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Plötzlicher Herztod: Symptome,Warnzeichen, Erste Hilfe! Das ist bei einem Herzstillstand lebensrettend

Wenn das Herz plötzlich aufhört zu schlagen, ist nicht immer ein Herzinfarkt die Ursache, sondern bisweilen ein Herzstillstand, der ohne sofortige Erste Hilfe zum plötzlichen Herztod führt. Diese Warnzeichen und Symptome sollte man ernst nehmen.

Herzstillstand ist nicht gleich Herzinfarkt, doch sofortige Erste Hilfe kann in beiden Fällen Leben retten. (Foto) Suche
Herzstillstand ist nicht gleich Herzinfarkt, doch sofortige Erste Hilfe kann in beiden Fällen Leben retten. Bild: Adobe Stock / vectorfusionart

Die Trauer war groß, als Promis wie die Schauspielerin Carrie Fisher ("Star Wars"), der Musiker Tom Petty, Talkshow-Legende Hans Meiser, Regisseur Stanley Kubrick oder Sängerin Lisa Marie Presley völlig überraschend starben. Eines hatten die prominenten Todesfälle gemein: Als Todesursache wurde bei den verstorbenen Stars der plötzliche Herztod, auch als Herzstillstand bezeichnet, festgestellt. Was unterscheidet die Diagnose von einem Herzinfarkt, welche Warnsignale gehen dem plötzlichen Herztod voraus, wie sehen die Symptome aus - und vor allem, welche Ursachen hat der plötzliche Herztod und wie kann man ihm vorbeugen?

Deutsche Herzstiftung: Plötzlicher Herztod fordert in Deutschland jährlich mehr als 65.000 Menschenleben

Aktuellen Statistiken zufolge, die im September 2023 im "Deutschen Herzbericht 2022" der Deutschen Herzstiftung veröffentlicht wurden, ist die Zahl der Todesfälle, die auf Nikotinkonsum zurückzuführen ist, in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Insgesamt starben dem Bericht zufolge 2021 in Deutschland rund 205.600 Menschen an einer ischämischen Herzkrankheit, einer Herzklappenkrankheit, einer Herzrhythmusstörung, einer Herzinsuffizienz oder einer angeborenen Fehlbildung. Allein an einem plötzlichen Herztod sterben demnach jährlich mehr als 65.000 Menschen. Der Statistik zufolge sind Männer häufiger als Frauen vom plötzlichen Herztod betroffen.

Was ist der plötzliche Herztod und wo liegt der Unterschied zu einem Herzinfarkt?

Wer einen Herzinfarkt erleidet, bemerkt dies meist durch Symptome wie Schmerzen in der Brust, die in die Arme, in den Rücken oder in den Kiefer ausstrahlen können, kalte Schweißausbrüche, Kurzatmigkeit oder Übelkeit und Erbrechen. Als Ursache für einen Herzinfarkt sind Blockaden von Arterien durch Blutgerinnsel zu nennen, die die ausreichende Durchblutung des Herzmuskels verhindern. In den meisten Fällen schlägt das Herz jedoch auch bei einem Herzinfarkt weiter - anders verhält es sich bei einem Herzstillstand, der nicht selten dem plötzlichen Herztod vorausgeht. Der plötzliche Herztod ist nämlich die Folge einer elektronischen Störung im Herzmuskel, wodurch das Herz von einem Augenblick auf den anderen aufhört zu schlagen, ohne dass verstopfte Blutgefäße die Ursache sein müssen.

Plötzlicher Herztod: Das sind die Ursachen und Warnzeichen

Ein plötzlicher Herztod ist anders als ein Herzinfarkt die Folge von in vielen Fällen unerkannten kardiologischen Erkrankungen. So gilt beispielsweise die koronare Herzerkrankung als Risiko, an einem plötzlichen Herztod zu sterben, auch angeborene Herzerkrankungen wie Herzklappenfehler oder Herzmuskelerkrankungen können zu einem plötzlichen Herzstillstand führen. Plötzlich auftretende Herzrhythmusstörungen, beispielsweise eine Herzkammertachykardie, beeinträchtigen die Pumpleistung des Herzens so stark, dass der Herzschlag aussetzt und ein Herzstillstand eintritt. Die Folgen sind, wird der Herzstillstand nicht sofort erkannt und behandelt, binnen kurzer Zeit unweigerlich tödlich, wenn die Sauerstoffversorgung des Gehirns zusammenbricht.

Wie kann man dem plötzlichen Herztod vorbeugen?

Kardiologen raten, zur Vermeidung eines plötzlichen Herztodes zu einem gesunden Lebenswandel, der Risikofaktoren für einen Herzstillstand minimiert. Neben dem Verzicht auf Nikotin und Alkohol gilt eine ausgewogene Ernährung, die sowohl das Risiko für Diabetes-Erkrankungen als auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt, als wichtigster Faktor für ein gesundes Herz. Zudem sind regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen, beispielsweise die Überprüfung des Blutdrucks und des Blutzuckerspiegels, sowie körperliche Bewegung der Herzgesundheit zuträglich.

Diese Symptome des plötzlichen Herztods sollte man unbedingt ernst nehmen

Da ein Herzstillstand mit einer tiefen Bewusstlosigkeit einhergeht, ist eine Ohnmacht und die ausbleibende Reaktion auf Ansprache und Rütteln an den Schultern eines der wichtigsten Warnsignale für einen nahenden plötzlichen Herztod. Im Vorfeld können sich zudem Symptome wie Kurzatmigkeit und Atemnot, Brustschmerzen oder Angina pectoris, Schwindelgefühl oder spürbares Herzklopfen ebenso wie ein plötzliches Schwächegefühl einstellen.

Erste Hilfe bei Herzstillstand: So kann jeder zum Lebensretter werden

Wenn eine Person plötzlich kollabiert und alles auf einen Herzstillstand oder Herzinfarkt hindeutet, ist Erste Hilfe das A und O. Folgende Schritte sollten unverzüglich eingeleitet werden, um den plötzlichen Herztod nach einem Herzstillstand zu vermeiden und die Sauerstoffversorgung des Gehirns aufrechtzuerhalten:

  • Wenn die betroffene Person keine Reaktion auf Ansprechen und Anfassen zeigt, liegt Bewusstlosigkeit vor
  • Unbedingt die Atmung überprüfen: Dazu den Kopf der bewusstlosen liegenden Person nach hinten beugen und den Mund öffnen - sind weder Atmungsbewegungen noch -geräusche zu vernehmen, ist ein Kreislaufstillstand wahrscheinlich, der sofortige Hilfe erfordert
  • Rufen Sie weitere Personen zu Hilfe und bitten Sie sie, den Notruf zu wählen - nur wenn keine anderen Personen in der Nähe sind, wählen Sie selbst die 112 und setzen einen Notruf ab
  • sofortige Herzdruckmassage beginnen:
    • Knien Sie sich neben den Brustkorb der liegenden Person
    • Legen Sie einen Handballen auf die Mitte des freigemachten Brustkorbes und setzen Sie den anderen Handballen darauf
    • mit gestreckten Armen senkrecht von oben Druck auf den Brustkorb ausüben
    • Herzdruckmassage mit einer Frequenz von 100 bis 120 Mal pro Minute durchführen, dabei den Brustkorb etwa 5 bis 6 Zentimeter tief eindrücken und wieder entlasten
    • Herzdruckmassage fortführen, bis der Rettungsdienst eintrifft

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/fka/news.de/dpa

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