. Während Österreich und Deutschland recht schnell strenge Corona-Schutzmaßnahmen ergriffen haben, fährt Schweden einen sehr laschen Kurs - mit schockierendem Ergebnis. Hier stirbt jeder 11. Coronavirus-Infizierte.

In Schweden stirbt jeder 11. Corona-Kranke. (Foto) Suche
In Schweden stirbt jeder 11. Corona-Kranke. Bild: AdobeStock/ kichigin19

In Schweden sind mittlerweile mehr als 10.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. Das geht aus am Samstag veröffentlichten Zahlen der schwedischen Gesundheitsbehörde hervor. 1.033 Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind laut John-Hopkins-Universität in dem skandinavischen EU-Land bislang gestorben, darunter mehr als 500 allein in der Region rund um die Hauptstadt Stockholm.

Coronavirus-News aktuell: Hohe Todesrate in Schweden schockiert

Damit hat Schweden in Skandinavien bisher die meisten Infektions- und Todesfälle zu verzeichnen - allerdings ist das Land gemessen an seiner Bevölkerungszahl von rund 10,3 MillionenEinwohnern auch das mit Abstand größte der Region. Im Gegensatz zu den Nachbarländern verfolgt die schwedische Regierung eine weitaus freizügigere Strategie im Kampf gegen dieAusbreitung des Virus Sars-CoV-2:Die Schweden dürfen weiter in Restaurants und Cafés gehen, auch Schulen und Kindergärten sind nach wie vor offen. Öffentliche Versammlungen sind erst ab mehr als 50 Personen untersagt.

Geringe Todesrate in Deutschland: Jeder 42. Coronavirus-Infizierte stirbt

Zum Vergleich:In Deutschland stirbt laut eines aktuellen "Bild"-Berichtes jeder 42. (2,37 Prozent aller Infizierten), in den USA jeder 24. Corona-Patient (circa vier Prozent). Doch auch Italien kann mit der schockierend hohen Todesrate der Schweden mithalten. Hier stirbt mehr als jeder achte Coronavirus-Infizierte.

Coronavirus-Verbreitung in Schweden bewusst riskiert? Setzt die Regierung auf Herden-Immunität?

Der lasche Kurs der schwedischen Regierung im Kampf gegen das Coronavirus wurde von zahlreichen Wissenschaftlern bereits stark kritisiert. In einem Brandbrief wandten sich die Experten an die Regierung. Einer der Unterzeichner war derImmunologie-ForscherOlle Kämpe. "Ich habe das Gefühl, dass man die Ansteckungsgefahr bewusst hochhält, um eine Herden-Immunität zu erreichen. Das ist eine sehr zynische Einstellung, die Hunderte oder sogar Tausende von Menschen das Leben kosten kann", so der Wissenschaftler.

Beraten wird die schwedische Regierung von demStaatsepidemiologe Anders Tegnell. Auf einer Pressekonferenz erklärte der 63-Jährige kürzlich: "Wir wollen genau wie die anderen Länder, dass sich das Virus nur langsam verbreitet. Wir sind der Ansicht, dass es am besten ist, wenn die Kranken daheim bleiben." Von einer geplanten Herden-Immunität will er hingegen nichts wissen.

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/loc/news.de/dpa

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