Erstellt von - Uhr

Coronavirus News aktuell: Immun gegen Sars-CoV-2 durch Vorerkrankung? Virologe schürt Hoffnung

Im Kampf gegen das Coronavirus forschen Virologen wie der Charité-Mediziner Christian Drosten unermüdlich. Jetzt steht die Theorie im Raum, das bestimmte Vorerkrankungen immun gegen Covid-19 machen könnten.

Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité schürt Hoffnung: Machen gewisse Vorerkrankungen immun gegen das Coronavirus? (Foto) Suche
Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité schürt Hoffnung: Machen gewisse Vorerkrankungen immun gegen das Coronavirus? Bild: Christophe Gateau / picture alliance / dpa

Das Coronavirus macht sich in den meisten Fällen mit Fieber. Husten und grippeähnlichen Symptomen bemerkbar. Doch einige Patienten zeigen deutlich mildere Symptome - wieso das so ist, gibt Forschern Rätsel auf.

Immun gegen das Coronavirus? Virologe Drosten erklärt mildere Symptome von Covid-19

Milde oder symptomlose Corona-Verläufe könnten nach Ansicht des Berliner Virologen Christian Drosten mit früheren Infektionen mit Erkältungs-Coronaviren zusammenhängen. Unter Berufung auf eine Studie eines Charité-Kollegen bekräftigte der Wissenschaftler am Freitag im NDR-Podcast, dass eine gewisse Hintergrundimmunität in der Bevölkerung zu bestehen scheine. Drostens Team habe an der Studie zu sogenannten T-Helferzellen mitgewirkt, die zentral für die Immunantwort seien.

Machen andere Coronaviren gegen Sars-CoV-2 immun?

Die Forscher hätten bei Untersuchungen von Abwehrzellen in Proben aus der Zeit vor der Pandemie gesehen, dass bei 34 Prozent derPatienten reaktive T-Zellen vorlagen, die bestimmte Teile des neuen Coronavirus sozusagen erkannten. Sogenannte Reaktivität sei erwartbar, wenn man die Erkrankung hinter sich habe - allerdings hätten diese Patienten keinenKontakt mit Sars-CoV-2 gehabt, so Drosten. Dass dennoch reaktive T-Zellen vorlagen, könne an durchgemachten Infektionen mit menschlichen Erkältungs-Coronaviren liegen.

Virologe Drosten: Ergebnisse nicht überinterpretieren

Prof. Dr. Christian Drosten sprach von der ersten derartigen Beobachtung weltweit, er warnte aber auch vor einer Über-Interpretation derErgebnisse. Man dürfe nun keinesfalls schließen, dass ein Drittel der Bevölkerung immun sei. Weitere Erklärungen für milde oder symptomlose Verläufe seien auch, dass die Betroffenen anfangs weniger Viren abbekommen haben oder insgesamt in besserer Verfassung sind.

Corona-Lockdown unnötig? Top-Virologe widerspricht Verschwörungstheorien

Zur Debatte über die Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) zurReproduktionszahl nach dem Lockdown sagte Drosten - neben anderen Argumenten -, er gehe auch von einer Verzerrung der Statistik aus. Er habe deshalb eine Gruppe um die Berechnung eines Modells unter Berücksichtigung weiterer Effekte gebeten. Drosten betonte, die Testkapazitäten seien bereits im März - während auch die Zahl der Infektionen real zunahm - sehr stark erhöht worden: In der Woche ab dem 2. März seien 87.000 Tests gemacht worden, in der darauffolgenden Woche 127.000 und in der Woche danach 348.000. Danach seien sie allerdings ungefähr gleich geblieben. Dass der Lockdown nichts gebracht habe oder nicht nötig gewesen wäre, sei eine falsche Auffassung.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Themen: