Erstellt von Dana Kaule - Uhr

Pierre Wauthier beging Suizid: Auf SEINEM Leben beruht die "Dead Man Working"-Story!

Sein Leben ist die wahre Geschichte hinter dem Spielfilm "Dead Man Working": Pierre Wauthier hat für seine Karriere gelebt - und er ist für sie gestorben, als er Selbstmord beging. Welche Rolle dabei Ex-Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann spielte, erfahren Sie hier.

Pierre Wauthier, Finanzchef der Schweizer Zurich-Versicherung, hat 2013 Suizid begangen. (Foto) Suche
Pierre Wauthier, Finanzchef der Schweizer Zurich-Versicherung, hat 2013 Suizid begangen. Bild: dpa

Jochen Walther ist ein Workahalic, der als Investmentbanker jeden Tag unter starkem Stress und Druck steht. Die Figur, gespielt von Wolfram Koch, in dem Spielfilm "Dead Man Working" des Regisseurs Marc Bauder, gerät allerdings an ihre Grenzen. Immer nur funktionieren, rund um die Uhr - das zehrt aus. Am Ende begeht Walther Suizid und stürzt sich vom Dach der Konzernzentrale.

Suizid wegen Josef Ackermann? Die wahre Geschichte von Pierre Wauthier hinter "Dead Man Working"

Ganz anders als Pierre Wauthier, dessen Leben und tragisches Ende die reale Blaupause unter der fiktiven Filmhandlung ist. Der Finanzvorstand des Schweizer Zurich-Konzerns hatte sich im August 2013 das Leben genommen - er hatte sich in seinem Haus am Zuger See erhängt. Wauthier hinterließ damals einen Abschiedsbrief, in dem er unter anderem schrieb: "Josef Ackermann ist der schlechteste Vorsitzende, den ich jeh getroffen habe."

Ein Jahr zuvor, 2012, wurde der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Verwaltungspräsident bei der Zurich Versicherung. Seitdem soll sich das Betriebsklima verschlechtert haben. Unmittelbar nach dem Selbstmord von Wauthier erklärte Josef Ackermann seinen Rücktritt von Zurich. In Medienberichten war der Verdacht laut geworden, er habe Wauthier wegen schlechter Geschäftsergebnisse ungebührlich scharf kritisiert.

Pierre Wauthier privat - Karriere und Familie bedeuteten ihm alles

Ackermann wurde aber durch Untersuchungen der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) entlastet. Dabei seien "keine Hinweise auf ungebührlichen oder unangemessenen Druck auf Pierre Wauthier festgestellt" worden, teilte der Konzern seinerzeit mit.

Eine Tatsache, die für die Familie von Pierre Wauthier alles andere als tröstlich sein dürfte. Er hinterließ seine Frau und die zwei gemeinsamen Kinder. Die freie Zeit, die ihm beruflich blieb, verbrachte er vor allem mit ihnen. Aber auch seinen Job als Finanzchef übte er mit Leidenschaft aus, war idealistisch, pflichtbewusst, perfektionistisch und äußerst gewissenhaft, wie der "Berliner Kurier" berichtet. Sein Job kostete ihn schließlich aber auch das Leben.

Nach Wauthier weiterer Selbstmord bei der Zurich-Versicherung in der Schweiz

Und er ist nicht der einzige: Im Mai 2016 hat sich auch der frühere Chef des Schweizer Versicherungskonzerns Zurich, Martin Senn, das Leben genommen. Der Konzern ist damit zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren vom Suizid eines hochrangigen Managers betroffen.

Unter welchem Druck Manager in Unternehmen stehen zeigt beispielhaft der Spielfilm "Dead Man Working", den das ZDF am Mittwoch, den 2. November 2016, um 20.15 Uhr ausstrahlt.

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kad/lid/news.de/dpa

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