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Musikunterricht in der Kita: DARUM singen die Kids im Kindergarten bald Songs auf Arabisch

In sächsischen Kitas erklingen bald orientalische Klänge. Ab Herbst sollen Kindergartenkinder arabische Lieder hören. Was steckt eigentlich hinter dieser musikalischen Aktion?

Kindergartenkinder in Sachsen sollen bald arabische Lieder singen und hören. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Kindergartenkinder in Sachsen sollen bald arabische Lieder singen und hören. (Symbolfoto) Bild: picture alliance/Hendrik Schmidt/dpa

Musik ist eine Universalsprache. Besonders für Kinder wirkt sich Musik positiv auf die Entwicklung aus. Dabei ist es egal, in welcher Sprache die Lieder gesungen oder gehört werden. Deshalb hat es sich ein Dresdner Verein zur Aufgabe gemacht, mit Liedern aus verschiedenen Kulturen die Sprachförderung bei den ganz Kleinen anzukurbeln.

Kindergartenkinder sollen arabische Lieder singen

Ab Herbst verwandeln sich einige Kitas in Sachsen in eine Konzerthalle. Der Verein "Erzählraum e.V." will mit den Kita-Knirpsen arabische Lieder und Märchen singen. Aber wieso gerade Arabisch? "Die Jungen und Mädchen sollen die andere Sprache nicht als fremd wahrnehmen. Wir wenden uns an deutsche Kinder, aber auch an solche mit Migrationshintergrund, die dann ihnen vertraute Laute hören" sagt Jule Richter (41) von "Erzählraum".

Bei den letzten Besuchen, vor allem in Einrichtungen im ostsächsischen Raum, ertönten Märchen und Lieder in Polnisch, Sorbisch und Tschechisch. Seit 2016 touren sie durch die Region. "Siebenmal pro Jahr für je eine Stunde sind wir in zwei Kindertagesstätten in den Kreisen Görlitz und Bautzen vor Ort", erzählt Jule Richter.

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Was bringt die interkulturelle Musikstunde Kita-Kindern?

Der Freistaat Sachsen unterstützt das Sprachprojekt "mit 17 000 Euro in diesem Jahr", sagt Manja Kelch (43) vom Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Zusätzlich steuert der Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien 6000 Euro bei. Die Bewerbungsphase für den arabischen Musiktag läuft noch. Dabei wählt der gemeinnützige Verein "bevorzugt solche aus, die von arabischen Kindern besucht werden", so Richter weiter. "Wir sind fester Programmpunkt, die Teilnahme für die Kinder ist nicht freiwillig." 

Für die Kinder ist die interkulturelle Sprachförderung durch das Singen ein Hauptgewinn. Es wirkt als "Kraft­futter für Kinderhirne", sagt Neurobiologe Professor Gerald Hüther. Dieses Erlebnis sollte laut Forschern regelmäßig mit den Kindern praktiziert werden. Denn von jedem Ton können die Kinder nur profitieren. Studien zeigen, Musik macht schlauer, stärkt die Gedächtnisleistung und das Rhythmusgefühl. Außerdem fanden Forscher der Universität Bielefeld heraus, dass sich durch Musik das Sozialverhalten verbessern kann.

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