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Coronavirus-News aktuell: Haben Allergiker ein höheres Ansteckungsrisiko?

Jedes Jahr plagen Pollen Allergiker aufs Neue: Niesanfälle gehören zur Tagesordnung. Jetzt kommt noch das Coronavirus dazu? Haben Menschen mit Heuschnupfen und Asthma deshalb ein erhöhtes Risiko, sich mit dem Erreger zu infizieren? Das sagen Experten.

Haben Asthmatiker und Allergiker wegen des Coronavirus ein höheres Ansteckungsrisiko? (Foto) Suche
Haben Asthmatiker und Allergiker wegen des Coronavirus ein höheres Ansteckungsrisiko? Bild: picture alliance / Bodo Marks/dpa

Jedes Jahr dasselbe Bild: Menschen niesen, ihre Nase läuft ununterbrochen und die verklebten Augen jucken. Die Heuschnupfen-Saison ist wieder in vollem Gange. In der Coronakrise fragen sich einige Allergiker und Asthmatiker, ob sie besonders stark gefährdet sind. Experten geben Entwarnung.

Alle aktuellen Entwicklungen in der Coronakrise in Deutschland erfahren Sie in unserem Schlagzeilen-Ticker

Coronavirus aktuell: Wie gefährdet sind Allergiker wirklich?

Pollen-Allergiker sind in der Corona-Pandemie nach Expertenangaben nicht stärker gefährdet als andere Menschen. "Die Reaktion auf Pollen führt zu einer Überreaktion des Immunsystems, das Immunsystem ist nicht geschwächt", erklärte Berthold Jany, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.Das Immunsystem "denkt, die Pollen wären irgendetwas Gefährliches und bildet dagegen bestimmte Antikörper, sogenannte IgE-Antikörper. Bei der Allergie handelt sich also eigentlich um keine Immunschwäche, sondern nur um eine Art der Fehlsteuerung", sagte der Medizinjournalist Dr.Christoph Specht im Interview mit "ntv.de".

Wie hoch ist das Risiko an Covid-19 zu erkranken für Asthmatiker?

In der derzeitigen Blütezeit bestehe demnach kein erhöhtes Risiko für Menschen mit Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen, sich mit dem Sars-CoV-2-Erreger anzustecken. Was ist mit chronisch kranken Asthmatikern? Bei Ihnen dürfte es zu keinem schlimmen Verlauf kommen, wenn kein "Etagenwechsel", stattgefunden hat, meint Specht. Das bedeutet: Wenn also "die Lunge schon betroffen ist und es zu einem Asthma kommt - wenn dieses schlecht behandelt ist und Lungenschäden verursacht, dann wäre das dann natürlich eine Vorerkrankung, von der man sich vorstellen könnte, dass sie Auswirkungen auf den Verlauf einer Erkrankung mit Covid-19 hat", sagt Specht gegenüber "ntv.de".

Bisher zeigten vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, etwa durch Vorerkrankungen, schwere Verläufe der Covid-19-Krankheit. Da das Sars-CoV-2-Virus neu ist, fehlen noch einige wichtige Daten, um Risikofaktoren richtig einschätzen zu können.

Wie schützen sich Allergiker? Lungenexperte gibt Tipps

Auch im Falle einer Ansteckung müssten Allergiker nicht mit mehr starken Symptomen rechnen als Menschen ohne Allergien. Jany riet Betroffenen ihre Medikamente weiterhin wie gewohnt einzunehmen und Kortison- und Asthmasprays nicht abzusetzen.

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/loc/news.de/dpa

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