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Coronavirus mit Komplikationen: Gehäufte Thrombosen bei Covid-19-Patienten stellen Ärzte vor Rätsel

Im Praxisalltag gewinnen Mediziner stets neue Erkenntnisse zum Coronavirus. Eine Begleiterscheinung verblüfft die Mediziner. Ungewöhnlich viele Covid-19-Patienten leiden an Thrombosen - mit teils schwerwiegenden Folgen.

Immer mehr Coronavirus-Patienten zeigen einer aktuellen Studie zufolge eine erhöhte Thrombose-Neigung. (Foto) Suche
Immer mehr Coronavirus-Patienten zeigen einer aktuellen Studie zufolge eine erhöhte Thrombose-Neigung. Bild: Felix Kästle / picture alliance / dpa

Tagtäglich gewinnen Mediziner neue Erkenntnisse über das Coronavirus. So gelten nicht länger Symptome wie hartnäckiger Husten und Fieber als einzige verlässliche Anzeichen einer Covid-19-Erkrankung; auch dunkel verfärbte Zehen, der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinnes oder muskelkaterähnliche Schmerzen gehören zu den Warnsignalen, die auf eine mögliche Covid-19-Erkrankung hinweisen können.

Forscher besorgt: Coronavirus kann bleibende Gesundheitsschäden verursachen

Zudem steht zu befürchten, dass das Coronavirus weitere Erkrankungen begünstigen kann. So warnten Mediziner unter anderem davor, dass eine Covid-19-Infektion das Risiko für Schlaganfälle gerade bei jüngeren Patienten signifikant erhöhen kann. Auch Unfruchtbarkeit bei Männern, neurologische Langzeitschäden und bleibende Lungenfunktionsstörungen sind nach einer Coronavirus-Infektion den Ärzten zufolge nicht auszuschließen.

Thrombose als Symptom von Covid-19? Ärzte berichten von ungewöhnlichen Symptomen

Als weitere Begleiterscheinung einer Coronavirus-Infektion bereitet derzeit das gehäufte Auftreten von Thrombosen bei Covid-19-Patienten den Medizinern Kopfzerbrechen. Nicht nur in Europa, auch in den vom Coronavirus gebeutelten USA sowie in China, dem Ursprungsort der Pandemie, beobachteten die Ärzte vermehrt Blutgerinnsel bei Coronavirus-Patienten, ist aktuell im "Focus" zu lesen. Aktuellen Zahlen zufolge sind Thrombosen bei fast jedem dritten Coronavirus-Patienten festgestellt worden - das offenbarte ein Studie von niederländischen Medizinern, die in dermedizinischen Fachpresse veröffentlicht wurde.

Schauspieler Nick Cordero: Bein-Amputation nach Coronavirus-Infektion und Thrombose

Für die mit dem Coronavirus Infizierten bedeuten die auftretenden Thrombosen mitunter Amputation. So erging es auch dem Broadway-Schauspieler Nick Cordero. Der Kanadier wurde wochenlang auf der Intensivstation behandelt und künstlich beatmet, nachdem er sich mit dem Coronavirus infiziert hatte. Als eine Thrombose festgestellt wurde und das rechte Bein des Künstlers abzusterben drohte, sahen sich die Ärzte zu einer Amputation gezwungen.

Blutgerinnsel wegen Coronavirus kann Schlaganfälle oder Lungenembolien verursachen

Im Kampf gegen das Coronavirus und damit verbundene Blutgerinnsel sehen sich die Mediziner nicht nur mit Amputationen konfrontiert, sondern auch mit anderen Begleiterscheinungen, die einer sofortigen intensivmedizinischen Behandlung bedürfen. Thrombosen können auch Lungenembolien oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zur Folge haben. Gegenwärtig stehe die Überlegung im Raum, ob Covid-19-Patienten bereits vorbeugend mit Blutverdünnern behandelt werden sollten, um die Thrombosenbildung zu unterbinden. 

Mediziner ratlos: Weshalb treten bei Covid-19 vermehrt Thrombosen auf?

Welche Faktoren tatsächlich dazu führen, dass Coronavirus-Patienten überdurchschnittlich häufig Blutgerinnsel ausbilden, ist noch nicht abschließend geklärt. Denkbar sei, dass die oftmals als Risikopatienten deklarierten Infizierten durch Vorerkrankungen ein bereits erhöhtes Thromboserisiko aufweisen. Strikte Bettruhe und Bewegungsarmut könnte das Risiko für Blutgerinnsel weiter erhöhen. Plausibel wäre auch, dass der Erreger Sars-CoV-2 für die höhere Thromboseneigung verantwortlich sein könnte.

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