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Diagnose Dartitis: Nichts geht mehr! DIESES Horror-Problem quält Darts-Profis

Wenn Darts-Profils wie Peter "Snakebite" Wright, Mensur Suljovic oder Michael van Gerwen die Pfeile werfen, ist das Publikum aus dem Häuschen. Doch was kaum einer weiß: Zahlreiche Profis im Darts haben mit DIESEM Problem zu kämpfen.

Darts-Profi Mensur Suljovic litt geraume Zeit an der sogenannten Dartitis - ein Schicksal, das der Österreicher mit seinen Kollegen Mervyn King, Eric Bristow oder Richie Burnett teilt. (Foto) Suche
Darts-Profi Mensur Suljovic litt geraume Zeit an der sogenannten Dartitis - ein Schicksal, das der Österreicher mit seinen Kollegen Mervyn King, Eric Bristow oder Richie Burnett teilt. Bild: Friso Gentsch / picture alliance / dpa

Einst als Zeitvertreib in Kneipen mit einem Bier in der Hand unter Freunden gespielt, hat sich Darts inzwischen zu einem echten Massenphänomen entwickelt. Immer mehr Fans lassen sich vom professionellen Pfeilwurf begeistern, Dartsprofis wie der amtierende PDC-Weltmeister Michael van Gerwen, der schottische Paradiesvogel Peter "Snakebite" Wright oder der Österreicher Mensur Suljovic, genannt "The Gentle", streichen bei Profiturnieren in ganz Europa stattliche Preisgelder ein und können sich vor Fanscharen kaum noch retten.

Darts verlangt den Spielern viel mentale Stärke ab

Doch so simpel, wie der Darts-Sport auf den ersten Blick aussieht, ist die Realität nicht. Zwar müssen die Profidarter "nur" mit möglichst geschickt platzierten Pfeilwürfen aus 2,37 Meter Entfernung die Dartsscheibe treffen und mit so wenig Pfeilen wie möglich von 501 auf null Punkte kommen, doch zu Darts gehört weitaus mehr als Kopfrechnen, um die idealen Würfe zu berechnen. Was dem professionellen Pfeilewerfen an körperlichen Anforderungen abgehen mag, verlangt Darts den Spielern im mentalen Bereich ab.

Lärm, Hitze, Nervosität: DAS müssen Darts-Profis bei Turnieren aushalten

Gerade bei professionellen Turnieren in riesigen Hallen wie dem Alexandra Palace in London, der Heimstätte der PDC Weltmeisterschaft im Darts, oder der Dortmunder Westfalenhalle steppt der Bär, wenn Tausende Zuschauer in der Halle mit ihren Darts-Idolen mitfiebern. Da wird gegrölt, gesungen und gefeiert - ein entsprechender Geräuschpegel, kombiniert mit einer hitzigen, durch Scheinwerfer, Bierdunst und unzählige feiernde Menschen produzierten Atmosphäre, macht vielen Darts-Spielern zu schaffen. So mancher Darts-Profi greift deshalb zu Ohrstöpseln, um die dröhende Geräuschkulisse auszublenden.

Was ist Dartitis - und weshalb hat jeder Dartspieler Panik davor?

Allerdings sind diese Begleiterscheinungen eines Dartsturniers nicht das, wovor sich die Profis im Dartssport am meisten fürchten. Deutlich ernster ist da eine sogenannte Dartitis oder ein Blackout, vor allem bei prestigeträchtigen Turnieren, die von Tausenden Fans live und im Fernsehen verfolgt werden. Doch was verbirgt sich hinter der Diagnose Dartitis - und was können Darts-Spieler tun, um diesem gefürchteten Umstand zu entrinnen?

Nichts geht mehr! Dartitis macht das Pfeilewerfen unmöglich

Bei einer Dartitis handelt es sich um eine Art psychische Blockade, die einen Dartspieler daran hindert, seinen Pfeil im perfekten Moment abzuwerfen. Aufgrund von nervlicher Anspannung werden scheinbar simple Bewegungsabläufe plötzlich zu einer Herausforderung - der Dartpfeil will sich nicht aus dem Griff lösen, der Wurf geht daneben, wertvolle Punkte sind verschenkt. Das Zusammenspiel von Augen und Hand scheint unmöglich - bei einigen schleicht sich die Dartitis langsam als Verkrampfung ein, andere Spieler sind von einem Wurf auf den anderen mit der Blockade konfrontiert und haben das Gefühl, keinen 22 Gramm schweren Pfeil, sondern einen Ziegelstein werfen zu müssen.

Diagnose Dartitis! DIESE Spieler leiden unter dem Psycho-Problem

Bei der Dartitis - der Begriff wurde von dem Journalisten Tony Woods geprägt, der sich Anfang der 1980er Jahre mit dem psychischen Phänomen beschäftigte - handelt es sich keinesfalls um ein Phänomen, das nur blutigen Anfängern zu schaffen macht: Selbst gestandene Darts-Profis wie Mensur Suljovic aus Österreich, dessen britischer Kollege Mervyn King, der 2018 verstorbene Eric Bristow oder inzwischen nicht mehr aktiv spielende Richie Burnett erhielten bereits die Diagnose Dartitis.

Von Dartitis geplagte Top-Spieler wie Mensur Suljovic, im Darts-Zirkus als "The Gentle" unterwegs, haben das Problem individuell gelöst. Mit viel Geduld feilte der Österreicher an seiner Wurftechnik und ist heute, nach überstandener Dartitis, für seinen ausgefallenen Wurfstil bekannt. Wer genau hinschaut, der erkennt, dass Suljovic seine Darts vor dem Abwurf leicht zwirbelt - diese Technik brachte dem gebürtigen Jugoslawen im Finale der Champions League of Darts 2017 den Sieg gegen Gary "The Flying Scotsman" Anderson. Um der Dartitis ein Schnippchen zu schlagen, arbeiten zahlreiche Spieler mit Mentaltrainern zusammen, um dem Druck bei Profiturnieren standhalten zu können.

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/kad/news.de

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