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Böse Tiere: Perverse Pinguine schockieren Forscher

Sex mit Toten? Oder gar mit Kindern? Das ist strafbar. Auch Selbstbefriedigung und Homosexualität waren vor 100 Jahren noch sexuelle Abnormalien - und damit schlicht: böse. Deshalb blieb, was ein Forscher über Pinguine herausgefunden hatte, 97 Jahre lang ein Geheimnis. Bis jetzt.

George Murray Levick interessierte sich für Pinguine. Er widmete ihnen drei Jahre seines Lebens. Doch was er dabei sah, war zu krass für die Welt, in der er lebte. 97 Jahre lang blieb ein nicht unbedeutender Teil seiner Studien unter Verschluss, wie Spiegel Online jetzt berichtet. Zu pervers war es, was er da an den Pinguinen beobachtet hatte.

Mit einer Expeditionsgruppe des berühmten Antarktisforschers Robert Scotts, der so gern als erster den Südpol erreicht hätte, verbrachte Levick die Jahre von 1910 bis 1913 im ewigen Eis und widmete sich den putzigen Wasservögeln. Gar nicht putzig war allerdings, was die Tierchen da so trieben.

Sondern schockierend. Männliche Vögel versuchten sich mit toten Weibchen zu paaren, «kleine Gruppen von Hooligans», zitiert Spiegel Online, machten sich gewaltvoll an den Nachwuchs heran. Und nicht nur das. Auch Selbstbefriedigung und Homosexualität beobachtete der geschockte Brite an den Adélie-Pinguinen. Summa Summarum: jede Menge Sex, der nicht dem Ziel der Fortpflanzung entsprach und damals schlicht als böse galt.

Mit solchen - wenn auch bahnbrechenden - Erkenntnissen wollte George Murray Levick seine Studie nicht beschmutzen. Deshalb klammerte sie aus und verfasste eine Art Geheimpapier über die «Sexual Habits of the Adélie Penguin», das nur in einer Auflage von 100 gedruckt und unter der Hand verteilt wurde. Eines der Exemplare hat der Wissenschaftler Douglas Russell nun im britischen Natural History Museum wiederentdeckt.

Levicks Originalaufzeichnungen kann die Menschheit nun verkraften und einordnen. Das Museum zeigt sie derzeit in einer Ausstellung über Robert Scotts letzte Expedition.

iwi/zij/news.de

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