Erstellt von Jan Ludwig - Uhr

Mord und tödlicher Unfall in Borchen: TV-Arzt unter Verdacht des Mordes in Hotel festgenommen

Ein bekannter TV-Arzt steht unter dem Verdacht, seine Schwiegermutter ermordet zu haben. Nach der Tat soll der Mann auf der Flucht nach Süddeutschland mit seiner Frau noch in einen tödlichen Unfall verwickelt gewesen sein.

TV-Arzt aus "Hundkatzemaus" soll in einen Mord und bei anschließender Flucht in einen tödlichen Unfall verwickelt sein. (Symbolbild) (Foto) Suche
TV-Arzt aus "Hundkatzemaus" soll in einen Mord und bei anschließender Flucht in einen tödlichen Unfall verwickelt sein. (Symbolbild) Bild: adobestock/motortion

In der Gemeinde Borchen südlich von Paderborn hat die Polizei eine grausame Entdeckung gemacht. Nachbarn riefen die Beamten zu einem Haus, in dem eine 74-Jährige mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn wohnte. Dort fanden sie die Leiche der Seniorin vor. Wie die "Bild" berichtet, kam die Frau gewaltsam ums Leben und es gäbe Hinweise, dass der Schwiegersohn, ein TV-Arzt bekannt aus der Serie "Hundkatzemaus", der Täter sein könne.

Wie im Krimi: TV-Arzt verwickelt in Mord, Flucht, Unfall und Festnahme

Was war vorgefallen? Die verwitwete Schwiegermutter galt als freundlich und hilfsbereit. So gibt es keinen offensichtlichen Auslöser für den Streit, der bereits am Samstag so stark entbrannt sein soll, dass der Arzt die Frau umgebracht haben soll. Nach der Tat hätten der Arzt und seine Ehefrau die Flucht ergriffen. Nachbarn aus der Wohnsiedlung in Borchen hätten sich gewundert, dass das Paar zu einem spontanen Urlaub aufbrach und die Hunde mitnahm, die normalerweise von der Schwiegermutter gepflegt wurden, wenn das Paar nicht da war.

Als eine Angehörige die Verstorbene am nächsten Tag nicht erreichen konnte, soll sie mit einem Nachbarn in das Haus gegangen sein. Dort hätten sie die Leiche der alten Frau entdeckt und umgehend die Polizei eingeschaltet. Die Ermittlungen der Polizei ergaben wohl, dass das Auto des Verdächtigen in der Nähe von Nürnberg in einen tödlichen Unfall verwickelt war.

Bayerischer Innenminister leistete bei tödlichem Unfall Erste Hilfe

Bei dem tödlichen Unfall in Franken, der inzwischen Teil von Ermittlungen in einem Tötungsdelikt ist, war der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) persönlich Ersthelfer. Das sagte Herrmann am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in München - als erstes hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.

Er sei mit seinem Dienstwagen auf dem Weg zu einem Termin gewesen, sagte Herrmann. Dann sei er plötzlich Zeuge geworden, wie ein anderes Fahrzeug von der Autobahn geschleudert und schließlich zwischen Bäumen hängengeblieben sei. Er habe seinen Fahrer angewiesen, anzuhalten, und habe sofort den Notruf 112 gewählt. Zusammen mit einem anderen Autofahrer sei er dann zu dem Fahrzeug gegangen. "Es war ersichtlich, dass dort Menschen sicherlich schwer verletzt sein müssen", sagte Herrmann. "Wir haben dann eine Frau aus dem Auto gezogen und auf die Wiese legen können." Für den Mann sei dagegen jede Hilfe zu spät gekommen, dieser sei wohl sofort tot gewesen.

Tödlicher Unfall auf A3 bei Erlangen fordert Todesopfer

In den Unfall am Sonntag auf der A3 bei Erlangen waren drei Autos verwickelt. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Mittwoch sagte, ist der genaue Ablauf aber noch unklar. Ein Gutachter müsse den Hergang klären. Erst später stellte sich heraus, dass ein 53-Jähriger, der ebenfalls in den Unfall verwickelt war, im Verdacht steht, seine 76 Jahre alte Schwiegermutter in Borchen bei Paderborn getötet zu haben. Die Ehefrau des Verdächtigen, die mit ihm im Auto unterwegs war, stieg nach dem Unfall aus, lief auf die Fahrbahn und kletterte über die Mittelleitplanke. Danach wurde sie von einem Fahrzeug erfasst. Die Frau kam schwer verletzt in ein Krankenhaus. Mit der Erstversorgung des Paares hatte Herrmann nichts zu tun.

TV-Arzt aus "Hundkatzemaus" nach Todes-Crash in Hotel festgenommen

Der Name des Mannes, der als TV-Arzt in der Vox-Sendung "Hundkatzemaus" zu sehen gewesen war, tauchte nach dem Unfall im bundesweiten System der Polizei auf. In der Nacht zu Montag nahmen Spezialkräfte den Verdächtigen in einem Hotel in der Nähe von Nürnberg fest. Dort war er laut Polizei zu Gast, um in der Nähe seiner Frau zu sein.

Ein Richter entschied dann am Dienstag, den Verdächtigen in U-Haft zu nehmen. Ob die Frau in das Verbrechen verwickelt war, blieb erst einmal unklar - die Polizei in NRW wollte dazu keine Angaben machen. Der "Bild" zufolge werde der Mann vernommen und müsse sich nicht nur für den Totschlag an seiner Schwiegermutter verantworten, sondern möglicherweise auch für Fahrerflucht und fahrlässige Tötung. Bisher schweigt der TV-Arzt aber zu den Vorwürfen, seine Frau ist weiterhin nicht vernehmungsfähig.

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luj/news.de/dpa

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