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«Transgender»: Vagina-Schock für Transfrau Sasa

Sasa will endlich eine Vagina, es ist der letzte Schritt der Transfrau auf ihrem Weg in den richtigen Körper, wie der Untertitel der RTL2-Doku Transgender vermittelt. Doch dieser Schritt bereitet Sasa großes Kopfzerbrechen.

Vor der entscheidenden Operation kommen Sasa plötzlich Zweifel. (Foto) Suche
Vor der entscheidenden Operation kommen Sasa plötzlich Zweifel. Bild: RTL2

Die 22-jährige Transfrau Sasa hat in den vergangenen drei Jahren bereits zehn Operationen über sich ergehen lassen. Jetzt steht sie im Mittelpunkt der RTL2-Doku-Reihe Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper und vor der entscheidenden Genital-OP. Doch bevor sie sich wirklich auf den komplizierten Eingriff einlassen kann, will sich die 22-Jährige mit ihrer Internetbekanntschaft Petra treffen, die die geschlechtsangleichende Operation bereits hinter sich hat und ihre Erfahrungen in einem Blog weitergibt.

Der Gedanke an die Geschlechtsoperation treibt Sasa den Angstschweiß auf die Stirn, denn eigentlich findet sie, auch ohne Vagina: «Jetzt bin ich soweit, dass ich sagen kann, so sieht eine schöne Frau aus.» Offen spricht Sasa ihre Bedenken aus: «Es kann ja auch mal schiefgehen...», flüstert sie Petra zu.

Die nimmt kein Blatt vor den Mund und berichtet ganz offen, wie sie nach ihren Eingriffen zu leiden hatte. Die Transfrau musste nicht nur einmal unters Messer, nein, ganze drei Operationen zog der geschlechtsangleichende Eingriff bei ihr nach sich. Immer wieder rissen die Nähte auf, zudem entzündete sich die Wunde mehrfach.

Für Sasa ein echter Vagina-Schock!

Petra ist dennoch hart im Nehmen und eröffnet der zunehmend verstört wirkenden Sasa eisern: «Trotz der Schmerzen würde ich die OP immer wieder machen.»

Eines ist klar: Sasa will endlich eine Vagina.

Aber: Kann sie die Schmerzen ertragen? Zumindest vom Resultat will sich die 22-Jährige noch überzeugen. Kurzerhand ringt sie Petra einen pikanten Wunsch ab: «Kann ich einen Blick auf deine Vagina werfen? Unter Frauen kann man das ja machen.» Die antwortet kühn: «Ja, aber ohne Kamera.» Der intime Einblick beruhigt Sasa nur kurz, obwohl sie zugestehen muss: «Das Optische sieht ganz gut aus. Das haben die gut hingekriegt.»

Doch wirklich überzeugt ist Sasa nach dem Gespräch und zwei Tage vor ihrem Operationstermin von ihrem geplanten Vorhaben nicht mehr. Im Gegenteil, gemischte Gefühle machen sich bei ihr breit: «Ich fühle mich immer noch so unsicher wie vorher», sagt Sasa nachdenklich. Dabei sind es nicht nur die Operationen, die sie abschrecken, sondern auch der Gedanke daran, dass sie sich ein «ganzes Leben lang etwas reinschieben muss», wie sie es salopp formuliert.

Auch das hat ihr Transfrau Petra verdeutlicht: Alle zwei Wochen muss die neue Scheide bougiert werden, damit nichts wieder zusammenwächst. Für Sasa eine Vorstellung, mit der sie sich nur schwer anfreunden kann.

So eröffnet Sasa im trauten Familienkreis ihren überraschten Verwandten dann: «Ich mache diese OP nicht.» Ein geschlechtsangleichender Eingriff kommt für sie, zurzeit jedenfalls, nicht in Frage. Die Angst vor den anhaltenden Schmerzen kann Sasa niemand nehmen.

Doch sie scheint die richtige Entscheidung für sich getroffen zu haben: «Es war eine Erleichterung für mich, ihnen das mitzuteilen und für meine Familie wohl auch», strahlt sie. «Ich bin in den letzten drei Jahren nur mit OPs beschäftigt, war nur krank», resümiert sie ihren bisherigen Leidensweg.

Der soll jetzt ein Ende haben: einen Partner, eine Familie gründen, endlich ein normales Leben führen - das wünscht sich Transfrau Sasa für die Zukunft. Und vielleicht ringt sie sich dann doch noch dazu durch, eine Geschlechts-OP vorzunehmen.

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rut/boi/news.de

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