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Messer-Attacke in Manchester: Blutbad am Bahnhof mit 3 Verletzten als Terror-Akt eingestuft

Drei Menschen wurden verletzt, als ein Mann im zentralen Bahnhof der nordenglischen Stadt Manchester am Silvesterabend mit einem Messer um sich stach. Die Anti-Terror-Einheit ermittelt, inzwischen scheint gewiss, dass ein Terrorakt vorliegt.

Polizisten halten am Bahnhof Victoria Station einen Mann am Boden, der zuvor drei Menschen mit einem Messer verletzt hatte. (Foto) Suche
Polizisten halten am Bahnhof Victoria Station einen Mann am Boden, der zuvor drei Menschen mit einem Messer verletzt hatte. Bild: Sam Clack / PA / picture alliance / dpa

Die Polizei geht bei der Messerattacke am zentralen Bahnhof in Manchester am Montagabend mit drei Verletzten von einem terroristischen Hintergrund aus. Das bestätigte eine Sprecherin der Greater Manchester Police am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Messer-Attacke in Manchester - drei Personen an Victoria-Bahnhof von Angreifer verletzt

Einsatzkräfte hatten am Montagabend einen 25 Jahre alten Mann am Bahnhof Victoria in Manchester festgenommen. Er soll drei Menschen mit einem Messer an einem Tram-Bahnsteig verletzt haben. Die Anti-Terror-Einheit übernahm die Ermittlungen. Nach Angaben der Zeitung "Manchester Evening News" berichteten Augenzeugen, der Angreifer habe "Allah" gerufen. Über die Nationalität des Mannes war zunächst nichts bekannt.

Attentatsopfer mit Stichverletzungen im Krankenhaus

Eine Frau und ein Mann, beide zwischen 50 und 60 Jahre alt, wurden mit Stichverletzungen im Unterleib und teilweise auch im Gesicht ins Krankenhaus eingeliefert. Ein Polizeibeamter wurde wegen einer Stichwunde an der Schulter behandelt, kurz darauf aber wieder aus dem Krankenhaus entlassen, wie es in einer Mitteilung der Polizei hieß. Die Verletzungen seien nicht lebensgefährlich.

Polizei in Manchester durchsucht Wohnung von Messer-Angreifer

Nun werde die Wohnung des Verdächtigen durchsucht, sagte Manchesters Polizeichef Ian Hopkins bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Zwei Messer seien sichergestellt worden, berichtete die britische Nachrichtenagentur unter Berufung auf die Polizei.

Premierministerin Theresa May dankte in einer Mitteilung den Einsatzkräften. "Meine Gedanken sind bei denen, die bei der mutmaßlichen Terrorattacke gestern Abend in Manchester verletzt wurden", so May per Kurznachrichtendienst Twitter.

Attentäter mit Küchenmesser von Polizisten überwältigt

Einem Augenzeugen zufolge stach der Angreifer mit einem großen Küchenmesser auf seine Opfer ein, wurde aber rasch von herbeieilenden Polizisten mithilfe von Pfefferspray und einem Elektroschocker überwältigt. In einem kurzen Video, das der Fernsehsender BBC zeigte, war zu sehen, wie mehrere Beamte einen Mann am Boden fixierten.

Der Bahnhof war auch am Morgen nach der Tat gesperrt. Die Polizei betonte aber, es gebe keine Hinweise auf eine weitere Gefährdung. Die zentrale Silvesterfeier im Zentrum von Manchester fand trotz der Bluttat statt.

Steht die Messer-Attacke in Zusammenhang mit dem Anschlag auf das Ariana-Grande-Konzert 2017?

"Wir überprüfen seinen geistigen Gesundheitszustand angesichts dessen, wie irre und willkürlich die Attacke war", zitierte die britische Nachrichtenagentur PA einen Polizeisprecher. Ein Faktor bei den Ermittlungen sei auch die räumliche Nähe zum Ort des Bombenattenats von 2017, hieß es. Am 22. Mai 2017 hatte ein islamistischer Selbstmordattentäter 22 Besucher eines Popkonzerts in der direkt an die Victoria Station angrenzenden Manchester Arena in den Tod gerissen. Unter den Opfern waren viele Kinder und Jugendliche. Hunderte Menschen wurden verletzt.

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/news.de/dpa

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