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Christian Drosten: Stoppen Corona-Mutationen endlich die Pandemie?

Eine mögliche Mutation des Coronavirus schürrt bei einigen Menschen Angst vor einer noch schlimmeren Infektionswelle. Doch Christian Drosten gibt sich hoffnungsvoll und sieht in der Vermehrung eine Chance. Ist die Pandemie bald überstanden?

Christian Drosten zeigt sich hoffnungsvoll: Corona-Mutationen könnten Ausbreitung verhindern. (Foto) Suche
Christian Drosten zeigt sich hoffnungsvoll: Corona-Mutationen könnten Ausbreitung verhindern. Bild: picture alliance/Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

Jüngst hat eine Entdeckung von chinesischen Forschern für Aufsehen gesorgt. Sie haben bei Patienten, die sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hatten, zwei mutierte Formen entdeckt. Schon war die Angst vor einem erhöhten Ansteckungsrisiko groß. Diese ist mit hoher Wahrscheinlichkeit unbegründet, wie die Wissenschaftler und jetzt auch Christian Drosten erklärten.

Coronavirus-News aktuell! Gemischte Virus-Mutation möglich

Denn generell müssen Viren ihr Erbgut reproduzieren um am Leben zu bleiben. Das kann sich für uns - besonders im Falle des Coronavirus' - als hilfreich erweisen. In einer neuen Folge des NDR-Podcasts "Das Coronavirus-Update" geht der Charité-Virologe Christian Drosten auf das Thema ein. Laut einer neuen Studie aus England entwickelt sich das Coronavirus weiter.

In dem Forschungsbericht gehen die Wissenschaftler von einer gemischten Viruspopulation aus. das bedeutet Patienten können verschiedene Virustypen in sich tragen. Christian Drosten veranschaulicht die mutierte Sars-CoV-2-Ansammlung mit einer Farbpalette. So gebe es "rote Patienten und "grüne Patienten". Es sei auch möglich, dass "bunte Patienten" existieren, die beide Virusversionen in sich tragen. Diese Ansammlung bleibt über mehrere Infizierte hinweg stabil. "Das scheint gar nicht so selten vorzukommen", meint Christian Drosten. Und das ist eine Chance.

Christian Drosten schürt Hoffnung wegen Corona-Vermehrung

Das bedeutet, "dass das Virus eine bessere Aussicht auf eine Optimierung auf den Menschen hat auf lange Sicht. Das hat die Chance, dass es sich besser anpasst auf den Menschen, als wenn es nicht diese größeren Übertragungsdosen hätte", sagt der Virologe. Dadurch könnten schlimmere Verläufe und neue Infektionswellen minimiert werden.

Top-Virologe Christian Drosten! Virus wird "harmloser" werden

Diese Coronavirus-Mutationen könnten seiner Meinung nach zwei positive Folgen für den Menschen mit sich bringen. Die erste Optionwäre, "dass das Virus noch besser in der Nase repliziert und besser übertragen wird" und es sich darauf weiterhin optimiert. Drosten: "In der Nase werden wir aber nicht allzu krank davon, d.h. das Ganze wird auf lange Sicht zu einem Schnupfen, der sich für die Lunge gar nicht mehr interessiert. Das könnte passieren, das wäre gut und eine Verharmlosung dieser Krankheit."

Dann könnte es sein, dass sich das Virus in allen Schleimhäuten weiter kopiert. Das würde zu einem schweren Krankheitsverlauf führen und auch die Lunge betreffen. Dadurch würden die Menschen aber zuhause bleiben und somit keine anderen Personen mehr anstecken.

Am Ende betont Christian Drosten noch einmal:"Wie wir es auch drehen und wenden, es wird auf jeden Fall harmloser werden – schon allein durch die Populationsimmunität. Aber vielleicht spielt auch die Evolution noch eine Rolle dabei."

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Video: news.de

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/bua/news.de

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