Stiftung Warentest im August 2015: Laufschuh-Test: Diese Paare passen zu Ihnen

Stiftung Warentest testet Laufschuhe. Bild: dpa
Welche Kriterien ein Laufschuh erfüllen muss, darüber scheiden sich die Geister. Ob lieber mit dicker Sohle oder dünn, als liefe man barfuß. Die Theorien über den richtigen Laufschuh wechseln ständig. Beim Laufen landet bei jedem Schritt das Zwei- bis Dreifache des Körpergewichts auf dem Fuß. Jeder Läufer hat aufgrund seines Gewichts, seiner Fitness, seines Laufpensums und seiner Anatomie andere Ansprüche an einen Schuh. Welcher Schuh ist also der richtige? Stiftung Warentest hat 17 Paar Laufschuhe getestet und dabei die wichtigsten Eigenschaften genauer unter die Lupe genommen.
Stiftung Warentest August 2015: 17 Laufschuh-Modelle im Test
Die erste Frage, die man sich vor dem Kauf stellt: Wie knickt meine Ferse beim Laufen ein? Feststellen lässt sich dies mittels einer Laufanalyse. Wenn sie nur wenig nach innen einknickt, bezeichnen Orthopäden das als normale Pronation. Für Läufer mit normaler Pronation eignen sich Neutralschuhe. Wer beim Laufen dagegen stark nach innen einknickt (Überpronation), sollte es mit Stabilitätslaufschuhen probieren. Laut "Stern" schnitten diesbezüglich der Mizuno Wave Inspire 11 und der Nike Zoom Structure 18 am besten ab. Bei den Neutralschuhen war die Stützfunktion bei fast allen getesteten Modellen nur gering bis mittel.
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Asics GT-1000 3 gewinnt bei Tragekomfort
Als nächstes wurden die Schuhe auf Bequemlichkeit und Tragekomfort getestet. 24 erfahrene Läufer liefen dazu im Praxistest mit jedem Schuh fünf Kilometer. Am Ende hatten alle Modelle so 120 Kilometer auf dem Buckel. Ergebnis des Testmarathons: Das Rennen machte der Asics GT-1000 3. Mit den meisten anderen Modellen kamen die Läufer gut zurecht. Einen Stabilschuh fanden sie sogar sehr gut. Lediglich vier Schuhe bewerteten sie mit befriedigend.
Breites Spektrum bei der Stoßdämpfung
Beim Gehen belastet der Mensch die Gelenke. Beim Laufen wirken zwei- bis dreimal höhere Kräfte. Stoßdämpfung schont die Fuß-, Knie- und Hüftgelenke. Sie ist bei den geprüften Laufschuhen sehr gering bis sehr ausgeprägt. Die von den Läufern am besten bewerteten Modelle haben eine ausgeprägte Dämpfung.
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Barfußschuhe im Test
Die Barfußschuhe schnitten im Test nach Informationen des "Stern" durch die Bank schlecht ab. Sohle wie Papier" urteilte ein Läufer. "Jeder Stein drückt durch", schrieb ein anderer. Besonders unbeliebt war der Nike Free 5.0. Ein Laufschuh ohne Stoßdämpfer sei nichts für längere Strecken, befanden die Tester einhellig.
Wie lange hält ein Laufschuh?
Viele Anbieter empfehlen, die Schuhe nach etwa 1 000 Kilometern auszutauschen. Stiftung Warentest prüfte die Haltbarkeit im Labor, unter anderem die Scheuerbeständigkeit von Fersenfutter und Einlegesohle. Die Laufschuhe erwiesen sich meist als gut haltbar. Bei manchen hinterließ der Dauertest jedoch Blessuren. Drei Modelle zeigten deutliche Schwächen bei der Biegefestigkeit der Sohlen. Die Sohlen von Adidas Supernova Sequence und Nike Free bekamen zum Beispiel Risse.
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Gute Arbeitsbedingungen in Vietnam und Indien
Stiftung Warentest hat sich außerdem noch mit den Arbeitstbedingungen in den Produktionstätten beschäftigt. Vor allem die Fabriken, die sie in Asien besuchten, haben positiv überrascht. Beim Umweltschutz sind die Verhältnisse beispielsweise besser, als das was sie bei dem in Deutschland produzierenden Unternehmen Lunge gesehen haben. Auch die Arbeitsbedingungen in Indien und Vietnam haben die Prüfer beeindruckt. Problematisch sind dennoch die geringen Löhne, wodurch sich viele Arbeiter zu massiven Überstunden gezwungen sehen. Viel Arbeit für wenig Lohn.

Den perfekten Schuh gibt es nicht, dennoch hat jeder seinen Favoriten. Bild: dpa
Fazit
Den "einen" Spitzenlaufschuh für jedermann gibt es nicht. Die individuellen Ansprüche an einen Schuh sind dafür zu verschieden. Dennoch schnitten 13 von 17 getesteten Laufschuhen mit der Note "gut" ab. Der Asics GT-1000 3 erhielt sogar ein "Sehr gut". Die Kaufpreise liegen zwischen 110 und 180 Euro. Mehr zu dem Laufschuh-Test finden Sie hier.
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jko/hos/news.de