Erstellt von Johannes Kohlstedt - Uhr

Oliver Polak privat: So lebt der "Applaus und Raus!"-Moderator

Oliver Polak startet am Montagabend mit seiner neuen Talkshow "Applaus und Raus!". Auf was sich die Zuschauer gefasst machen müssen und wie er privat tickt, verrät der Comedian im Interview.

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ProSieben geht mit der Talkshow "Applaus und Raus!" neue Wege. Ab Montag, den 24. Oktober um 23.15 Uhr, bittet Comedian Oliver Polak (40, "Der jüdische Patient") seine Gäste zum Gespräch. Doch wer denkt, dass es sich um eine herkömmliche Talkrunde handelt, der irrt. Das Besondere: Polak hat keine Ahnung, wer zu ihm kommt: A-Promi, C-Promi, Normalo oder doch ein guter Freund von ihm.

Oliver Polak privat: Comedian litt an Depressionen

Auch Polak kann so einiges aus seinem Leben erzählen. Sein Vater überlebte als deutscher Jude den Holocaust. Oliver Polak selbst war einst schwer krank. Der Comedian litt an einer schweren Depression und ließ sich zwei Monate lang klinisch behandeln. In dem Buch "Der jüdische Patient" schreibt Polak über seine Krankheit. "Ich kam mir bei meiner Arbeit irgendwann vor wie auf Kriegsschauplätzen. Und nach den Auftritten fühlte ich mich wie eine Nutte, die gerade von 20 Freiern durchgenommen wurde. Am Ende liegst du da und kannst nicht mehr. Ich war zwar Bestsellerautor und hatte ausverkaufte Shows, aber es blieb Leere", erklärte er dem "Spiegel."

Das Buch endet mit einer Liebeserkärung an eine Frau, genau genommen an Sunny. Ob beide das Glück gefunden haben, ist jedoch nicht bekannt. Vielleicht kommt sie ja in seine neue Show. Dort ist jeder willkommen, sogar Hitler wie er in einem Interview erklärte. Einst schlüpft er selbst für das Musikvideo "Adolf Hitler" von K.I.Z in die Rolle des Führers. Im Interview mit dem Nachrichtenagentur spot on news gibt Polak weitere Einblicke in das ungewöhnliche Konzept.

Oliver Polak im Interview

Was gab für Sie den Ausschlag, fremdes Terrain zu betreten und eine Talkshow zu machen?

Oliver Polak: Ich glaube, dass jeder Mensch eine interessante Geschichte zu erzählen hat. Außerdem kommt das normale Gespräch bei uns im Alltag viel zu kurz, viele Leute können sich gar nicht mehr richtig unterhalten. In unserer Show steht genau das wieder im Mittelpunkt.

Wie meinen Sie das?

Polak: Wenn ich heute an der Bushaltestelle jemanden anspreche, dann reagieren die Leute oft so, als würde ein Exhibitionist nackt vor ihnen stehen - nur wenn man zum Beispiel nach dem Weg fragt. Ich glaube, wir haben es ein bisschen verlernt, miteinander zu reden.

Ist Oliver Polak ein guter Zuhörer?

Polak: Ja und Nein. Für mich gilt immer die Regel: Wenn du nicht lustig bist, sei zumindest interessant. Ich kann schon sehr gut zuhören, wenn aber jemand nur Müll redet und blubbert, dann schalte ich ab.

Oliver Polak über seine neue Show "Applaus und raus"

Und was unterscheidet das Format von anderen Talkshow-Formaten?

Polak: Ziemlich viel! Zum einen, dass zu mir niemand kommt, um irgendwas zu promoten. Ja, es kommen natürlich auch Musiker, Schauspieler und Comedians, aber eben auch ganz normale Menschen mit einer guten Geschichte. Vielleicht Freunde von mir oder auch Feinde.

Und Sie entscheiden, wie lange ein Gespräch dauert?

Polak: Ja, ich habe einen Buzzer und wenn mich jemand nervt, dann kann ich drücken und er muss weggehen.

Wann buzzern Sie denn jemanden raus?

Polak: Wir haben ja schon eine Aufzeichnung hinter uns. Und es gab da einen bekannten Promi, den ich rausgebuzzert habe. Der wollte dann aber nicht gehen und unser Türsteher musste den dann tatsächlich raustragen. Sehr lustig...

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